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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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auf der Suche«, sagte ich.
    »Nach wem?«, fragte er, als ginge ihn das alles nichts an. Er war wohl der Meinung, mit derlei Auskünften nicht dienen zu können, weil seine Kunden eines gemeinsam hatten: Sie waren tot.
    Ich setzte ihn ins Bild und ließ ihn gleichzeitig einen Zipfel meiner Macht spüren. Der Ghoul schrie auf und nahm seine wahre Gestalt an. Die Haut zog sich zurück, wich einem schleimigen Etwas.
    »Nenn mir den Namen des Unsterblichen, den du suchst«, wimmerte er, als träfe er täglich mit Menschen zusammen, die das ewige Leben besitzen, und wisse nun nicht, wen davon ich suchte.
    »Ich kenne ihn nicht!« Lakor hatte es geschickt verstanden, mir diese Auskunft zu verweigern.
    »Dann kann ich dir auch nicht helfen«, versicherte mir William Sharing.
    Ich trieb ihm seine Lügen aus, und dann - ganz plötzlich - erinnerte er sich. »Den Namen weiß ich nicht… wusste ihn nie… es ist schon lange her… aber ich weiß, dass er damals ganz plötzlich verschwunden war…«
    »Wohin?«
    »Nach Skraagk, ja, ja, Skraagk.«
    »Skraagk?«
    »Die Schlangenwelt.«
    Ich hatte nie davon gehört.
    »Ich weiß, wie du dorthin gelangst. Ich bin bereit, es dir zu sagen, ja!«
    »Und dann? Was geschieht, wenn ich dort bin? Wie soll ich dort seine Spur aufnehmen?«
    »Frag Horak Theral. Er weiß, was dort vor sich geht. Horak Theral, ja, ja!« Hastig sprach er weiter. »Das ist aber nur eine Version der Geschichte, wie sie damals erzählt wurde. Die andere besagt , er sei nach Mirellk gegangen, der Affenwelt. Auch dort weiß ich , an wen du dich wenden kannst. Korom… er ist der Herr dieser Welt!«
    »Du scheinst dich überall gut auszukennen«, sagte ich misstrauisch.
    »Ich lebe schon lange, und manchmal ist es hilfreich, Dinge zu wissen. So wie jetzt , ja, ja!«
    Heute frage ich mich , ob ich den schleimigen - in doppeltem Sinn! -Ghoul nicht besser getötet hätte. Doch ich erfuhr von ihm, wie ich nach Skraagk und Mirellk gelangen könnte , und ließ ihn leben.
    Ein Fehler, ja, es war ein Fehler. Doch es ist nicht mehr zu ändern.
    ***
    Der Zwitter hielt in seinem Bericht inne. »Ich weiß nicht, warum ich den Ghoul leben ließ… Er hat den Tod verdient, daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Er ist eine dämonische Kreatur«, stimmte Zamorra zu.
    »Ein Teil von mir hatte Mitleid mit ihm. Er hatte solche Angst. Sein schwacher Charakter machte ihn zu einem sich windenden Bündel. Er redete und redete, gab alles preis, was er wusste.«
    In diesem Moment glaubte Zamorra, den alten Andrew vor sich zu sehen. Er blickte dem Zwitter in die Augen und las darin Mitleid und Erbarmen. »Langsam setzen sich für mich die Teile zu einem Ganzen zusammen«, sagte er. »Er schickte dich nach - wie sagtest du doch gleich - Skraagk, einer Welt der Schlangen. Von dort müssen die Bestien gekommen sein, deren Bekanntschaft wir auf so unfreundliche Art gemacht haben.«
    »Du hast Recht. Wenn ich mich auch frage, wie sie die Spur zu mir gefunden haben, und warum sie überhaupt angegriffen haben. Sie waren schon vor mir in den Clubräumen… sie müssen mich entdeckt haben, als ich Skraagk zum zweiten Mal betrat.« Die letzten Worte murmelte er vor sich hin, sie waren nicht wirklich für die Ohren seiner Zuhörer bestimmt. Diese Einzelteile setzten sich noch nicht zu einem logischen Ganzen zusammen.
    »Erzähle uns mehr über diese Schlangenwelt und deine Suche nach dem Unsterblichen.«
    »Später«, wiegelte der Zwitter ab. »Wenn wir unterwegs sind.«
    »Unterwegs?« Nicole räusperte sich hörbar und brachte damit ihren Protest zum Ausdruck. »Ich denke, da haben wir auch ein Wörtchen mitzureden.«
    Der Zwitter ignorierte ihren Einwand. »Der Ghoul William Sharing nannte mir also zwei Stationen, an denen ich möglicherweise mehr erfahren könnte. Zum einen Skraagk und dort ein Schlangendämon namens Horak Theral, zum anderen die Affenwelt Mirellk und deren Anführer Korom. Ich suchte zuerst die Schlangenwelt auf.«
    »Und?«
    Ein sichtbarer Ruck ging durch die Gestalt des Zwitters. »Nur so viel: Es war ergebnislos. Auch Korom, der Affenherrscher, konnte mich nur weiter verweisen. Doch es bleibt keine Zeit, darüber zu diskutieren. Audreys Tod und die Attacke der Schlangen stellt mir eines klar vor Augen: Ich darf meine Nemesis Lakor nicht länger ignorieren. Er ist gefährlich!«
    »Ich denke auch, dass wir das Übel an der Wurzel packen müssen«, stimmte Nicole angriffslustig zu.
    »Und es herausreißen!« Etwas Kaltes zog in den

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