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0836 - Das Puppenmonster

0836 - Das Puppenmonster

Titel: 0836 - Das Puppenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf mich zu, das Hackbeil noch immer fest umklammert.
    Ich mußte zurückspringen, sonst hätte es mir in den rechten Fuß geschlagen.
    Dicht davor hackte die Klinge einen Spalt in den Boden. Die Puppe zerrte das Beil hervor, sie gab einfach nicht auf, ich aber hatte meine Beretta gezogen. Ich wollte diesem dämonischen Geschöpf eine geweihte Silberkugel in den Schädel jagen.
    »Nein, nicht!«
    Der sirenenhafte Ruf ließ mich herumfahren, und ich sah plötzlich die Bauchrednerin vor mir.
    Sie eilte auf mich zu.
    Blut rann über ihr Gesicht und verteilte sich wie rote Farbstreifen auf der rechten Hälfte.
    Das war es nicht, was mich so erschreckte. Leona Lockwood war ebenfalls bewaffnet. Auch sie hielt ein Hackbeil in der Hand, nur war das größer.
    »Geh weg!« brüllte sie mich an. »Geh weg! Ich werde sie vernichten!« Sie war nicht mehr zu halten, und ihr Geschrei hatte auch Ivy aufmerksam werden lassen.
    Ich tänzelte zur Seite. Diese Frau war zu einer Furie geworden. Ich hätte sie bestimmt nur mit Gewalt stoppen können, das aber wollte ich nicht, deshalb ließ ich ihr freie Bahn.
    Ivy sah sie kommen.
    Die Puppe lachte.
    Dann sackte sie plötzlich in die Knie. Es sah so aus, als hätte sie ihre Kraft verloren, doch aus dem Stand schnellte sie in die Höhe, und sie schaffte es auch, die Schultern der Bauchrednerin zu erreichen.
    Zuschlagen konnte sie nicht mehr.
    Leona war an der Reihe.
    Diesmal hämmerte sie das Hackbeil in das Gesicht der Puppe. Viele hörten das knirschende Geräusch, und plötzlich wedelte die Puppe mit beiden Armen durch die Luft, als wollte sie irgendwo Halt finden.
    Nein, sie prallte wieder zu Boden. Der in der Bewegung getroffene Hieb hatte ihren ersten Widerstand gebrochen.
    Wieder rollte die Puppe Ivy um ihre eigene Achse. Und Leona hatte sich ebenfalls zu einem haßerfüllten Geschöpf verwandelt. Sie ging ihr nach, sie war schneller. Ivy schrie. Es waren Laute, die kaum etwas Menschliches an sich hatten, und mir gellten sie ebenfalls schrill in den Ohren wider.
    »Tot will ich dich sehen, du kleine Bestie! Ich will dich tot sehen!«
    Leona schlug zu.
    Daneben.
    Sie gab trotzdem nicht auf.
    Wieder drosch sie das Hackbeil nach unten, jetzt hielt sie den Griff mit beiden Händen umfaßt, um die Waffe noch kraftvoller führen zu können.
    Sie traf den linken Arm der Puppe!
    Ivy rollte sich weiter. Die teuflische Macht steckte noch immer in ihr. Nur blieb ihr Arm genau dort liegen, wo er auch abgehackt worden war. Leider war es aus Leonas Sicht betrachtet der Falsche gewesen, denn noch hielt Ivy ihr Hackbeil fest.
    Sie schrie jetzt, lag auf dem Boden und strampelte mit den Beinen.
    Dann stieß sie sich ab.
    Wieder schlug sie mit dem kleinen Hackbeil zu.
    Allerdings auch Leona. Und die traf besser.
    Eine breite, sehr scharfe Stahlklinge erwischte die Puppe auf der Stirn, und alle in der Nähe stehenden hörten wieder das gräßliche Knirschen, als der Schädel gespalten wurde.
    Kunststoff brach wie Glas, was Leona Lockwood nicht genug war, denn sie wollte weitermachen.
    Wiederum hatte sie einen Arm angehoben.
    Noch ein Hieb.
    Diesmal seitlich, denn Ivy, die nicht aufgeben wollte, hatte es tatsächlich geschafft, sich hinzusetzen.
    Die Klinge sauste von der rechten Seite heran.
    Sie durchtrennte den Hals der Puppe.
    Plötzlich flog der Kopf weg wie ein Fußball. Ich sah, wie das Gesicht an den noch heilen Stellen zuckte, als würde es von verschiedenen Stromstößen getroffen. Genau neben dem Moderatorentisch prallte er auf, und diesem Druck konnte er nicht standhalten.
    Der Puppenkopf zerbrach in zahlreiche Teile.
    Ich drehte mich um.
    Daneben konnte ich Leona Lockwood auffangen, denn sie sackte ohnmächtig zusammen.
    ***
    Ich stand da, hatte die Frau auf den Armen und wußte nicht, was ich sagen sollte. Mir erging es wie den hier beschäftigten Mitarbeitern. Auch ihnen war das Grauen anzusehen. Es hielt sie wie eine Schicht aus starkem Eis fest.
    Man schaute mich an, man erwartete von mir eine Erklärung, aber die wußte ich auch nicht.
    Dafür sah ich, wie Mrs. Lockwood die Augen aufschlug. Sie blinzelte, sie zwinkerte, sie verzog die Lippen, sie sah mich und hörte mich auch sprechen.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, es ist alles vorbei. Ivy lebt nicht mehr…«
    Leona schaute mich an, als glaubte sie mir kein Wort.
    »Doch, Sie haben es geschafft.«
    »Er ist noch da!«
    Ich wußte nicht, wen sie meinte. Bestimmt nicht den Sendeleiter Orson Pickert, der mit langen Schritten

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