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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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entdeckte. Mit aller Gewalt machte sie sich bemerkbar und wollte mich flüchten lassen. Ich hatte Angst. Ich war krank vor Entsetzen. Ich wollte sterben bei der Erinnerung an die Qual.
    Seitdem ist dieser Zustand einige Male aufgetreten. Einmal wachte ich morgens auf während eines Aufenthaltes auf der Erde, und befand mich nicht mehr in dem Bett, in das ich mich abends gelegt hatte. Das Erste, das ich bemerkte, war,; dass ich aufrecht saß, die Knie an den Leib gezogen und mit beiden Armen umschlungen. Der Nacken schmerzte fürchterlich. Um mich herum herrschte Dunkelheit, an mehreren Stellen berührte mich etwas Weiches.
    Es dauerte einige Zeit, bis ich entdeckte, wo ich mich befand.
    Ich war in der Nacht aufgestanden, hatte den Wandschrank des Hotelzimmers geöffnet, mich dort verkrochen wie ein verängstigtes Tier - und ich war dabei nicht einmal aufgewacht!
    Ein weiteres Mal meldete sich die KRANKHEIT, als ich nach Skraagk wechselte, der Schlangenwelt. Doch ich greife vor. Zunächst will ich weiter von meiner Begegnung mit Lakor auf dem kleinen nächtlichen Friedhof berichten.
    Ich fand zu mir selbst, zu meiner Macht zurück. Es war nicht nur das erste Mal, dass sich die KRANKHEIT meldete, sondern auch das erste Mal, dass das Erbe des Langka klar in Erscheinung trat. Starke weißmagische Kraft durchflutete mich. Ja, weißmagische Kraft - noch nicht die neue Art der Magie, über die ich heute verfüge.
    Diese Kraftströme jagte ich dem Schwarzmagier entgegen, und Lakor schrie in wütendem Schmerz verzweifelt auf. Er prallte zu Boden, und seine Augäpfel verdorrten innerhalb einer Sekunde.
    »Ich bin nicht hier, um zu diskutieren«, sagte ich kalt.
    Das Skelett wand sich am Boden. Ein Rippenknochen barst. Ungerührt brachte ich mein Anliegen vor und erzählte von dem Unsterblichen, der das Ziel meiner Suche bildete. »Du kennst ihn.«
    Mühsam gelangte Lakor wieder auf die Knie. »Ich erinnere mich an ihn. Wir waren Feinde. Jahrelang bekämpften wir uns. Er konnte mir nicht schaden, und ich ihm ebenfalls nicht. Wir waren einander ebenbürtig.«
    Ich sah, wie schwer es Lakor fiel, dies zuzugeben. »Wie ist sein Name, und wo hielt er sich damals auf?«
    »London«, sagte Lakor. »Er lebte in London, genau wie ich. Schließlich verschwand er.«
    »Wohin?«
    »Es hieß, in eine andere Dimension… Ich weiß nichts darüber. Frag den, den er zuletzt bekämpfte.«
    »Rede!«
    »Ein Ghoul. William Sharing.«
    Die Auskunftsfreudigkeit Lakors verblüffte mich und ließ mein Misstrauen und meine Vorsicht schwinden. Nur so ist es zu erklären, dass mich sein Angriff unvorbereitet erwischte.
    Die Skelettfinger legten sich um meinen Hals und drückten zu. Ich sprengte den Griff, und der darauf folgende eigentliche Kampf wäre für einen Zuschauerwenig spektakulär gewesen. Wir kämpften auf einer unsichtbaren, magischen Ebene. Meine weiße Magie - die reine Kraft des Langka - prallte mit der sch warzen Kunst zusammen, die Lakor zu seinen Lebzeiten erlernt hatte.
    Es kostete mich unendliche Kraft, abzuwehren und gleichzeitig anzugreifen. Ihm musste es ebenso ergehen.
    Schließlich entluden sich die entgegengesetzten Kräfte in einer Explosion. Der Boden des Friedhofs riss auf, Erdbrocken wirbelten empor. Sträucher wurden entwurzelt, und abgerissene Pflanzenteile peitschten durch die Luft. Es riss mich von den Füßen, und ich krachte mit dem Rücken gegen einen Grabstein.
    Sofort stand ich wieder auf, doch mein Gegner war verschwunden. Nur seine Stimme gellte noch einmal in meinem Kopf auf »Ich werde dich töten, und ich werde den Sinn deiner Existenz zerstören. Ich werde den Unsterblichen vor dir finden und ihn in Stücke reißen!«
    London, der Abend des nächsten Tages: Es erstaunt mich noch immer, dass Lakor nicht gelogen hat. Vielleicht konnte er nicht, weil ihn meine Magie dazu zwang, die Wahrheit zu sagen. Ich weiß es nicht, zerbreche mir wieder und wieder den Kopf darüber.
    Ich habe mich in London umgehört, und ich habe meine Magie genutzt, dies an den richtigen Stellen zu tun. Der Name William Sharing ist in den entsprechenden Kreisen wohl bekannt.
    Es war ein Kinderspiel, den Ghoul ausfindig zu machen. Er führte eine Tarnexistenz als Mensch, und als ob er es darauf anlegte, einem Klischee gerecht zu werden, leitete er ein Beerdigung sunt ernehmen.
    Ich suchte ihn in seinem Büro auf, schloss die Tür hinter mir und genoss den Moment des Triumphes, als er erkannte, dass ich kein normaler Kunde war.
    »Ich bin

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