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0829 - Die Hölle der Unsterblichen

0829 - Die Hölle der Unsterblichen

Titel: 0829 - Die Hölle der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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du hättest sie nicht ändern können.«
    Erstaunt erkannte Zamorra, dass Amos dem Freund Trost zu spenden versuchte. Eine ganz und gar unhöllische Eigenschaft, wie auch Nicole eingestehen musste.
    »Du bist nicht deswegen hier«, vermutete Andrew.
    Sid Amos schob einen Stuhl zurück und setzte sich. »In der Tat. Wie ich schon sagte, deine Forschungen hinterließen Spuren, auf die ich gestoßen bin.«
    »Spuren welcher Art?«, fragte Zamorra interessiert.
    »Er durchforstete das Internet, wandte sich an alle möglichen Geheimorganisationen…« Amos lachte. »Wie geheim sie wohl sein mögen, wenn man sich einfach an sie wenden kann? Jedenfalls müsste euch klar sein, dass ich meine Finger überall drin habe…«
    Zamorra konnte sehen, mit wie viel Mühe Nicole eine beißende Bemerkung unterdrückte.
    »… und mir entgeht es nicht, wenn irgendjemand auf dieser hübschen Welt mit aller Mühe ein magisches Symbol zu entschlüsseln versucht. Also forschte ich nach Und fand zweierlei heraus.«
    Amos genoss die Aufmerksamkeit, die ihm seine Ausführungen brachte, sichtlich. Er lehnte sich im Stuhl zurück und stieß einen Pfiff aus. »He, Mostache, Bursche!«, rief er. »Bring mir einen deiner Schnäpse, die angeblich so sehr in der Kehle brennen, dass einem die Hölle heiß gemacht wird.«
    »Nun rede schon!«, forderte Nicole.
    »Was denn? Jetzt? Wir wollen doch nicht, dass der gute Wirt dieser Kneipe hier über alles informiert wird.«
    »Er hat ohnehin alles gehört, und ich bringe Mostache Vertrauen entgegen.«
    Amos lächelte unergründlich. »Das ist deine Sache. Meine Sache ist«, er deutete auf Mostache, der sich schon dem Tisch näherte, »dieser Schnaps hier!«
    Mostache setzte das Glas wortlos ab. Ehe er ging, ergriff er dann doch noch das Wort. »Monsieur, trotz all der Geheimnisse, die sich um Sie weben, erbitte ich mir das nächste Mal ein wenig Höflichkeit! Bursche ist nicht die übliche Anrede, wenn man etwas von mir will!«
    Amos grinste, und als der Wirt verschwunden war, setzte er das Glas an. »Auf ex!«, rief er und kippte es hinunter. Er rümpfte die Nase. »Kommen wir wieder zur Sache.«
    Er hob seine künstliche Hand, ein High-Tech-Utensil aus der Tendykeschen Forschung. Sie war bereits der zweite Ersatz für Amos' echte Hand, die Nicole ihm während eines mörderischen Kampfes zu der Zeit, als er noch Höllenfürst gewesen war, abgeschlagen hatte. Amos erste Ersatzhand, die ein Produkt der höllischen Magie Amun-Res gewesen war, war einst einem Splitter des dämonenvernichtenden Ju-Ju-Stabs zum Opfer gefallen.
    »Andrew suchte, wie gesagt, überall nach diesem Symbol.« Er zog mit dem Zeigefinger einen Kreis auf der Tischplatte; dabei blieb eine rot leuchtende Spur zurück. Der zweite und dritte Kreis folgten, dann der sie durchschneidende Doppelstrich. Schließlich leuchtete das komplette Symbol auf der Tischplatte.
    »Eine neue Schnickschnack-Funktion deiner Hand?«, spottete Nicole.
    »Das hat mit Technik nichts zu tun, es ist reine Magie«, antwortete Amos beiläufig. Danach ließ er die Bombe platzen. »Ich kenne dieses Zeichen, und ich weiß, wo ihr mehr darüber herausfinden könnt.«
    ***
    Das Kellergewölbe der Sekte in Paris war für Henri Baudelaire zuerst zu seiner persönlichen Hölle geworden, doch mit jeder Sekunde, die verging, erkannte er deutlicher die einmalige Chance, die sich ihm bot.
    Der schwebende weibliche Vampirkopf kam auf ihn zu. »Unser Herr und Meister hat dir einen Auftrag gegeben.« Die Stimme klang erstaunlich sanft -wie die einer jungen Frau. »Du weißt, wie du vorzugehen hast?«
    »Ich wurde informiert«, antwortete Baudelaire und versuchte, seine Unsicherheit zu verbergen. Er spannte am ganzen Körper seine Muskulatur an, hob seine Schultern und sah dem Vampirgeschöpf in die Augen.
    »Ich wurde auserwählt, dir als Beraterin zur Seite zu stehen. Wir werden die Falle für unsere Feinde gemeinsam aufbauen. Diese dort hinten«, der Kopf drehte sich und blickte in die Menge der stumpfsinnig vor sich hin starrenden Kreaturen, die vor kurzem noch die menschlichen Mitglieder von Baudelaires Höllensekte gewesen waren, »werden Spuren legen, sobald die Menschen hier ankommen. Ich werde als Köder fungieren, und du, Henri Baudelaire, wirst Henker und Scharfrichter sein!«
    »Ich bin bereit.« Der Sektenführer nickte grimmig. Sektenführer? , dachte er. Es gibt keine Sekte mehr, die ich führen könnte!
    »Dir widerfährt große Ehre«, fuhr die körperlose

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