Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Blick der Augen ein, die einst Andrew Millings gehört hatten. »Wir müssen also Lakor finden! Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit der magischen Entladung auf dem Friedhof, die uns beide für Sekunden außer Gefecht setzte. Damals ist er einer Konfrontation ausgewichen - wahrscheinlich war er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und floh deshalb. Ich weiß jedoch, dass er mich seither verfolgt. Letzten Endes muss er es gewesen sein, der die Dämonenschlangen auf mich hetzte. Und das bedeutet, er verfolgt konsequent meine Schritte.«
    »Wir können ihn also finden, indem wir ebenfalls den Weg, den du seit damals gegangen bist, wiederholen.«
    »Genau das werden wir tun, Zamorra«, stimmte der Zwitter zu. »So werden wir früher oder später auf ihn treffen. Die erste Station ist London… Lakor nannte mir den Namen des Ghouls, also wird er ebenfalls dort gewesen sein. Wir müssen mit William Sharing reden!«
    »Lohnt sich der weite Weg?«, warf Nicole skeptisch ein. »London liegt nicht gerade vor der Haustür, und es wird einige Zeit vergehen, bis wir dort eintreffen. Außerdem steht doch fest, dass Lakor dort gewesen ist. Von London aus gingst du nach Skraagk, und dein Feind muss ebenfalls dort gewesen sein, wenn er dir die Schlangen auf den Hals hetzte. Also hat er dem Ghoul einen Besuch abgestattet, und dieser gab ihm ebenso wie dir die Informationen betreffs Skraagk und Mirellk.«
    »Erstens ist das zwar eine Vermutung, die eine große Wahrscheinlichkeit aufweist, aber es ist nicht wirklich sicher. Die Schlangendämonen könnten mich auch aus anderen Gründen verfolgt haben. Und zweitens werden wir nicht viel Zeit verlieren.« Der Zwitter erhob sich und lächelte aufmunternd. »Wir werden nicht auf herkömmliche Weise reisen. Magie wird es ermöglichen, London binnen eines Augenblicks zu erreichen. Wir sollten die Kneipe verlassen. Wenn wir hier einfach so verschwinden, wird es möglicherweise doch einiges Aufsehen geben.«
    Zamorra nickte nachdenklich. Die Fähigkeiten des Zwitters wurden ihm langsam unheimlich. Er sprach im Plauderton von gewaltigen magischen Vorgängen. Er durchreiste Dimensionen kraft seiner Gedanken, er legte beiläufig einen Tarnzauber über sie drei und ließ Fingerabdrücke und Blutflecken verschwinden, er verteidigte sich erfolgreich gegen einen überaus mächtigen Schwarzmagier… und jetzt wollte er zusammen mit ihnen nach London teleportieren. Diese letzte Fähigkeit erinnerte ihn an den zeitlosen Sprung , den die Silbermonddruiden beherrschten.
    Sie näherten sich dem Ausgang. »Danke für Ihren Besuch«, rief das Serviermädchen, das der Zwitter mit seiner Hypnosefähigkeit weggeschickt hatte. Jetzt erst fiel Zamorra auf, dass sie nicht ein einziges Getränk bestellt hatten - dafür fiel der Abschied sehr freundlich aus. Offenbar hatte der Zwitter der jungen Frau falsche Erinnerungen eingepflanzt.
    Draußen blickte sich der Zwitter um. »Niemand zu sehen«, konstatierte er. »Ihr müsst mich berühren.«
    Sie taten wie ihnen geheißen.
    »Wenn er sich jetzt dreimal im Kreis dreht und eine Schwefelwolke hinterlässt, schreie ich«, spielte Nicole auf die spezielle Art der Teleportation ihres Intimfeindes Sid Amos alias Asmodis, des ehemaligen Höllenfürsten, an.
    Nichts dergleichen geschah. Die Umgebung löste sich einfach vor ihren Augen auf, und ehe sich Zamorra und Nicole dessen richtig bewusst wurden, befanden sie sich bereits an ihrem Ziel.
    Sie standen am Rand eines kleinen Parks. Es war einige Grad kälter als in Paris. Feiner Nieselregen fiel, und der Wind rauschte in den Blättern der hohen Bäume hinter ihnen. Das Gras unter ihren Füßen war feucht.
    Etwa zwanzig Meter vor ihnen stand ein einsames, sehr gepflegt wirkendes Einfamilienhaus. Blühende Büsche zierten den Vorgarten, durch den ein gepflasterter Weg führte. Ein großes Schild wies alle Passanten darauf hin, dass sie sich vor dem BESTATTUNGSUNTERNEHMEN WILLIAM SHARING JUN . befanden.
    Der Zwitter setzte sich kommentarlos in Bewegung.
    »Wenn diese Art zu reisen in Mode kommt, gehen alle Fluggesellschaften bankrott«, sagte Nicole zu ihrem Geliebten.
    »Das wäre vielleicht die Lösung für die ins Unendliche steigenden Benzinpreise«, antwortete Zamorra grinsend. »Da können die Abzocker froh sein, wenn sie ein Fass für einen Euro losbekommen.«
    Inzwischen hatten sie das Grundstück des Bestattungsunternehmens erreicht. Es duftete angenehm nach Rosen, und aus einem kleinen Lautsprecher, der über der

Weitere Kostenlose Bücher