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0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand ihm auf den Lippen.
    Er war ein blindwütiger Amokläufer.
     
    *
     
    Cornor-Lerz war beeindruckt.
    Die Worte des Terraners hatten ihn nicht nur überzeugt, sondern auch bis ins Innerste getroffen.
    Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken gewesen, die Kristallfelder vernichten zu müssen. Er hatte jedoch geglaubt, daß er keine andere Wahl hatte, da ihm die aufwendigen technischen Möglichkeiten, sich vor der Strahlung zu schützen, fragwürdig erschienen.
    Man hatte ihm gesagt, daß die Kristalle eine Intelligenzform darstellten, doch er hatte sich mit aller Macht dagegen gesträubt, diese Behauptung als Wahrheit zu akzeptieren. Er wäre nicht in der Lage gewesen, eine solche Intelligenzform einfach auszulöschen.
    Hinter einer drohenden Haltung hatte er seine wahren Gedanken und Gefühle verborgen, um sich auf diese Weise gegenüber allen Argumenten anderer behaupten zu können. „Nun spürte er, wie dicht er daran gewesen war, einen Fehler zu begehen, der nie wiedergutzumachen gewesen wäre.
    Er blickte auf seine Hände und glaubte, sie zittern zu sehen. Heftig zog er sie von den Schaltungen auf dem Instrumentenpult zurück und preßte sie gegen den Leib. Dann hatte er sich wieder voll in der Gewalt.
    Er drückte einen Schalter, um vom Transmitter die Daten anzufordern, mit denen er den Aufenthaltsort Tekeners exakt ermitteln konnte.
    Auf dem Monitorschirm flimmerte es. Die Daten aber erschienen nicht. Cornor-Lerz begriff sofort. „Sie haben die Verbindung vom Transmitter zum Hauptcomputer unterbrochen, damit wir nichts merken", sagte er und beorderte einen der anderen Haluter zum Transmit-terraum. „Besorgen Sie mir die Koordinaten. Beeilen Sie sich."
    Seine Stimme steigerte sich zum Gebrüll, als der Offizier nicht sogleich losstürmte. Ungeduldig wartete der Kommandant auf die Daten. Er schaltete die vorprogrammierten Waffensysteme ab und schickte die Informationen über die Kristallfelder in einen Sonderspeicher, aus dem er sie jederzeit abrufen konnte. Auf diese Weise verhinderte er, daß die Kristallfelder versehentlich angegriffen wurden. Er traute den anderen Halutern an Bord ebensowenig wie sich selbst. Er wußte, daß jeder von ihnen trotz aller Sicherheitsmaßnahmen zumindest vorübergehend wieder zum Amokläufer werden konnte.
    Minuten verstrichen, bis der Offizier endlich aus dem Transmitter-raum zurückkehrte und die Kassette mit den Daten brachte. Cornor-Lerz schob sie in den Computer ein. Nach wenigen Sekunden verließ die PHO-RA die Umlaufbahn und ging zum Landeanflug über. 3.
    Ronald Tekener blickte sich suchend nach dem Paralysator um, der ihre einzige Chance im Kampf gegen den halutischen Koloß war.
    Jennifer hatte die Waffe abgelegt. Sie lag in der Ecke auf einem halbhohen Schrank - unerreichbar für sie und ihn.
    Tekener wollte sich nicht kampflos ergeben. Er wollte den Vier-Meter-Riesen aufhalten, weil er hoffte, daß ein paar Minuten Zeitgewinn ihre Rettung bedeuten konnte.
    Doch während er angriff, sagte er sich, daß Cornor-Lerz nicht vor einer halben Stunde hiersein konnte.
    Tekener schnellte sich hoch und schmetterte dem Haluter in einer Dagor-Aktion beide Füße gegen die Brust.
    Der Amokläufer blieb ruhig in der Tür stehen. Er hob noch nicht einmal die Arme, sondern bot dem Terraner die Brust.
    Tekener hatte das Gefühl, auf einen Stahlblock gestürzt zu sein. Der Aufprall erschütterte seinen ganzen Körper. Er fiel zu Boden und rollte sich hastig von dem Haluter weg, aber das wäre gar nicht nötig gewesen, denn dieser dachte gar nicht daran, seine Opfer jetzt schon zu zerreißen.
    Er spielte mit ihnen.
    Er lachte dröhnend auf und blickte Jennifer an. Mit einer Handbewegung forderte er sie auf, ebenfalls zu kämpfen.
    Die Überlebensspezialistin hielt einen Kleinstcomputer in den Händen, nach dem sie unwillkürlich gegriffen hatte. Das Gerät wog etwa 5 Kilogramm. Sie hob es über den Kopf und schleuderte es mit aller Kraft auf den Haluter, der noch immer lachte.
    Der Koloß öffnete den Mund noch etwas weiter, fing den Computer mit den kegelförmigen Zähnen auf und zermalmte ihn. Jennifer sah, wie blaue Blitze zwischen seinen Zähnen tanzten, als die Batterien zersplitterten.
    Dem Haluter machte das nichts aus. Er hatte seine Molekularstruktur verändert und glich nun einem Ynkeloniumblock, der selbst einen Beschüß mit leichten Raketen unverletzt überstanden hätte.
    Der Haluter schlang die Reste des Computers hinunter. Dann blickte er Jennifer an. „Noch was?"

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