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0829 - Der Alpen-Teufel

0829 - Der Alpen-Teufel

Titel: 0829 - Der Alpen-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wettergott von seiner besten Seite, der Verkehr allerdings nicht so sehr. Das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn in Richtung München war ziemlich groß. Einen Stau gab es zum Glück nicht mehr.
    Am Inntal-Dreieck ging es dann ab in Richtung Kiefersfelden, wo ein neuer Grenzübergang auf uns wartete. Auch hier wurden wir durchgewinkt und rollten auf der Inntal-Autobahn in Richtung Innsbruck. In Höhe von Brixlegg wollten wir abbiegen.
    Da die Bahn ziemlich frei war, konnte Suko etwas aufdrehen. Unser Golf schnurrte zufrieden, er war sowieso ein problemloses Auto, und als ich die Landschaft betrachtete, da überkamen mich wieder Urlaubsgefühle. Rechts und links der Bahn und des Flusses bildeten die hohen Berge den nötigen Rahmen. Zahlreiche Abfahrten führten in die klassischen Urlaubstäler, in denen in wenigen Wochen wieder Hochbetrieb herrschte und Skiläufer die Natur vergewaltigten.
    Noch herrschte Ruhe.
    Viele Hotels und Pensionen hatten noch geschlossen. Der Schnee lag nur in Gipfelhöhe, in den Tälern hatte der Herbst den Wäldern das knallbunte Kleid übergestreift, die in flammenden Farben grüßten.
    Die Abfahrt tauchte sehr bald schon auf, und wir verließen die Autobahn. Anschließend fuhren wir über den Inn auf die andere Seite und nahmen den Weg ins Alpbachtal.
    Eine herrliche Strecke.
    Wiesen, Wälder, der blaue Himmel, ein leichter Wind, wenn auch kühl, aber das machte gar nichts.
    Das Betonband der Straße präsentierte sich pulvertrocken, es bestand überhaupt keine Gefahr, daß wir rutschten, und die Serpentinen waren ebenfalls gut befahrbar.
    Die Sonne sank im Westen. Noch vergoldete sie die Landschaft, die dadurch noch interessanter wirkte.
    Zumindest auf mich, denn ich wäre gern ausgestiegen und spazierengegangen.
    Das konnte ich dann am Ziel, einem kleinen, wunderschönen Ort, der einmal das schönste Dorf des Landes gewesen war. Kein glattes Straßendorf wie so viele Orte, nein, Alpbach lag an einem Sonnenhang abseits der Hauptstraße, und wir rollten langsam durch das wunderschöne, touristenleere Dorf, in dem nicht alle Hotels geöffnet hatten. Ebenso verhielt es sich mit den Souvenirläden, aber die Menschen waren dabei, sich auf den Winter vorzubereiten. Nicht wenige stapelten das Brennholz neben ihren Häusern. Einige flickten ihre Dächer, und als wir die Mitte erreicht hatten, hörten wir auch das Läuten der Kirchturmglocke.
    Der Klang wehte in unseren Wagen. Er kam mir gar nicht hell vor, sondern düster und schwermütig, als würde in der Kirche, die von einem Friedhof umgeben war, eine Totenmesse abgehalten.
    Nicht weit davon entfernt lag das Hotel, in dem wir telefonisch zwei Zimmer gebucht hatten. Es war wohl das beste im Ort, ein sehr altes Gebäude, unter Denkmalschutz stehend. Um diese Jahreszeit fanden wir noch einen Parkplatz und stiegen aus.
    Die herrliche Luft kitzelte die Lungen, und über meine Lippen huschte ein Lächeln.
    Suko schloß den Wagen ab. »Wenn ich dich so anschaue, kann ich nur sagen, daß du dich wohlfühlst.«
    »Stimmt.«
    »Denkst du auch an den Alpen-Teufel?«
    »Im Augenblick fällt es mir schwer.«
    Suko nahm seine Tasche hoch. »Kann ich mir vorstellen.«
    An der Rezeption wurden wir von der Besitzerin des Hotels sehr nett begrüßt. Sie wunderte sich, daß wir um diese Zeit bei ihr wohnen wollten. Wir hatten für drei Tage reserviert, und ich erklärte ihr, daß sich das Wetter angeblich so lange halten würde.
    »Na, das wollen wir auch hoffen.«
    »Man kann noch wunderbar relaxen.«
    »Da haben Sie recht, Mr. Sinclair. Darf ich Ihnen die Zimmer zeigen?«
    Sie durfte. Unsere Räume lagen nebeneinander, und wir zeigten uns zufrieden.
    Ich trat auf den Balkon hinaus, schaute zu den Gipfeln hinüber und »trank« wieder die herrliche Luft. Das Klopfen überhörte ich und bemerkte Suko erst, als er dicht neben mir stand.
    »Na, wie ist die Lage.«
    »Nicht schlecht.«
    »Dir geht es also gut?«
    »Richtig.«
    »Und was machen wir?«
    Ich drehte mich um und ging ins Zimmer zurück. Dann schloß ich die Balkontür. »Fragen stellen, was sonst?«
    »Wo?«
    »Mal sehen.«
    »Ich denke mir, daß die Menschen hier ziemlich verschlossen sind. Außerdem müssen wir damit rechnen, daß sich einige Reporter hier in der Gegend eingenistet haben, da will doch jeder den größeren Helden spielen und für Auflage sorgen.«
    »Soll uns das jucken?«
    »Nein, ich denke nur, wir sollten achtgeben, mit wem wir sprechen.«
    »Das überlasse ich dann dir.«
    Suko

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