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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wahren Gestalt gesehen. Ich bedauere das.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich tarnte mich, wenn ich ihr gegenübertrat. Nicht wegen ihr - doch wenn ich sie traf, waren stets Menschen um uns herum. Ich wollte nicht gesehen werden. Also legte ich einen Schatten über mein Gesicht und veränderte sogar mehrfach meine Stimme. Als sie misstrauisch wurde, las ich ihre Gedanken und gab mir das Aussehen, das sie erwartete. Ich hielt diese Vorsichtsmaßnahme für notwendig, denn ich habe Feinde.«
    »Was nicht zu übersehen ist.« Nicole deutete auf das Chaos um sie herum. »Sehr unfreundliche Feinde, möchte ich hinzufügen.«
    »Ich rede nicht von den Schlangenmonstern«, winkte der Zwitter ab und schüttelte verächtlich den Kopf. »Sie sind nicht wirklich gefährlich. Ihr habt sie mit Leichtigkeit ausgeschaltet.«
    »Wir konnten nicht verhindern, dass sie Audrey töteten!«, rief Nicole erbost. Ihre Augen funkelten ebenso kampflustig wie verärgert. »Auch dein Zynismus macht sie nicht wieder lebendig!«
    »Gefährlich ist der, der sie mir auf den Leib gehetzt hat«, fuhr der Zwitter fort. »Lakor. Meine Nemesis, mein Todfeind, mein personifizierter Albtraum.«
    ***
    Der Suchende und Korom, der Anführer der Affenspezies, standen sich in der Versammlungshöhle gegenüber.
    Die Affenkreatur bleckte die Zähne. »Ich möchte nicht in die Streitigkeiten zwischen dir und dem Zwitter hineingezogen werden. Tragt eure Differenzen nicht über mich und mein Volk aus.«
    »Sag mir, wo ich ihn finde, und ich werde deine Welt verlassen.«
    »Auf diese Frage kann ich dir keine Antwort geben.«
    Der Suchende nahm eine drohende Haltung ein. »Dann wirst du sterben wie dein Untertan.«
    Korom nahm die Drohung ungerührt zur Kenntnis. »Ich weiß nicht, wo sich der Zwitter befindet, Lakor.«
    Der Suchende zuckte zusammen. »Du kennst meinen Namen?«
    »Ich sagte dir bereits, dass der Zwitter deinen Besuch ankündigte. Er weiß, dass du ihn verfolgst.«
    »Und du stehst auf seiner Seite?«
    »Ich stehe auf niemandes Seite. Das Volk der Affen von Mirellk ist neutral. Wir sind niemandes Freund und niemandes Feind.«
    Lakor stieß verächtlich die Luft aus. »Also seid ihr feige.«
    »Ich bin nicht daran interessiert, wie du die Dinge beurteilst. Es ist mir gleichgültig, ob du…«
    »Wann war er hier?«, unterbrach Lakor.
    »Du bist ein Wesen, das über starke magische Fähigkeiten verfügt. Du wirst festgestellt haben, dass auf Mirellk keine Zeit vergeht. Es ist nicht möglich…«
    »Still! Ich bin das Gerede satt!« Ungeduldig ballte Lakor die Fäuste. Die Nägel bohrten sich in die Haut des Handballens. Längst hatte sich sein Skelett wieder mit Fleisch überzogen, war sein Körper nach dem langen Aufenthalt im Grab wiederhergestellt worden. An die Horrorgestalt, die von dem Zwitter aus ihrer Ruhestätte erweckt worden war, erinnerte nichts mehr. Schwarze Magie machte diese Verwandlung möglich - Lakor beherrschte sie wie kaum ein anderer, der nicht aus sich heraus dämonisch war. Und selbst die meisten Dämonen stelltè er mit seinen Fähigkeiten in den Schatten.
    »Ich will dir sagen, was ich auch ihm sagte. Danach geh - verlasse diese Höhle und wandle auf den Spuren des Zwitters, wenn es dir richtig erscheint.«
    Abwartend starrte Lakor den Anführer der Affen an. Kleine Blutstropfen rannen über seinen Handballen. In seiner ungezügelten Aggressivität hatte er zu fest zugedrückt.
    »Der Zwitter kam, weil er die Spur eines lange Verschollenen verfolgte.«
    »Das weiß ich! Ich selbst war es, der ihm die erste Spur wies… weisen musste! Was weißt du über diesen verschollenen Unsterblichen?«
    »Du interessierst dich ebenfalls für ihn?«
    Lakor verengte seine Augen. Er war nicht bereit, über seine eigenen Motive zu reden. »Was weißt du über ihn?«
    »Nichts«, gab Korom zu. »Der Zwitter sagte, er habe vor langen Jahren einmal unsere Welt besucht. Ich weiß nichts darüber.«
    Lakor verbarg seine Enttäuschung. Zwar war er vor allem daran interessiert, den Zwitter zu finden, aber auch der Unsterbliche, das Ziel der Suche des Zwitters, war für ihn wichtig. Denn Lakor wollte alles, das für seine Nemesis von Nutzen sein konnte, gnadenlos eliminieren. »Wohin ging der Zwitter, nachdem er dich gesprochen hatte?«
    »Ich schickte ihn zu dem Seewächter.«
    »Dem See Wächter?« Der wiedererweckte Schwarzmagier wurde hellhörig.
    »Eine sehr alte Kreatur, deren Aufgabe es ist, alles zu beobachten, was auf Mirellk vor sich geht.

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