Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Er steht wieder als das Skelett da, das er eigentlich ist. Und er wird nie wieder anders aussehen.
    WEITER! NUTZE SEINE EITELKEIT!
    »Du bist schon besiegt. Sieh dich an. Du bist tot, tot, tot!«
    Er schreit. Ich triumphiere.
    NEIN!, schreit Andrew. BEGEH NICHT DENSELBEN FEHLER WIE ER!
    Zu spät. Es ist zu spät. Schwarze Magie raubt mir das Augenlicht. Ich kann nichts mehr sehen.
    DUNKEL, durchzuckt mich eine Erinnerung. DUNKEL… wie in der Gefangenschaft. Wie in der Leidenszeit. Wie in der Hölle der Unsterblichen. All die Qual rückt wieder nach vorne, drängt an die Oberfläche.
    NEIN, schreit Torre Gerret.
    DUNKEL.
    Die KRANKHEIT - Angst - ich habe Angst.
    Etwas prallt gegen mich. Ich kann mich nicht mehr wehren. Alles ist dunkel. Dunkel, dunkel, schwärze. Gefangenschaft, das Leid, die Qual. Dunkeldunkeldunkelinderhölleder-unsterblichenist es dunkel.
    »Stirb«, höre ich Lakors Stimme.
    ***
    Professor Zamorra erwachte aus einer Ohnmacht. Sein Schädel schmerzte unendlich, und entsetzt fragte er sich, wie lange er ohne Bewusstsein gewesen war. Sein erster Blick galt Nicole. Sie lag reglos am Boden, nur einen Meter von ihr entfernt.
    Er kroch zu ihr und sah erleichtert, dass sich ihr Brustkorb hob und senkte. Sie lebte.
    Er sah zu dem Zwitter und Lakor. Sie standen reglos. Die Luft um sie herum knisterte. Zamorra erfasste sofort, dass sie sich in einer gewaltigen magischen Auseinandersetzung befanden.
    Er wusste nicht, wie lange der Kampf schon andauerte oder ob einer der beiden Feinde dem Sieg nahe war.
    Was sollte er tun? Wenn er sich einmischte, konnte das zu einer Katastrophe führen. Wenn er Lakor angriff, störte das möglicherweise die Methode, mit der der Zwitter gegen ihn vorging. Womöglich glichen sich hier magische Energien gegenseitig aus, die zu einer gewaltigen Explosion führten, wenn Zamorra ihr Gleichgewicht störte. Niemand konnte voraussagen, was dann geschehen mochte.
    Zamorra konzentrierte sich und versuchte etwas von der Art der hier angewandten Magie zu erfassen. Er zwang sich zur Ruhe, versetzte sich mit Hilfe eines posthypnotischen Schaltworts in eine leichte Halbtrance. Doch obwohl er selbst in der Magie bewandert war, konnte er nichts von dem erkennen, was hier vor sich ging. Er beendete den Trancezustand wieder.
    Ihm blieb nur eins - abzuwarten und bereit zu sein, einzugreifen, falls Lakor auf irgendeine Weise die Oberhand gewann. Er hoffte, dass es dann nicht längst zu spät war, dem Zwitter beizustehen.
    Plötzlich schrie Lakor auf. Fassungslos beobachtete Zamorra, wie das Fleisch des Schwarzmagiers sich rasend schnell dunkel verfärbte und binnen eines Augenblicks verweste. Bestialischer Gestank drang zu ihm herüber. Zamorra wandte sich würgend ab. Von Lakor blieb nur das Skelett.
    Der Meister des Übersinnlichen glaubte schon, das sei der Sieg des Zwitters, doch er hatte sich bitter getäuscht. Denn in dieser Sekunde lief etwas bitter schief.
    »Du bist schon besiegt«, schrie der Zwitter. »Sieh dich an! Du bist tot, tot, tot!«
    Doch der Triumph ging in einen Schrei nackten Entsetzens über. Der Zwitter wankte plötzlich rückwärts, taumelte, stürzte. Auf dem Boden krümmte er sich zusammen, die Arme umschlangen die Beine. Er kauerte wie ein Embryo, wand den Oberkörper in schlangenartig wiegenden Bewegungen.
    In das Knochenskelett, das von Lakor übrig geblieben war, kam Bewegung. Mit zwei hastigen Schritten eilte es an den am Boden Kauernden heran.
    »Stirb!«, sagte es mit kalter Stimme, die direkt aus der Tiefe der Hölle zu stammen schien.
    Es legte die Hände zusammen, und zwischen den bloßen Knochen entstand ein Ball aus Feuer. Aus der Kehle des Schwarzmagiers drang ein krächzendes Lachen.
    Doch ehe Lakor den Feuerball auf den Zwitter schleudern konnte, stand Zamorra hinter ihm, umfasste den Knochenschädel mit beiden Händen und riss ihn von dem fleischlosen Hals.
    Das Feuer erlosch, das Skelett fiel zu einem bloßen Knochenhaufen zusammen. Die Kiefer des Schädels schnappten nach Zamorras Hand, schlossen sich um seinen Daumen. Er schrie auf und wollte den Überrest Lakors weit von sich schleudern. Doch der Schädel hatte sich festgebissen.
    Zamorra fasste mit der freien Hand zu, bog die Kiefer auseinander. Kaum war er frei, ließ er den Schädel fallen, trat nach ihm und erwischte ihn noch in der Luft. Der Schädel prallte gegen die Felswand und dann auf den Boden, rollte sich überschlagend weiter. Der Unterkiefer brach ab.
    Der Meister des Übersinnlichen

Weitere Kostenlose Bücher