0835 - Rückkehr der Vernunft
anerkennend. „Das war gut."
Er ließ die Arme sinken. Sein Atem ging schnell und hart. „Viel länger hätte ich nicht mehr durchgehalten", gab er zu.
Sein Gegner dachte nicht daran, den Kampf einzustellen. Er fuhr herum und warf sich „gegen die Wand. Diese brach krachend zusammen. Der Haluter verschwand in einer Staubwolke.
Erger Darg schrie auf, eilte zum Energiefeldprojektor und riß ihn herum. Tekener und die Überlebensspezialistin brachten sich mit einem Sprung in Sicherheit. Dann raste der Vier-Meter-Riese auch schon aus dem Laboratorium heran. Er glaubte, das Energiefeld umlaufen zu haben.
Wie sehr er sich geirrt hatte, merkte er erst, als er davon zurückgeschleudert wurde. Er stürzte zu Boden und blieb sitzen. Seine Augen klärten sich. Verwundert blickte er Erger Darg und die Terraner an.
Tekener hörte, daß etwas im Anti-gravschacht aufprallte.
Erschreckt fuhr er herum. Doch dann atmete er auf.
Vor ihm stand Cornor-Lerz.
*
Nosar war den Halutern bekannt, war bisher jedoch nie von ihnen beachtet worden.
Der Riesenplanet Terzrock stand am äußersten Ostrand der Großen Magellanschen Wolke, dort, wo die dünne Materiebrücke zur Kleinen Magellanschen Wolke beginnt.
Der Bezugspunkt für jede Entfernungsbestimmung war das von den Terranern festgelegte und katalogisierte Sonnenleuchtfeuer Navo-Nord. Navo-Nord war ein rotleuchtender, planetenloser Riesenstern.
Das kleine Terz-Tos-System mit dem Planeten Terzrock stand 11.426 Lichtjahre vom Sonnenleuchtfeuer entfernt.
Der Planet Nosar stand in einer annähernd gleichen Distanz zum kosmischen Leuchtfeuer, jedoch 23 Lichtjahre von Terzrock entfernt. „Es muß die dritte Welt sein, von der Sie die Eindrücke gewonnen haben", sagte Cornor-Lerz, nachdem er Tekener, Jennifer und den arg mitgenommenen Erger Darg an Bord der PHORA gebracht hatte. „Sie ist strategisch unwichtig für uns. Deshalb haben wir sie nicht beachtet."
Cornor-Lerz war einmal auf Nosar gewesen, ohne eingehendere Untersuchungen anzustellen. Er erinnerte sich an eine kalte Welt mit niedriger Gravitation und ungewöhnlich vielen Vulkanen. Die friedfertigen Brindors hatte er nicht gesehen. „Lassen Sie uns sofort starten", bat Tekener. „Es genügt, wenn wir zunächst einige hundert Brindors nach Terzrock bringen."
„Ich besorge noch einige Schiffe mehr", entgegnete der Haluter. „Für mich kommt nur eine ganze Sache in Frage. Ich fliege nur einmal hin und einmal zurück."
Im Antigravschacht schwebten sie nach oben. Alle Offiziere waren in der Hauptleitzentrale versammelt.
Feindselig blickten sie die Terraner an. Auch der jugendliche Balku war in der Zentrale. Er stellte sich Erger Darg in den Weg, trat ihm gegen die Beine und sagte schnaubend: „Verräter!"
Erger Darg stieß ihn mit einer müde wirkenden Bewegung zur Seite, entwickelte dabei aber doch soviel Kraft, daß Balku sich fast überschlug. Zufrieden grinsend blieb der junge Haluter auf dem Boden sitzen. Es gefiel ihm, wenn ihm jemand seine Grenzen aufzeigte. Er blickte Tekener an. Dieser wich ihm nicht aus, setzte jedoch sein drohendes Lächeln auf. Das genügte, Balku von einem Angriff abzuhalten.
Cornor-Lerz setzte sich in den Sessel des Kommandenten. Mit knappen Worten informierte er die anderen Haluter über das, was Tekener erfahren hatte. Niemand stellte eine Frage. Als Cornor-Lerz seinen Bericht beendet hatte, gingen alle auf ihre Stationen. Die Startvorbereitungen liefen an. Tekener staunte nur. Alles war normal. Die Haluter benahmen sich so, als hätte nie eine Kannibalstrahlung existiert. Doch der Schein trog.
Tekener wußte, daß bei den halutischen Kolossen das Bestreben nach Gewalt jederzeit wieder durchbrechen konnte.
Er blieb in der Zentrale. Zusammen mit Jennifer setzte er sich in einen der Sessel, die nach halutischen Maßstäben konstruiert worden waren und beiden genügend Platz boten.
Das Raumschiff startete. Auf einem der Bildschirme vor Cornor-Lerz erschien eine aus zahllosen Farbflecken zusammengesetzte Karte, die ein scheinbar sinnloses Durcheinander darstellte. Der Kommandant justierte das Bild. Es wurde etwas klarer. „Ich glaube, daß die roten Punkte die über die Planetenoberfläche verteilten Kristallfelder angeben", erklärte Tekener der Überlebensspezialistin. „Du kannst gut erkennen, daß die meisten Felder in den gemäßigten Breiten liegen."
„Ja. In der Äquatorzone gibt es nur wenige, und in den polaren Bereichen überhaupt keine."
„Das hängt mit dem
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