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0834 - Rebell gegen ES

Titel: 0834 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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winzige, kugelige Projektile verschoß, die vergiftet waren.
    Kein Zweifel, daß Maylpancer diesen Giftkugeln zum Opfer gefallen war. Vanne wußte auch, wer ihn zur Strecke gebracht hatte, den es konnte kein Zufall sein, daß man Maylpancer ausgerechnet hier fand.
    Saj-Saj hatte Keran-Haats Tod gerächt!
    „Wollen Sie Maßnahmen gegen die Wolklovs ergreifen?" fragte Vanne. „Wenn ich dazu etwas sagen dürfte ..."
    „Geschenkt", unterbrach Hotrenor-Taak ihn. „Sie verstehen natürlich, daß es nicht angeht, daß diese Wilden einfach in unser Wohngebiet eindringen und um sich schießen.
    Unter anderen Umständen müßte ich ein Exempel statuieren, aber ich will ein Ausnahme machen."
    „Danke, Hotrenor-Taak."
    „Nicht doch, ich stehe in Ihrer Schuld."
    Vanne war erleichtert, als er das Quartier des Laren verließ und sich auf den Weg zu den Keloskern machte.
    Er rechnete es Hotrenor-Taak hoch an, daß er nichts gegen die Wolklovs unternahm, obwohl er wahrscheinlich nur so großmütig war, weil er in seiner, Vannes, Schuld stand.
    Was der Lare wohl dazu gesagt hätte, wenn er wüßte, daß auch Vanne ihm einiges verdankte. Denn aus eigener Kraft hätte er sich diesmal nicht gegen den Angriff von ES erwehren könne. Er hatte gespürt, wie einer seiner Mentalanker nach dem anderen riß ... Aber dann mußte Es bemerkt haben, daß er nicht allein war und daß Es im Begriff war, mit ihm auch einen Fremdkörper zu sich zu holen.
    Und das war der einzige Grund, warum ES ihn wieder fallen ließ.
    Andererseits mußte Vanne froh sein, daß ES ihn gerade in dem Augenblick attackierte, als der SVE-Raumer verglühte. Denn das hatte ihm und Hotrenor-Taak das Leben gerettet.
    Dennoch war Kershyll Vanne nicht restlos zufrieden.
    Die letzten Ereignisse hatte ihm gezeigt, daß er ohne die anderen Bewußtseine ein Nichts war. Aber er trauerte nicht nur den verlorenen Fähigkeiten nach.
    Er fühlte sich ohne die anderen einsam - und mehr noch irgendwie zerrissen, als hätte ES mit den anderen Bewußtseinen ihm etwas von seinem ureigensten Ich weggenommen. Jetzt erst konnte Vanne richtig ermessen, wie stark er bereits von den anderen Bewußtseinen abhängig geworden war. Und bestimmt verhielt es sich umgekehrt ebenso, und sie konnten einer ohne die anderen nicht mehr sein.
    Ein schrecklicher Gedanke kam ihm in diesem Zusammenhang, der ihn schaudern ließ: Vielleicht wollte ihn ES für seine Widerspenstigkeit damit bestrafen, daß es ihn von nun zu einem alleinigen Dasein in seinem Körper verdammte.
    Das wäre für ihn schlimmer als alles andere.
    EPILOG Für Albun Kmunah war es das Fegefeuer. Er war immer ein stiller, in sich gekehrter Charakter gewesen, zufrieden und bescheiden. Selbst als er sich noch dem Sturz der Erde in den Schlund in der drangvollen Bewußtseinsenge von ES wiedergefunden hatte, hatte er sein Los gelassen hingenommen.
    Und jetzt war er wieder hier, aber inzwischen hatte sich einiges geändert, und er konnte sich nicht mehr zurechtfinden. Er rief ES an, flehte um eine Rückkehr in Vannes Körper, argumentierte mit aller einem Alpha-Mathematiker zur Verfügung stehenden Logik. Und er appellierte als Mensch an ES.
    Vergeblich ...
    Hito Guduka litt still. Es war, als hätte man sein cholerisches Bewußtsein einer Mentalwäsche unterzogen, es sterilisiert, es durchgewrungen, bis der letzte Tropfen seiner Anima herausquoll. Und doch war etwas zurückgeblieben, das stärker war als alle Gewalten, das nicht abgetötet werden konnte und das auch nicht von einer Superintelligenz ausgelöscht werden konnte: die Sehnsucht nach dm Körper, nach der Vereinigung mit den anderen Bewußtseinen. Aber die Sehnsucht blieb ungestillt.
    Pale Donkvent litt Tantalusqualen. Da hatte man ihm die herrlichste Frucht hingehalten, und kaum daß er sie auch nur geschmeckt hatte und doch schon süchtig nach ihr geworden war, hatte man sie ihm wieder entzogen. Er kannte diesen Zustand, in dem er sich jetzt befand, von früher. Es war wie die Entziehungskur nach einem orgiastischen Fest. Nur hatte dieses Fest „Leben" geheißen und gegen die Sucht, die es hervorrief, gab es kein Entwöhnungsmittel. Diesen Geschmack bekam man nicht mehr los, man hing ihm für ewig nach, und vielleicht würde es tatsächlich für eine Ewigkeit so sein, denn Pale Donkvents Rufe verhallten wirkungslos.
    Und Indira Vecculi war trotz der Milliarden Bewußtseine um sie herum allein, denn wenn sie in ihrem Strom auch mitschwamm und es unzählige Berührungspunkte gab,

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