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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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bist du?« Seine Stimme wies nicht die Spur einer Unsicherheit auf.
    Das gefiel dem Suchenden; seine Hoffnung darauf, es tatsächlich mit einem starken Anführer zu tun zu haben, der ihm weiterhelfen konnte, stieg wieder. »Ihr seid eine neugierige Rasse. Dasselbe fragte mich bereits einer deiner Untertanen.«
    Misstrauen blitzte in Koroms kleinen Augen auf. »Was willst du hier?«
    Der Suchende erreichte das untere Ende der Treppe und schritt auf den Anführer der Affen zu. »Ich habe mich weder durch deinen Untertan, noch durch den Hitzezauber im Gang aufhalten lassen. Ich werde mich auch durch dein unnötiges Gerede nicht aufhalten lassen.« Er sprach ruhig und mit siegesbewusster Überlegenheit.
    Korom stieß ein Grollen aus, neigte sich leicht nach vorn, hob seine vier Arme und fuhr die Klauen aus. »Du willst den Kampf.«
    »Du täuschst dich, Korom. Ich bin auf der Suche, und ich hörte, dass du mir weiterhelfen kannst.«
    »Was suchst du?«
    »Ich suche nicht etwas, sondern jemanden. Es heißt, er habe dich getroffen.«
    »Der Zwitter.« Koroms Stimme zitterte vor unterdrückter Erregung. »Du kannst nur ihn meinen.«
    »Ich muss ihn finden.«
    »Er sagte mir, dass du kommen würdest. Er weiß, dass du ihn verfolgst.«
    »Er ist meine Nemesis, mein Albtraum. Er zwang mich, ins Leben zurückzukehren. Dafür werde ich ihn töten!«
     
    Tagebuch eines Toten:
    Protokoll der ersten Station der Suche
    Als ich Caermardhin verließ, war ich völlig ratlos. Wo sollte ich mit der Suche nach dem Unsterblichen beginnen?
    Ich besaß keinerlei Anhaltspunkte. Seine Spur hatte sich bereits vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten verloren. Mehr noch - ich wusste nicht einmal irgendeinen Ort, an dem er jemals gewesen war Da der Erbfolger einmal in jedem seiner Lebenszyklen einen oder mehrere Auserwählte zur Quelle des Lebens führt und seine Geburts- und Sterbedaten einem festen Rhythmus folgen, gibt es zumindest einen groben zeitlichen Rahmen, der sich errechnen lässt.
    In seiner aktuellen Inkarnation als Rhett Saris ist der Erbfolger ein kleines Kind, das noch nicht über seine Bestimmung Bescheid weiß. Er lebt bei Professor Zamorra mit seiner Mutter Lady Patricia im Château Montagne. Er kann keine Auskunft über die Vergangenheit geben, weil er noch keinerlei Erinnerung daran hat. Er ahnt nicht, welche gewaltige magische Mycht in ihm schlummert und wie bedeutsam seine Existenz ist.
    In seiner vorigen Inkarnation als Lord Saris ap Llewellyn führte er Professor Zamorra und Torre Gerret zur Quelle des Lebens. Es ist ein eigenartiges Gefühl, von Torre Gerret zu sprechen, als wäre er nicht ich selbst - denn genau das ist er. Und ist es doch nicht. Ich bin mir der Art meiner Existenz inzwischen viel bewusster geworden. Klarheit ist in meine Gedanken eingezogen.
    Doch zurück zum Thema. Bryont Saris ap Llewellyn lebte genau 265 Jahre und starb in dem Augenblick, als sein Sohn Rhett geboren wurde - so sieht es die Erbfolge-Magie vor. Er wurde in Rhett wiedergeboren, und so geschieht es seit undenklichen Zeiten. Stets wird der »Vater« im »Sohn« wiedergeboren, wenn dieser genau im Augenblick des Todes des Älteren das Licht der Welt erblickt. Das erfordert eine gewaltige Planung und lässt sich letztendlich doch nur mit Magie erklären.
    Dabei lebt der Erbfolger in jeder seiner Inkarnationen genau ein Jahr länger als sein Vorgänger. Was nichts anderes bedeutete, als dass der »Vater« von Bryont Saris ap Llewellyn, jene Inkarnation, die den Unbekannten, das Ziel meiner Suche zur Quelle des Lebens führte, 264 Jahre alt wurde und von 1464 bis 1728 lebte.
    Irgendwann in diesem Zeitraum, der - wenn man die ersten Jahre als Kind, in denen der Erbfolger noch nichts von seinem Auftrag wusste, außer Betracht lässt - zweieinhalb Jahrhundert umfasst, hat derjenige, den ich suche, ewiges Leben erlangt, indem er vom Wasser des Lebens trank.
    Zweieinhalb Jahrhunderte!
    Ein gewaltiger Zeitraum.
    Ich wusste damals, nachdem ich Merlins unsichtbare Burg Caermardhin verlassen hatte, nicht mehr als das.
    Weder wie sich der Erbfolger damals nannte, noch wie der von mir gesuchte Auserwählte hieß.
    Andrew Millings, der wie Torre Gerret ICH SELBST ist, wurde wiederum von der davor liegenden Inkarnation des Erbfolgers, Rheged ap Llewellyn, zur Quelle geführt. Im Jahr 1220, als Rheged selbst fast noch ein Kind gewesen war, von der Tragweite seiner gewaltigen Aufgabe nahezu überwältigt und überfordert. [2]
    Ohne konkretes Ziel verließ ich

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