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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergrößerte sich sprunghaft und wurde um ein Vielfaches aufnahmefähiger.
    Mit dem Modell des Saurierbeckens vor ihrem geistigen Auge, begann sie, den Boden von EDEN II auf einer riesigen Fläche umzuschichten.
    Indira sog die gewaltigen Bodenmassen in ihr Kontinuum, das von Beljong erweitert wurde, und strahlte sie an den gewünschten Stellen wieder ab.
    Bald war ein Becken von zehn Kilometer Länge und fünf Kilometer Breite ausgehoben, und Indira schickte sich an, eine paranoetische Pipeline von der Urwelt zu EDEN II über ihr Kontinuum zu verlegen, über die die erforderlichen Wassermassen geleitet werden sollten.
    Doch da meldete der praktischer denkende Beljong Bedenken an.
    „Wir dürfen die Gravitationskonstante von EDEN II nicht verändern, indem wir zusätzlich Masse heranschaffen.
    Das Gleichgewicht unserer Welt würde durch einen Kubikkilometer Wasser noch nicht gestört, aber wenn wir uns diese Unart zur Gewohnheit machen, könnte das unangenehme Folgen haben.
    Es ist besser, wir strahlen die Aushubmasse im Austausch gegen das Wasser zur Urwelt ab."
    Und so geschah es. Nachdem das Becken gefüllt war, suchte Indira persönlich einige stattliche Exemplare der Giganttiere aus und beförderte sie paranoetisch nach EDEN II.
    Beljong schaffte die entsprechende Flora heran. Nachdem dies geschehen war, wurde ein Pareidoliker für ihr Projekt gewonnen, der das Wetter über dem Saurierteich steuerte.
    EDEN II war um eine Attraktion reicher.
    Und Indira Vecculi wurde eine anerkannte Landschafts-Architektin.
    Diesem ersten Projekt folgte bald ein zweites, das noch größere Anforderungen stellte. Ein Berg sollte eingeebnet werden und an seiner ein Landstrich mit wüstenartigem Charakter entstehen.
    Wieder ging das Vecculi-Konzept mit dem Beljong-Konzept eine vorübergehende Symbiose ein.
    Beljong, dachte Indira. Ich habe schon bei unserer letzten Vereinigung ein unbeschreibliches Hochgefühl empfunden. Warum kann dies kein Dauerzustand sein? Ich bin von deiner Intelligenz, deiner Kraft und deinem Talent überwältigt.
    Tatsächlich? Dabei bist du mir in allem überlegen.
    Gemeinsam wären wir den anderen überlegen.
    Das war die Geburtsstunde des Doppel-Konzepts Vecculi-Beljong.
    Müßig zu erwähnen, daß Indira Vecculi auch in diesem Kollektiv dominierte.
     
    *
     
    Der Götterbaum überlebte als einzige Pflanze von Edmond V.
    Bald war er fünfhundert Meter hoch, und seine Krone hatte einen Durchmesser von siebenhundert Metern. In dem dichten Gehölz seiner Astinseln sammelte sich Humus, den der Wind heranblies oder den „die Vecculi" hier paranoetisch ablagerte. Mit dem Humus wurden Sporen und Samen herangebracht, und bald erblühten in den „Inseln" des Götterbaums exotische Gewächse.
    Das Doppel-Konzept Indira Vecculi schuf weiterhin ausgefallene und phantasievolle Landschaftsbilder.
    Ihr Stil der Landart prägte bald die gesamte westliche Hemisphäre von EDEN II.
    Aber über all den Gletschern, den Moorlandschaften, den Dschungeln und den anderen Landschaften dominierte der Götterbaum.
    Und er wurde zum Symbol für „die Vecculi".
    Irgendwann überließ sie den Schülern ihren Platz und zog sich in den Götterbaum zurück.
    Die Zeit verstrich. Aber Indira Vecculi verließ ihren Götterbaum nicht.
    Legenden begannen sich um sie zu ranken. Die Landart hatte längst schon anderen Kunststilen Platz gemacht, aber die Vecculi geriet nicht in Vergessenheit.
    Noch immer pilgerten Konzepte aller Kategorien zu ihrem Saurierbecken, durch die Symbiose-Wüste - und alle äußerten sich bewundernd über ihre Schöpfergabe. Selbst die Vertreter der neueren Stilrichtungen mußten zugeben, daß sie das „Gesicht" von EDEN II entscheidend mitbestimmt hatte.
    Der Götterbaum hatte längst schon den Energieschirm gesprengt, der ihn vor parasitären Vertretern der Tierwelt schützen sollte.
    Der Pareidoliker, der für den Götterbaum einst das Wetter gemacht hatte, war längst schon abgewandert.
    Aber der Götterbaum gedieh dennoch.
    Er war bereits einen Kilometer hoch, die weitesten Astinseln reichten bis zu neunhundert Metern vom Stamm fort.
    Und obwohl es keinen schützenden Energieschirm mehr gab und auch die Witterungsbedingungen nie dem Ideal entsprachen, nisteten in der wie ein Gebirge aufragenden Baumkrone keine Vögel, und in weitem Umkreis des Götterbaumes ließen sich auch keine anderen Tiere blicken.
    Selbst die Konzepte kamen ihm nicht zu nahe.
    Der Götterbaum, das Monument, mit dem sich Indira Vecculi

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