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083 - Das Gasthaus an der Themse

083 - Das Gasthaus an der Themse

Titel: 083 - Das Gasthaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zugebracht und gegen den Kapitän eines Schleppers ausgesagt, der im betrunkenen Zustand seine Mannschaft mißhandelt hatte und mit dem Schlepper dasselbe getan hätte — er ließ ihn mit voller Kraft auf die aus Granitsteinen bestehende Kaimauer zulaufen —, wäre die Polizeibarkasse nicht längsseits gegangen. Eigenhändig hatte Wade den Skipper mit seinem Gummiknüppel ins Reich der Träume geschickt und das Steuer gerade noch rechtzeitig genug herumgerissen, um eine Katastrophe zu verhindern. Und als Wade in Gedanken schon in seinem bequemen Bett lag, hatte er Befehl erhalten, sich bei Scotland Yard zu melden. Er war fest überzeugt, daß es dafür nur einen Grund geben konnte — die Gummimänner. Obwohl er den Fall nicht bearbeitete, interessierte er sich für die Gummimänner und las alle Berichte über sie. Er hatte aber auch im Zusammenhang mit einigen von ihnen verübten Verbrechen bestimmte Ermittlungen durchgeführt. Während der letzten Wochen waren sie zu einem echten Ärgernis geworden. Es was vielleicht ein großer Fehler gewesen, eine eigene Theorie über den Fall zu entwickeln, und jetzt würde er vermutlich dafür büßen. Man nannte die Räuber und Diebe die »Gummimänner«, und kein anderer Name wäre ihnen angemessener gewesen, so elastisch waren sie in ihren Planungen und Aktionen. Ihren Spitznamen hatten die vor nichts zurückschreckenden Bankräuber jedoch nach ihren beiden sehr flüchtigen Begegnungen mit der Polizei bekommen. Sie trugen Gummigasmasken, Gummihandschuhe und Schuhe mit Kreppgummisohlen. Als sie gesehen wurden, war jeder von ihnen mit einer langen Pistole und drei zylinderförmigen Behältern ausgerüstet gewesen, die sie am Gürtel befestigt hatten. Gasbomben, wie die Experten sagten. Sie waren vermutlich ihre wichtigsten Waffen.
    Man hatte sie in jener Nacht beobachtet, in der sie Colley & Moore, das große Juweliergeschäft auf der Bond Street, ausräumten, und dann noch an dem Wochenende, an dem sie in die Stahlkammer der »Northern and Southern Bank« eindrangen und den Nachtwächter so schwer verletzten, daß er starb, bevor die Polizei eintraf. Warum er sterben mußte, gab niemandem Rätsel auf. Er hatte einem Räuber die Maske abgerissen und hielt noch im Tod ein Stück davon mit beiden Händen umklammert. Er hätte einen der Gummimänner identifizieren können und mußte seinen Wagemut mit dem Tod bezahlen. »Ich wäre ganz und gar nicht erstaunt, wenn die Wapping-Bande etwas mit den Gummimännern zu tun hätte«, sagte der Steuermann der Barkasse und brachte sie näher ans Ufer heran. »Die Kerle würden nicht zweimal überlegen . ..« Wade, der nach vorn schaute, hatte auf dem Embankment deutlich etwas gesehen, das einer menschlichen Gestalt glich, die sich weit über das Geländer beugte. Die Barkasse war keine zwanzig Meter weit entfernt, als die Gestalt sich plötzlich hoch aufrichtete und Wade klar wurde, daß sie auf das Geländer geklettert sein mußte. Im nächsten Augenblick war sie verschwunden, und er entdeckte dort, wo sie ins Wasser gestürzt war, einen weißen Wirbel.
    Der Steuermann hatte den Vorgang auch beobachtet, und das kleine Boot zitterte und schien sich aufbäumen zu wollen, als er die Maschine auf »volle Kraft zurück« stellte. »Rechts von Ihnen, Sir«, sagte er. »Sie können ihn mit den Händen erreichen.«
    Wade lag jetzt auf den Knien und beugte sich über den Bootsrand, und der Steuermann stemmte sich auf der anderen Seite mit seinem ganzen Gewicht dagegen, damit das Boot nicht kenterte. Sekundenlang war das kleine schwarze Ding verschwunden, das im Wasser trieb. Es tauchte direkt unter dem Schandeck der Barkasse wieder auf, John Wade bekam einen Arm zu fassen und zog das wimmernde Etwas ins Boot. Es war eine Frau.
    »Müssen Sie unbedingt Selbstmord begehen, meine Gute, wenn ich auf dem Weg zu einer wichtigen Konferenz bin?« fragte er hitzig. »Ich brauche Licht, Sergeant.« Eine Lampe blitzte, und Inspektor Wade sah eine grauhaarige Rau mit einem schrecklich mageren und faltigen Gesicht vor sich. In ihren weit geöffneten Augen brannte ein fanatisches Feuer. »Sie dürfen es mir nicht nehmen!« keuchte sie. »Ich muß es behalten!« Sie preßte irgend etwas fest an die Brust. Es sah aus wie ein völlig durchweichtes Stück Papier. »Ich nehme Ihnen nichts weg«, sagte er beschwichtigend. »Erzählen Sie mir nichts ... Ich will zu meinem Baby. Der Oberst hat gesagt.. .«
    »Egal, was der gesagt hat«, erklärte Wade. »Hier trinken

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