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0832 - Station der MVs

Titel: 0832 - Station der MVs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Triebwerkskontrollen in der Hauptzentrale überprüfen.
    Es sollte mich wundern, wenn Sie dabei nicht einige Überraschungsostereier finden - obwohl Ostern inzwischen schon vorbei ist."
    Grukel Athosien wurde blaß.
    „Die Triebwerksschaltungen!" stieß er hervor. „Nur dort kann Thon-Bherkahn etwas installiert haben, denn er mußte verhindern, daß ich startete, weil ich ihn schließlich auch mit den Triebwerksstrahlen allein hätte töten können."
    Er trat in die Antigravröhre zurück und schwebte zur Schleuse hinauf.
    „Lassen Sie die Schotte offen!" rief ich ihm nach. „Ich muß etwas suchen, das ich verloren habe - und ich muß feststellen, ob der Halbcyno noch darin ist oder ob er tatsächlich in der Station der Gys-Voolbeerah herumspukt, wie Thon-Bherkahn meinte."
    Zu meinen „Leibwächtern" gewandt, sagte ich: „Ofool und Haval, Sie nehmen inzwischen Funkverbindung mit Atlan auf, sagen ihm, daß er mit der LEDA offen neben der IRONDUKE landen soll und daß er die Suche nach Gucky organisieren muß.
    Irgendwo muß der Ilt ja geblieben sein - und ich fürchte, er befindet sich in Schwierigkeiten."
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, trat ich ebenfalls in das Antigravfeld und folgte dem Konzept.
     
    5.
     
    Kerrsyrial bewegte sich durch einen Kanalisationsschacht aufwärts und erreichte ein Gitter. Das Gitter war schlammverkrustet, dennoch gelang es dem Gys-Voolbeerah, es hochzustemmen.
    Hoch über sich sah er den Ausschnitt eines Himmels, der von gelbbraunen Sandwolken getrübt war.
    Kerrsyrial stieß das Gitter um und kletterte ins Freie. Die Luft zwischen den hochaufragenden Hauswänden war heiß und wurde von keinem Windhauch bewegt. Der Gys-Voolbeerah empfand sie als angenehm.
    Er sah sich um und entdeckte in einiger Entfernung einen Platz, an dessen gegenüberliegendem Rand ein kleiner Urwald anfing. Mitten aus den wildwuchernden Pflanzen ragte ein kuppeiförmiger Bau.
    Kerrsyrial beschloß, ihn für die Dauer der nächsten Nacht als Quartier zu benutzen. Nicht, daß er auf eine feste Behausung angewiesen wäre, aber er hoffte, in dem Kuppelbau Überreste der ehemals großartigen terranischen Zivilisation vorzufinden.
    Kerrsyrial nahm die ungefähre Gestalt eines Menschen an. Es war mehr die Gewohnheit, sich in der Erscheinung der dominierenden Art eines Planeten anzupassen als die Notwendigkeit, sich als Mensch zu tarnen. Der Gys-Voolbeerah wußte aus seinen Beobachtungen, daß die in Terrania weilenden Menschen sich niemals über die Grenze des Platzes hinausbegaben, an dem ihr Hauptquartier stand.
    Und auch ihre Kampfroboter patrouillierten nicht so weit von dort entfernt, daß sie ihn zufällig hätten entdecken können.
    Diese kegelförmigen, auf Kraftfeldkissen schwebenden Roboter verliehen den Menschen anscheinend ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Dennoch war es Kerrsyrial nicht schwergefallen, an ihnen vorbeizukommen. Er hatte nur einen tief liegenden Versorgungstunnel benutzen müssen.
    Kerrsyrial blieb stehen, als er das gelbe Tier sah, das ihm schon einmal begegnet war. Es hatte eine Körperlänge von etwa zwei Metern, einen langen, in einer Quaste endenden Schwanz und eine gelbbraune Mähne, die ein großes Gesicht mit beinahe menschlichem Ausdruck umgab. Als er es zum erstenmal gesehen hatte, tat es sich gerade an dem Kadaver eines kleineren Tieres gütlich.
    Der Gys-Voolbeerah wußte nicht, wie das Tier hieß, aber er stufte es als Raubtier und Aasfresser ein.
    Die Tatsache, daß es sich in einer - bis auf einen winzigen Fleck - menschenleeren Stadt aufhielt, verriet ihm, daß es nicht in der Landschaft außerhalb von Terrania beheimatet war. Es mußte zu einem Zoo oder einem Forschungsinstitut gehört haben und war ausgebrochen, nachdem die Menschheit von der Erde verschwunden war.
    Das Tier blieb ebenfalls stehen, als es sah, daß es entdeckt worden war. Der Gys-Voolbeerah überlegte, wie er einen Kampf mit dem Tier vermeiden könnte. Wahrscheinlich betrachtete es ihn als seine Beute - und ein unbewaffneter Mensch wäre sicher eine leichte Beute für es gewesen. Aber bei einem Kampf mit einem Gys-Voolbeerah hätte es keine Überlebensschance gehabt.
    Als Kerrsyrial sich entschloß, durch die offene Tür des Hauses, neben dem er sich befand, zu fliehen, kam eine leichte Brise auf.
    Er spürte sie von hinten - und er sah, wie das Tier witternd die Nasenlöcher aufblähte.
    Im nächsten Augenblick lief ein Zittern über das Fell des Tieres. Es zog sich rückwärtsgehend

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