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0837 - Taran kehrt zurück

0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Fenster an der Wand hängen.
    Der Anblick erinnerte Zamorra an etwas, das er schon einmal gesehen hatte. Vor sehr langer Zeit…
    »Ein Meegh?«, murmelte er verblüfft.
    »Ein Meegh!«, bestätigte Nicole.
    »Unter eurem Zimmerfenster«, stellte Taran fest.
    Zamorra zählte ab. Es mochte hinkommen, Was wollte das Schattenwesen dort?
    Er hatte es nicht so recht glauben wollen. Aber zumindest diesen Meegh gab es tatsächlich! Unwillkürlich musste er an Ghaagch denken, der zum Silbermond gegangen und dort verschollen war, nachdem Zamorra ihm einen Dhyarra-Kristall 11. Ordnung geschenkt hatte, mit dessen Hilfe Ghaagch seine Existenz stabilisieren konnte.
    War Ghaagch vom Silbermond zurückgekehrt?
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er hielt das für unmöglich.
    Nachdenklich betrachtete er den Meegh. Was hatte der vor?
    »Und wenn das gar kein Meegh ist, sondern irgendein völlig anderes Wesen?«, gab Nicole plötzlich zu bedenken.
    »Dann werden wir ebenfalls feststellen müssen, was es von uns will beziehungsweise warum es in Roswell herumschleicht.«
    Der Meegh - oder was auch immer es war - schob sich jetzt vor das Fenster.
    Jetzt tasteten Arme über die Fensterscheibe.
    Es knackte leise und das Glas verwandelte sich in Millionen winziger Krümel, die teilweise nach innen ins Zimmer fielen, teilweise aber an der Hauswand nach unten rieselten. Blitzschnell verschwand die Spinnenkreatur im Zimmer.
    Taran atmete heftig durch.
    »Gut, dass wir da jetzt nicht mehr drinnen sind«, keuchte er.
    »Alles, was Zamorra tut, ist richtig und gut«, belehrte ihn Nicole. »Lern's auswendig, dann hast du was fürs Leben.«
    Taran verdrehte die Augen.
    Zamorra tastete nach seiner Strahlwaffe, die an der Magnetplatte am Gürtel haftete. Gegen Meeghs kam er mit dem Amulett nicht an, da musste er schon andere Waffen einsetzen.
    »Pass auf, wenn er wieder zum Fenster rauskommt«, sagte er. »Wenn, dann sofort paralysieren.«
    Nicole musste ihre Waffe erst aus dem Handschuhfach im Wagen holen. Derweil setzte Zamorra sich bereits in Bewegung, zurück ins Hotel.
    »Was hat er vor?«, fragte Taran. »Wieder etwas, das ich fürs Leben auswendig lernen sollte?«
    Nicole grinste ihn an. »Schon möglich«, sagte sie. Dann schaltete sie ihren Strahler auf den Betäubungsmodus um und wartete ab.
    Die Schußweite reichte für einen Schockstrahl gerade noch aus.
    ***
    Erschrocken starrte Lucif uge Rofocale das Wesen an, das wie eine Sphinx auf dem Buch lag. »Du?«, stieß er hervor.
    Die schwarze Katze mit den weißen Pfoten hob den Kopf und legte die Ohren an. Ihr Schweif peitschte zornig hin und her, ihr Fell sträubte sich etwas. Sie fauchte den Erzdämon an.
    »Geh weg!«, schrie Lucifuge Rofocale. »Weg da! Verschwinde! Niemand hat dich gerufen!«
    Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, klang eine lautlose Stimme in ihm auf.
    »Du sollst das nicht tun!«, sagte er. »Und jetzt verschwinde, schnell, oder ich töte dich.«
    Das wird dir schwer fallen, drangen die Worte in sein Bewusstsein.
    Nein, Worte im eigentlichen Sinn waren es nicht. Eher Bilder, Symbole, Eindrücke, Empfindungen, die sein dämonisches Gehirn in Worte umwandelte.
    »Lass es nicht darauf ankommen!«, warnte Lucifuge Rofocale.
    Er näherte sich nur zögernd. Die Katze richtete sich jetzt auf. Sie schien zu spüren, dass er sie fürchtete. Er duckte sich wie vor einem Raubtier, das weitaus größer, stärker und mächtiger war als er.
    Die Katze hob eine Pfote.
    Lucifuge Rofocale hob eine Hand.
    Krallen gegen Krallen… Magie gegen Magie…
    Sekundenlang zuckten Blitze durch den Raum. Die Katze warf die Magie des Dämons zurück. Dennoch sprang sie von Buch und Tisch und verschwand durch die Wand.
    Ächzend sank Lucifuge Rofocale in sich zusammen. Er hatte eine Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg. Er hatte die Katze tatsächlich nicht töten können.
    »Sie hat seine Macht«, murmelte er erschüttert.
    Er hatte es zwar befürchtet, aber immer noch gehofft, dass es nicht so war.
    Vor allem, weil diese Macht stärker geworden war mit den Jahrhunderten, den Jahrtausenden. Er war gefährlicher geworden denn je. Wenn es jemanden gab, der Lucifuge Rofocales Plan doch noch durchkreuzen konnte, dann war er es. Jener, der vor langer Zeit die Hölle verlassen hatte, um einen anderen Weg zu gehen.
    Aber warum sollte er den Plan durchkreuzen wollen? Er musste doch wissen, dass auch er schlussendlich davon profitierte. Und bei ihrem letzten Gespräch hatte er keine Andeutung

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