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0837 - Aibon-Blut

0837 - Aibon-Blut

Titel: 0837 - Aibon-Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verging, und das Wesen sackte tiefer.
    Die beiden mächtigen Schatten blieben. Sie bildeten zwei große Bögen, die von den oberen Spitzen weg wie Parabeln abfielen. Zwischen ihnen jedoch baute sich etwas auf, das ihr wie ein Kopf vorkam.
    Ein schlanker, gestreckter, mörderischer Kopf oder Schädel mit einem gewaltigen Maul, das eigentlich kein Maul war, dafür ein überdimensionaler Schnabel. Er klaffte weit auf, und daran bewegte sich eine armdicke, rötliche Zunge.
    Ein Vogel! Ein Riesenvogel.
    Das urwelthafte Tier landete zwischen den Feuern, ohne sich zu verbrennen. Dabei senkte er seine Flügel langsam dem Körper entgegen, und Glenda schaute dabei zu, wie es zusammenschmolz.
    Dennoch war dieser Vogel größer als ein ausgewachsener Mensch. Zudem stand der Schnabel weiterhin offen. Der Kopf wanderte mal nach rechts, dann nach links und hackte zu.
    Ein fauchender Schrei klang auf, als der Vogel sein erstes Opfer erwischte.
    Es war eines dieser kleinen Monstren auf vier Beinen. Ein Griff, und er hatte das monströse Etwas zwischen seine beiden Schnabelhälften geklemmt.
    Das kleine Monster zappelte. Es bewegte die Beine, aber das Wesen schaffte es nicht, sich zu befreien. Zudem rollte der Vogel noch seine klebrige Zunge um den Leib und nahm dem Opfer die letzte Chance.
    Der Schnabel klappte zu.
    Sekunden später hörte Glenda ein leises Knirschen. Knochen zerbrachen. Sie rührte sich nicht vom Fleck und hielt die Augen geschlossen, weil sie so etwas auf keinen Fall sehen wollte. Es war zu schrecklich, sie schüttelte sich, ihre Angst floß wie ein heißer Strom in ihr hoch. Zwar wollte sie den Blick abwenden, aber das war ihr nicht möglich. Die Faszination des Schreckens hielt sie in den Klauen, und der struppige Hals bewegte sich an den Außenseiten, als der Vogel die Reste des kleinen Monsters schluckte. Beide Schnabelhälften lagen aufeinander. Sie schabten bei ihren Bewegungen, und einen Augenblick später klafften sie wieder auseinander.
    Die Zunge schnellte hervor. An ihrer Spitze klebte ein dunkler Klumpen, der Rest des kleinen Monstrums, das der Vogel mit einer schon wütenden Bewegung von sich wegspie - hinein ins Feuer.
    Dort verbrannte das Zeug zischend.
    War er satt?
    Glenda konnte es nicht glauben, obwohl er momentan nichts tat. Er stand da und schaute sich um.
    Er bewegte den Kopf und hackte dabei stets von oben nach unten, als wollte er irgend etwas aus der Luft picken, das dort umherflog.
    Dann setzte er sich in Bewegung. Der Monstervogel stand auf den breiten Krallen, und bei jedem Schritt schaukelte er von einer Seite auf die andere.
    Glenda zog sich wieder tiefer in die Höhle zurück. Sie zitterte am ganzen Leib, denn sie hatte die Bewegungen des Vogels genau beobachtet und sie auch verglichen. Wenn sich jemand so verhielt, egal wer, dann war er auf der Suche nach einem Opfer, wobei sich Glenda durchaus vorstellen konnte, daß sie das Opfer war. Noch hatte das Monstertier sie nicht fixiert und in ihrer Angst zog sie sich noch tiefer in den Tunnel zurück.
    Etwas berührte sie an der rechten Schulter!
    Es war nur ein leichtes Antippen, aber der heiße Schreck durchfuhr Glenda vom Kopf bis zu den Füßen.
    Bisher hatte sie gedacht, allein in diesem Stollen zu sein, das war nun vorbei.
    Sie drehte sich um.
    Da standen die beiden Männer in Grau hinter ihr. Aus ihren flachen Gesichtern grinsten sie Glenda an, und in den Augen leuchtete ein böses, grünes Licht.
    Ihr Herz schlug schneller. Die Angst drang in gewaltigen Wellen in ihr hoch. Sie spürte das Zittern in den Knien, die Gänsehaut wollte nicht weichen, wobei sie gleichzeitig zu einer Salzsäule erstarrt war.
    Glenda Perkins saß in der Falle.
    Sie wußte nicht, wer ihr mehr Furcht einflößte. Der Monstervogel oder die beiden Männer in Grau.
    Sie kam auch nicht dazu, darüber länger nachzudenken, denn ein dumpfer Laut jenseits ihrer Höhle ließ sie wieder auf der Stelle herumfahren.
    Der Monstervogel hatte ein weiteres Opfer gefunden.
    Diesmal war es eine dieser zombiehaften Gestalten, die sich nicht wehren konnte. Sein Körper steckte bereits zur Hälfte im gewaltigen Schnabel des Vogels, nur mehr die Beine des Menschen schauten hervor, und die wiederum zitterten und bewegten sich hektisch, als suchten sie einen festen Platz, an dem sie sich abstützen konnten.
    Er schaffte es nicht.
    Intervallweise schnappte der Vogel zu. In bestimmten Abständen öffnete er sein Maul, und die Zunge zerrte das Opfer immer tiefer in den Schlund

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