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0832 - Station der MVs

Titel: 0832 - Station der MVs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht des ersten „Athosien". Es bekam die weicheren Züge einer Frau - und auch die unter der Kombination sichtbaren Körperformen veränderten sich.
    „Jetzt wissen Sie, wer echt ist und wer nicht!" rief der zweite „Athosien". „Nehmen Sie Ihren Impulsstrahler und töten Sie das Ding!"
    Während er sprach, war er hinter dem Schutz seines Energieschirms weiter vorgerückt. Plötzlich blitzte es dort, wo der Energieschirm die Korridordecke berührte, grell auf. Im nächsten Moment wölbte sich von dort ein anderer Energieschirm nach unten, verdrängte den des echten Konzepts und drohte den auf der Antigravplatte montierten Projektor durchschmoren zu lassen.
    „Nicht schießen!" rief ich dem Gys-Voolbeerah zu.
    Grukel Athosien lachte - und ich sah auch gleich, warum.
    Das Konzept hatte die Energieschirmfalle des Gys-Voolbeerah offensichtlich einkalkuliert und dafür gesorgt, daß der dadurch für ihn entstandene Nachteil in einen Vorteil verwandelt wurde.
    Unter der Antigravplattform war mit Hilfe einer handbreiten Plastikumrandung ein zweiter Energieschirmprojektor verborgen gewesen, der nunmehr von Athosien aktiviert wurde und durch einen Beugeeffekt die Energiefelder aller drei Schirme vereinte und - gleich einem Sektpfropfen - in unsere Richtung trieb.
    Das überlegte ich mir allerdings erst, als der zuerst getroffene Gys-Voolbeerah gegen mich prallte und mich mit in die Schleusenkammer riß.
    Ich rollte mich über die Schultern ab, griff nach meinem Paralysator und feuerte auf das Konzept, das soeben einen Minirakwerfer auf uns richtete. Mit einem Ausdruck der Verblüffung im Gesicht kippte Grukel Athosien stocksteif hintenüber.
    „Das habe ich nur getan, weil er uns beide tödlich bedrohte", erklärte ich dem Gys-Voolbeerah.
    Statt einer Antwort traf mich ein Luftzug. Ich wandte mich um und sah, daß der Gys-Voolbeerah das äußere Schleusenschott geöffnet hatte und sich anschickte, das Schiff zu verlassen.
    Entsetzt dachte ich an Ngorok und Melnik, die wahrscheinlich noch unterhalb der Schleuse standen und beratschlagten.
    Mit einem letzten Blick auf die Gebetsmühle, die mir entfallen war und wenige Meter vor der Schleusenkammer lag, schnellte ich mich herum, aktivierte das Antigravgerät meines Flugaggregats und sprang aus der Schleuse.
    Unter mir war soeben der Gys-Voolbeerah auf den Füßen gelandet.
    Das Wesen mußte eine fast oxtornische physische Konstitution besitzen, wenn es einen Sprung aus zehn Metern Höhe vertrug.
    Ngorok und Melnik standen tatsächlich noch draußen.
    Ihre Gesichter verrieten Entschlossenheit - und ihre Paralysatoren waren auf den Gys-Voolbeerah gerichtet, der sich gerade wieder verformte.
    „Nicht schießen!" rief ich - und wußte eigentlich nicht, ob ich meine „Leibwächter" oder den Gys-Voolbeerah damit gemeint hatte. Der Gys-Voolbeerah jedenfalls schien nicht kämpfen zu wollen.
    Ich landete dicht neben dem Molekülverformer. Das Lebewesen schien seine Grundgestalt annehmen zu wollen, jedenfalls schmolz die Kopie eines Menschen - oder zweier Menschen? - zusehends zusammen und verwandelte sich in einen zitternden Gallertklumpen.
    „Sie werden offenbar vernünftig, Gys-Voolbeerah", sagte ich erleichtert.
    Als das Wesen nicht antwortete, trat ich einen Schritt zurück, weil ich eine Falle fürchtete. Mit einer Handbewegung befahl ich Ngorok und Melnik, sich ebenfalls ein Stück von dem Molekülverformer zurückzuziehen.
    „Es ist nicht notwendig, daß wir uns gegenseitig bekämpfen, Gys-Voolbeerah", erklärte ich eindringlich.
    „Ich werde künftig sogar darauf verzichten, das Amulett zu tragen, das als MV-Killer wirkt."
    Mit einer Handbewegung wollte ich mir Sagullias Amulett mit der Kette über den Kopf streifen, aber meine Hand faßte nur gegen das Material meiner Einsatzkombination.
    „Es ist weg!" stammelte ich.
    „Wenn Sie eine rötlich schimmernde Scheibe an einer dünnen grünen Kette meinen, Tatcher, die ist hier", sagte Haval Melnik.
    Er trat dicht an den Gys-Voolbeerah heran, bückte sich und hielt, als er sich wieder aufrichtete, Sagullias Amulett in der Hand.
    Ich merkte, wie sich eisige Kälte in mir ausbreitete, denn ich begriff, was geschehen war.
    Als meine Begleiter mich festhalten wollten, mußten sie mir unabsichtlich das Amulett abgerissen haben. Es war zu Boden gefallen - und weder Ngorok noch Melnik hatten es sofort bemerkt. Als der Gys-Voolbeerah vorhin aus der Schleuse sprang, mußte er bei der Landung den MV-Killer berührt haben - und

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