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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Wenn sich noch jemand an den Besuch des Unsterblichen erinnern kann, dann er.«
    »Welche Art Wesen ist er?«, fragte Lakor. Vor seinem inneren Auge entstand unwillkürlich das Bild eines Seeungeheuers, eines Kraken möglicherweise.
    »Er war uns ähnlich, auch er war einst sterblich. Doch der Tod holte ihn ein und fraß das Fleisch von seinen Knochen.«
    »Er ist ein wandelndes Skelett?«
    Korom nickte und gab Lakor genaue Anweisungen, wo er den Seewächter finden konnte.
    Der wiedererweckte Schwarzmagier bedankte sich, indem er blitzschnell seinen Stab zog und die Spitze aus magischem Eisen durch Koroms Schädeldecke rammte. Das Affenwesen starb, ehe es auch nur die geringste Gegenwehr zeigen konnte.
    Gelassen blickte Lakor auf den Kadaver, der vor seinen Füßen liegend noch einmal zuckte und dann für immer reglos liegen blieb.
    ***
    »Erzähl mehr davon!« forderte Professor Zamorra. »Audrey hatte deinen… Feind ebenfalls erwähnt.«
    Der Zwitter blickte sich um.
    »Dieser Raum bietet nicht gerade einen angenehmen Anblick.«
    Er deutete auf die völlig zerstörte Einrichtung. Von den Dämonenschlangen waren mittlerweile nur einige Aschehäufchen übrig geblieben. »Und Audrey…« Er sprach nicht weiter.
    »Wir werden der Polizei gegenüber einige Erklärungsnot haben«, meinte Zamorra bitter.
    »Weiß jemand, dass ihr hier seid?«, fragte die Kreatur mit dem Aussehen Andrew Millings'.
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Weiß es jemand?«
    »Niemand«, antwortete Nicole.
    »Dann braucht es auch niemand zu erfahren.« Der Zwitter warf einen letzten bedauernden Blick auf seine ehemalige Botin.
    »Wir haben hier tausende von Fingerabdrücken hinterlassen, und außerdem…«
    »Ich sorge dafür, dass die Polizei sie nicht entdecken wird«, unterbrach der Zwitter Zamorras Einwand. »Wir sollten von hier verschwinden.«
    Der Meister des Übersinnlichen tauschte einen raschen Blick mit Nicole. Diese nickte. »Wir können uns auf dein Wort verlassen?«
    Der Zwitter nickte. »Nichts in diesem Raum wird auf euch hinweisen.«
    »Wie willst du das bewirken?«
    »Es ist längst geschehen.« Der Zwitter sprach mit einer absoluten Selbstverständlichkeit. »Gehen wir.« Er wandte sich dem Ausgang zu.
    Zamorra sah Audreys Leiche noch einmal an, dann folgte er dem Zwitter, der bereits die Tür geöffnet hatte. Er wandte sich um, und Zamorra bemerkte verblüfft, dass sein Gesicht so sehr beschattet war, dass er ihn nicht erkennen konnte.
    »Ich erzählte euch von dem Unkenntlichkeitszauber«, sagte der Zwitter beiläufig. »Ich dehne ihn auf euch aus. Niemand wird darüber hinaus die Blutflecken auf eurer Kleidung bemerken. Jetzt sollten wir uns einen ruhigen Platz zum Reden suchen.«
    Kurz darauf schloss Nicole, die das Etablissement als Letzte verließ, die-Tür hinter sich. Mit Schrecken dachte sie daran, dass dem ersten Angestellten, der heute eintreten würde, ein entsetzlicher Fund bevorstand. Danach eilte sie hinter den beiden anderen her.
    »Es gibt eine Kneipe ganz in der Nähe«, sagte der Zwitter. »Dort werden wir Ruhe finden.«
    »Wie kommt es, dass du dich hier so gut auskennst?«, fragte Zamorra. »Wieso hattest du überhaupt in diesem Club deine Botin ausgewählt? Wieso Audrey?«
    »Das lässt sich leicht erklären«, antwortete der Zwitter. »Ich war kurz auf der Erde, und ich wollte euch eine Nachricht zukommen lassen. Audrey hat euch sicherlich gesagt, dass ich nicht direkt zu euch kommen konnte, wegen…«
    »Wegen des Amuletts«, unterbrach Zamorra. »Und wegen der weißmagischen Absperrung um das Château. Das ist übrigens ein Thema, über das wir reden müssen.«
    »Später«, wiegelte der Zwitter ab. »Jedenfalls kam ich hierher, weil sich-Torre Gerret an diesen Ort erinnerte.«
    »Du trägst seine Erinnerungen vollständig in dir?«
    »Ich gehe davon aus. Noch habe ich nicht die ganze Kontrolle darüber.«
    »Und teilst du seine Gefühle?«
    »Ich bin nicht er, und deshalb werde ich auch nicht euer Feind sein.«
    »Dennoch entwickelst du dich zu einem schwarzmagischen Wesen«, warf Nicole ein.
    Der Zwitter schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so einfach, Nicole. Die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß werden aufgebrochen und verschwimmen. Lass uns später darüber reden.« Er blieb stehen und öffnete die Tür der Gaststätte, vor der er stehen geblieben war.
    Sie setzten sich an den hintersten Tisch, und schon Sekunden später tauchte ein Serviermädchen auf und lächelte sie charmant an. Der Zwitter

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