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0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir's: Klingt das plausibel?"
    „Warten Sie!" verlangte Saginaw Holt erregt. „Sie haben die ganze Geschichte noch gar nicht gehört.
    Der Rechner hatte nämlich noch etwas zu sagen. Er hat inzwischen Millionen von Meßergebnissen verarbeitet. Er hat angedeutet, daß der Staubmantel des Planeten für den verzerrenden Effekt verantwortlich sein könnte."
    „Und dafür eine Wahrscheinlichkeit angegeben?"
    Saginaw Holt senkte den Kopf.
    „Ja", antwortete er murmelnd. ,Acht Prozent."
    „Und darauf wollen Sie bauen?"
    Holt starrte noch eine Zeitlang vor sich hin. Dann hob er den Blick.
    „Sagen Sie, was Sie wollen. Ich habe keine Beweise, nur ein Gefühl. Und dieses Gefühl sagt mir, daß der Rechner auf der richtigen Linie liegt!"
    „Und was bedeutet das für unsere Mission?"
    „Das bedeutet, daß Dhoom mehr als nur ein larischer Stützpunkt ist. Den Planeten umgibt ein Geheimnis. Wir sollten es ergründen!"
    Mutoghmann Scerps Augen wurden schmal.
    „Wir interessieren uns nicht für Geheimnisse! Wir sind hier, um einen Schlag gegen die Laren vorzubereiten !"
    Saginaw Holt gab sich unbeeindruckt.
    „Sie halten nichts von Ahnungen", antwortete er. „Ich dafür um so mehr. Wenn es aber nach meinen Ahnungen geht, werden wir nicht umhin können, uns für das Geheimnis zu interessieren."
     
    5.
     
    Iinaa, die Königin, zog sich wenigstens einmal am Tag in die Einsamkeit einer kahlen Kammer zurück, um ungestört ihren Gedanken nachhängen zu können. Sie liebte diese einsamen Stunden, in denen sie den Impulsen ihres Bewußtseins freie Bahn lassen konnte, anstatt sie wie sonst an das strenge Schema eines Projekts, eines Vorhabens oder des Protokolls anpassen zu müssen. Gleichzeitig erfüllte sie mit der Meditation eine Pflicht, die ihr ebenso wie allen früheren Königinnen von Paj-Pajanoor aufgetragen war und die sie selbst an ihre Nachfolgerin würde weiterreichen müssen, wenn es einmal an der Zeit war.
    In den Stunden des Nachdenkens formulierte sie die Geschichte und die Überlieferung ihres Volkes, das ein sehr altes Volk war und ein ungewöhnliches Geschick erlebt hatte.
    Einst, vor vielen zehntausend Jahren, waren die Wolklovs eine Sternenmacht gewesen. Ein Krieg, verbunden mit einer galaktischen Katastrophe, die die Heimatwelt der Wolklovs vernichtete, hatte dieser Macht ein Ende bereitet. Die Überlebenden waren in alle Winde zerstreut.
    Die wolklovischen Kriegsherren jedoch hatten auch für diesen schlimmsten aller denkbaren Fälle vorgesorgt. Es gab einen Plan, der dann in Aktion treten sollte, wenn wider Erwarten der Sieg über den verhaßten Gegner ausblieb oder sonst ein Ereignis eintrat, das die Wolklovs ihrer gemeinsamen Heimat beraubte. Nach diesem Plan gingen die Überlebenden vor.
    Der Plan bestimmte, daß diejenigen, die die Katastrophe überstanden, Gruppen zu bilden hatten, die groß genug waren, um ein Überleben der Gruppe über mehrere Sonnenzyklen zu ermöglichen. Ein Sonnenzyklus der wolklovischen Tradition waren 20.736 Umdrehungen der wolklovischen Heimatwelt um ihre Sonne - oder 20.736 Wolklov-Jahre. Jede Gruppe hatte sich einen Planeten zu suchen und dort eine Kolonie zu gründen.
    Die Kolonie sollte auf längere Zeit geplant werden.
    Denn die Kriegsherren wußten nicht, wann sich die Möglichkeit ergeben würde, daß die Bestandteile des wolklovischen Volkes wieder zusammengeführt werden konnten. Um diese Zusammenführung zu erleichtern, hatte jede Kolonie ein Leuchtfeuer zu errichten, das den Kriegsherren, wenn sie sich auf die Suche nach den versprengten Teilen ihres Volkes machten, das Auffinden erleichterte.
    Das Leuchtfeuer mußte so geartet sein, daß ein geeignetes Meßgerät der wolklovischen Technologie es mühelos und über große Entfernungen hinweg erkennen konnte. Andererseits sollte es fremden Völkern verborgen bleiben - vor allem aber dem Kriegsgegner, denn dieser würde, sobald er erfuhr, daß die Wolklovs nicht völlig ausgerottet waren, nicht ruhen, bis auch der letzte Wolklov den Tod gefunden hatte.
    Das war der Plan. Die erste Königin der Dhoom-Gruppe hatte ihn getreulich befolgt. Vor fast einem Sonnenzyklus, nach langer Wanderschaft, war die Kolonie Dhoom gegründet worden. Die erste Königin, Uurraaj, hatte ihre Wahl sorgfältig und mit größtem Geschick getroffen. Wer sich, aus dem Weltraum kommend, Dhoom näherte, der mußte aufgrund der Konstellation der Sonne und ihrer Planeten zu dem Schluß kommen, daß Dhoom eine viel zu heiße Welt sei, um

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