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0834 - Rebell gegen ES

Titel: 0834 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schmackhaft zu machen.
    Dieser Faktor war nicht zu unterschätzen. Doch Julian Tifflor hatte dieses schwierige Unterfangen längst schon in Angriff genommen. Von dem Tag an, eben diesem 30. Mai, als der Vario mit den neusten Nachrichten in der Provcon-Faust eingetroffen war, hatte der Prätendent des NEI die Werbetrommel für das „Unternehmen Pilgervater" gerührt.
    Er mußte dabei jedoch vorsichtig zu Werke gehen. Es durfte nicht so aussehen, daß er die Neue Menschheit abwarb, sondern sie mußte das Gefühl haben, daß die Erde ihre wahre Heimat war - eine Erde, die unbewohnt war, weil ES die Bewußtseine der zwanzig Milliarden Bewohner in sich aufgenommen hatte.
    Das warf eine Reihe von Fragen auf.
    Kershyll Vanne hatte ausgesagt, daß ES in der Neuen Menschheit die wahren Terraner sah.
    Wenn diese nun zur verwaisten Erde auswanderten - was sollte dann aus den zwanzig Milliarden in ES gespeicherten Bewußtseinen werden? Waren diese „Alt-Terraner" zum Untergang verurteilt?
    Eine Frage, die auch Julian Tifflor brennend interessierte.
    Er konnte nur hoffen, daß Kershyll Vanne, selbst ein Konzept aus Sieben solcher Bewußtseine, ihm eines Tages darauf eine Antwort geben konnte. Inzwischen wollte Tifflor das „Unternehmen Pilgervater" vorantreiben.
     
     
     
    1.
     
    Keran-Haat war ein uralter Lare. Er war schon alt gewesen, als sein Volk vor 120 Jahren Standard-Zeit, das waren 55,5 Larenjahre, in diese Galaxis eindrang, um deren Bewohner in das Hetos der Sieben aufzunehmen.
    Das war bereits Geschichte. Keran-Haat hatte diese Zeit nicht als Kämpfer miterlebt.
    Er war kein Soldat und auch kein Wissenschaftler, sondern Philosoph. Er war ein Scholar der Urquelle.
    Keran-Haat und seine Glaubensbrüder waren nur mitgekommen, um die Tradition der Laren auch in der Fremde aufrechtzuerhalten.
    Der Glaube, daß alles Leben der Urquelle entstammte und daß einst wieder alles Leben in sie zurückkehren würde, war so alt wie das Volk der Laren selbst.
    Und Keran-Haat und seine Glaubensbrüder sorgten dafür, daß er auch in der Fremde nicht in Vergessenheit geriet.
    Einmal in fünf Larenjahren wurde deshalb das Fest der Urquelle gefeiert. Und nun war es wieder soweit.
    Keran-Haat sollte als ältester und gläubigster Lare der Auserwählte dieses Festes sein. Er war das Licht beim kommenden Fest der Urquelle.
    Aber mutete es nicht wie ein Hohn des Schicksals an, daß er bald nach seiner Ernennung zum Auserwählten das Augenlicht verloren hatte?
    Keran-Haat haderte nicht mit seinem Los. Im Gegenteil, er nahm dieses Gebrechen ebenso wie die anderen als Prüfung hin.
    Er fürchtete den Tod nicht, er wollte nur noch solange leben, um seiner Bestimmung beim Fest der Urquelle nachkommen zu können.
    Das würde der Höhepunkt seines Lebens sein.
    Bald war es soweit.
    Das Raumschiff, das ihn vom larischen Medo-Zentrum abgeholt hatte, erreichte das Wyotta-System und nahm Kurs auf den vierten Planeten, der Dhoom hieß.
    Dieser Planet hatte erst vor kurzer Zeit Bedeutung erlangt, als es sich ergab, daß ein alternder Stern in diesem Raumsektor in einen Neutronenstern verwandelt werden konnte.
    Durch einen daraus entstehenden Dimensionstunnel hoffte sein Volk auf die Rückkehr in eine Konzilsgalaxis ...
    Keran-Haat würde diese Reise nicht mehr mitmachen.
    Er wollte einen anderen Weg gehen.
    „Hoffentlich reichen unsere Energiereserven für eine Landung auf Dhoom", sagte der Kommandant Spacron-Doog.
    „Zu starten braucht die STAACCREEN nicht mehr, und für ihre letzte Reise benötigt sie keine Eigenenergie."
    Keran-Haat überhörte diese Anspielung. Er stand über den Dingen. Es gab viele Laren, für die das Fest der Urquelle nur noch eine willkommene Abwechslung vom Alltag war, ein Fest, bei dem sie sich austoben und ihren Urtrieben freien Lauf lassen konnten.
    „Dhoom ist ein Wüstenplanet mit relativ großem Durchmesser", erklärte Spacron-Doog. „Die Dichte dagegen ist so gering, daß die Schwerkraft nur drei Viertel der Norm beträgt.
    Aber Sie brauchen darunter nicht zu leiden, Keran-Haat, denn in der subplanetaren Stadt läßt sich die Gravitation künstlich regeln."
    „Je geringer die Schwerkraft, um so leichter die Gedanken", sagte der blinde Lare automatisch.
    Es hörte sich an, als unterdrücke der Kommandant ein Lachen, als er in der Beschreibung ihres Zielplaneten fortfuhr.
    Aufgrund seiner sonnennahen Umlaufbahn hätte Dhoom eigentlich ein glühender, unbewohnbarer Himmelskörper sein müssen.
    Doch der Planet

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