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0837 - Taran kehrt zurück

0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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unseren Freund ja wohl abgemetzelt.«
    »Iiih«, murmelte Taran und schüttelte sich. »Ein furchtbares Wort. Und eine furchtbare Vorstellung.«
    »Wir können nicht immer überall sein«, setzte Choogh zu seiner Verteidigung an. »Euer Eintreffen hat uns überrascht. Zumal Zamorra ja gefangen sein sollte…«
    »Warum, hast du uns immer noch nicht erklärt.«
    »Ich werde ja immer vorher unterbrochen«, seufzte der Spinnenmann. »Ich…«
    Es war der Moment, in dem drei weitere Meeghs gleichzeitig im Zimmer auftauchten.
    ***
    Der gute Geist von Château Montagne war unzufrieden. »Wir haben ihn zwar vertrieben, aber er hat dennoch getan, was er nicht hätte tun dürfen«, sagte er.
    Es ist nicht deine Schuld, erwiderte die Katze in ihrer lautlosen Art. Ich hätte früher eingreifen müssen. Aber ich habe mich zuerst verscheuchen lassen. Ich fand den Mut nicht, mich ihm sofort wieder entgegenzustellen. Ich musste damit rechnen, dass er mich vernichtet.
    »Was dem großen Merlin sicher nicht gefallen hätte«, sagte der Geist.
    Was vor allem mir nicht gefallen hätte, sagte die Katze.
    »Auch ich habe damit gerechnet, dass er mich…«
    Tötet? Das konnte er nicht. Denn du bist doch schon tot, großer alter Mann. »Für Dämonen seiner Art gibt es auch noch andere Wege«, sagte Raffael Bois. »Davor fürchtete ich mich. Dennoch habe ich getan, was ich tun musste. Doch ich konnte nicht verhindern, dass er das neunte Siegel öffnet. Meine Falle schloss sich zu langsam. Wenn du ihn rechtzeitig abgelenkt hättest…«
    Soll das ein Vorwurf sein?, empörte sich die Katze.
    »Ja«, sagte der Geist. »Es ist ein Vorwurf. Du hast nicht alles gegeben, was du konntest.«
    Du hast leicht reden, toter Mann. Ich aber lebe, und ich hänge ein wenig an diesem Leben. Ich möchte noch viele Mäuse fangen, möchte noch viele Kühlschränke plündern…
    »Auch die Mäuse hängen an ihrem Leben.«
    Mäuse sind Katzenfutter. Das ist ihre naturgegebene Bestimmung.
    Raffael zog sich zurück. Er fand keinen Sinn mehr darin, mit der Katze zu diskutieren. Er hatte versagt, und das machte ihm arg zu schaffen.
    Wie nur sollte er das wieder gutmachen?
    ***
    Der Tod steckte in den Orchideen!
    Er jagte auf Zamorra zu! Die Blüten vergrößerten sich jäh, streckten sich, griffen nach dem Dämonenjäger! Er warf sich herum, um vor den Angreifern zu flüchten - und lief einer weiteren Blüte, die direkt hinter ihm lauerte, genau in den Kelch!
    Ruckartig schlossen die Blätter sich um ihn.
    Der Duft, den sie ausströmten und den er vorher als angenehm empfunden hatte, intensivierte sich und wurde so stark, dass er Brechreiz erzeugte.
    Er streckte sich, drückte gegen die Blätter und versuchte, die Umklammerung zu sprengen. Aber es gelang ihm nicht. Stattdessen zog sich diese Umklammerung allmählich enger zusammen. Er bekam kaum noch Luft, und der süßliche Geruch ließ ihn würgen. Er war nahe daran, sich zu übergeben. Dass es nicht geschah, lag eher daran, dass sein Magen so gut wie leer war.
    Um ihn herum wurde es feucht. Die Riesenorchidee sonderte ein Sekret ab, das für weiteren Gestank sorgte. Verdauungsflüssigkeit? Eine Art organischer Säure, die nur Fremdkörper angriff und auflöste? Diese verdammte Fleisch fressende Pflanze hatte Zamorra auf ihre Speisekarte gesetzt und wollte ihn jetzt verzehren! Möglicherweise würden nicht einmal die Knochen übrig bleiben. Allenfalls ein paar metallische Dinge wie Gürtelschnalle, Feuerzeug und Amulett.
    »Feuerzeug«, presste er hervor.
    Irgendwie musste er an das kleine Ding herankommen. Darüber, was passierte, wenn er die Flamme zündete, machte er sich wenig Gedanken. Wenn es eine Gasexplosion gab, würde die in erster Linie die Blüten aufreißen und Flammen und Explosionsdruck nach außen schleudern. Zamorra würde selbst ein paar Brandwunden abbekommen, mehr aber auch nicht.
    Er wand sich wie ein Schlangenmensch in der Umklammerung und bekam schließlich die Hand in die Hosentasche. Darin steckte das Feuerzeug. Er zog es hervor und versuchte dann, für seine Hand genügend Platz zu schaffen. Dabei musste er ständig gegen den wachsenden Druck ankämpfen. Was wollte diese Blume denn nun? Ihn verdauen oder erdrücken?
    Er schloss die Augen und schnipste das Feuerzeug an.
    Nichts geschah.
    Als er wieder hinschaute, sah er, wie zwar das Gas entwich, aber der Feuerstein zündete nicht. Das Feuerzeug, oft genug wertvoller, unscheinbarer Helfer auch für einen Nichtraucher wie Zamorra,

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