0828 - Götze der Wolklovs
es gehe von ihnen eine inspirierende Wirkung aus, die sie bei ihren Arbeiten unterstützt.
Sie wissen, wie sehr wir alle darauf angewiesen sind, daß die Arbeiten der Kelosker so bald wie möglich zum Erfolg gelangen. Also wird man gegen die Wolklovs nichts unternehmen.
Sie bleiben unangetastet."
Er sprach in einer Art, die seinen Zuhörern andeutete, daß damit die Diskussion beendet und sie verabschiedet waren. Sie standen auf und bewegten sich in Richtung des Ausgangs.
Es entging Kenor-Waat nicht, daß das faltige Gesicht des älteren Wissenschaftlers einen Ausdruck schadenfroher Genugtuung zur Schau trug.
„Worüber amüsieren Sie sich so?" fragte er bissig.
„Darüber, daß Ihrer Einfalt offenbar entgangen ist, wie Ihnen soeben ein Beweis für Ihre frühere Behauptung geliefert worden ist."
„Welche Behauptung? Was für ein Beweis?"
Die beiden Laren blieben unter der offenen Tür stehen. Wajdira-Noom war einige Schritte vorausgegangen. Trotzdem entging ihm kein Wort der Unterhaltung.
„Wenn die Kelosker und der Sieben-D-Mann behaupten, daß von den Wolklovs eine arbeitsfördernde Wirkung ausgeht", erklärte Sessana-Taal, „dann ist es in der Tat mehr als nur wahrscheinlich, daß auch die Störungen, über die sich Ihre Techniker beschweren, von den Wolklovs kommen!"
*
Der Gemeinschaftsraum, in dem sich die Kelosker versammelten, wenn es etwas zu besprechen gab, lag auf dem obersten der drei Geschosse, die man den Denkern aus Balayndagar zugewiesen hatte.
Auf derselben Etage war auch der keloskische Rechner installiert worden. In einem Nebenraum war der Vario-500 untergebracht, der im Zustand der Inaktivität den Anblick eines eiförmigen Metallklumpens von fünfzig Zentimetern Länge und etwa zwanzig Zentimetern Dicke bot. Die Quartiere der Kelosker befanden sich auf den beiden tieferen Etagen. Die Verbindung wurde durch Antigravschächte hergestellt.
Am Morgen dieses Tages war fast die gesamte Gruppe der Kelosker im Gemeinschaftsraum versammelt.
Auch Kershyll Vanne war anwesend. Es fehlten lediglich Tallmark und Splink, die sich im Lauf der Monate zu Anführern des Kelosker-Kontingents gemausert hatten.
Tallmark und Splink waren zu Hotrenor-Taak bestellt worden. Im Gemeinschaftsraum erwartete man voller Spannung ihre Rückkehr. Sie kamen schließlich durch den Hauptschacht emporgeschwebt.
Unbeholfen wälzten sie sich durch den Ausgang.
Kershyll Vanne musterte sie aufmerksam. Inzwischen hatte er gelernt, aus den Bewegungen der Kelosker und dem Blick der vier Augen auf den Gemütszustand der genialen, hilflosen, liebenswerten Kolosse zu schließen. Die Diagnose war eindeutig: Tallmark und Splink befanden sich im Zustand ungedämpfter Begeisterung. „Unser Vorstoß war erfolgreich!" verkündeten sie. „Hotrenor-Taak wird nichts gegen die Wolklovs unternehmen!"
Die übrigen Kelosker bekundeten ihre Freude, indem sie die tentakelförmigen Arme schwenkten.
Kershyll Vanne fragte: „Hat man euch abgenommen, daß unsere Arbeit durch die Ausstrahlung der Wolklovs gefördert wird?"
„Ja, das hat man", bestätigte Tallmark.
„Gab es Fragen nach der Art der Strahlung?"
„Hotrenor-Taak wollte alles genau wissen. Wir ..."
„War er alleine?" unterbrach Vanne.
„Nein, einer seiner Wissenschaftler war bei ihm. Sessana-Taal."
Kershyll Vanne war befriedigt. Im Lauf der Auseinandersetzung darüber, wie man die Wolklovs behandeln solle, hatten sich zwei Parteien gebildet. Die eine war für rücksichtslose Unterdrückung der Insektenintelligenzen. Dazu gehörten Kenor-Waat, der als Hotrenor-Taaks Stellvertreter fungierte, und ein junger Wissenschaftler namens Wajdira-Noom.
Die andere Partei plädierte für die Duldung der Wolklovs. Sie wurde angeführt von dem larischen Senior-Wissenschaftler Sessana-Taal.
„Hotrenor-Taak wollte alles genau wissen", nahm Tallmark seine Schilderung wieder auf. „Was für eine Art von Strahlung es sei, wie sie nachgewiesen werden könne und ob von ihr unter Umständen Gefahr ausgehe."
„Was antwortetest du?"
„Ich deklamierte das Postulat der überlappenden Hyperenergiestrukturen", antwortete der Kelosker sichtlich belustigt. „Ich hatte das Vergnügen, festzustellen, daß die larischen Translatoren bei der Übersetzung nicht recht mitkamen.
Es gibt keinen Zweifel, daß auch Sessana-Taal nicht mehr als ein Zehntel meiner Erklärung verstanden hat - zu wenig, um zu überprüfen, ob ich Hotrenor-Taaks Fragen wirklich beantwortete oder
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