Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0837 - Taran kehrt zurück

0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
der Zimmertür näherte. Ganz langsam und unauffällig, Schritt für Schritt.
    Nicole war klar, was er vorhatte: flüchten! Dieser verdammte Feigling!
    Aber warum wollte er zu Fuß flüchten? Warum teleportierte er sich nicht einfach fort? Er konnte dabei sogar Nicole mit in Sicherheit bringen. Ein schneller Sprung zu ihr, dann konnte er mit ihr zusammen von hier fort…
    Er musste irgendetwas planen. Aber was?
    »Mein Bewusstsein öffnen? Für euch? Niemals!«, protestierte sie.
    Allein die Vorstellung, dass diese Arachnoiden in ihren Gedanken herumwühlen und ihre tiefsten Empfindungen berühren konnten, ekelte sie an. Mehr noch, es machte ihr Angst. Es reichte schon, dass dieser Choogh gespürt hatte, wie eng sie emotional mit Zamorra verbunden war.
    Wenigstens konnten die Spinnenmenschen nicht ohne ihre Einwilligung an ihre Gedanken heran kommen. Dazu musste sie selbst willentlich ihre mentale Abschirmung öffnen. Aber das würde sie keinesfalls tun.
    Denn wie wollten die Meeghs sie dazu zwingen? Sie mit ihren Strahlpeitschen schlagen? Die Schmerzen waren furchtbar, aber zu ertragen, und zur Not konnte sie sich mit ihrem Blaster selbst paralysieren, sodass sie überhaupt nichts mehr davon mitbekam. Oder würden sie sie mit dem Tod bedrohen? Das nützte ihnen doch nichts. Wenn sie Nicole umbrachten, hatten sie noch weniger in der Hand als jetzt!
    Noch während sie abwartete, überlegte sie, welche Chance sie hatte, aus dem Zimmer zu entkommen. Für einen Sprung durchs Fenster ging es zu tief hinab. Jetzt einen Laserangriff gegen die Meeghs starten, die durch die Unterhaltung abgelenkt waren - das brachte sie auch nicht weiter. Gegen zwei dieser Kreaturen zugleich konnte sie sich vielleicht behaupten, nicht aber gegen vier. Sie konnte nicht sehen, wie schlagbereit die Strahlpeitschen unter den Schattenschirmen waren.
    Taran hatte die Tür erreicht.
    So langsam er sich eben noch bewegt hatte, so schnell wurde er jetzt. Er wirbelte herum und stürmte auf den Korridor hinaus.
    Ohne Nicole!
    »Miststück!«, zischte sie.
    Doch so schnell Taran auch war, einer der Meeghs war schneller. Er setzte Taran nach und erwischte das Amulettwesen mit der Strahlpeitsche. Die schwarze, lodernde Energie schlang sich um seinen Hals. Er kam nicht einmal mehr dazu, aufzuschreien. Nur ein schwaches, ersticktes Röcheln klang auf.
    Mit einem heftigen Ruck zerrte der Meegh ihn ins Zimmer zurück. Dort taumelte Taran und stürzte haltlos zu Boden. Seine Gliedmaßen zuckten.
    Der Meegh schlug ein weiteres Mal zu, und Taran verlor die Besinnung. Wieder holte der Meegh aus.
    »Noch ein paar Hiebe, und er stirbt«, verkündete er. »So nennt ihr Glatthäutigen doch, wenn ihr eure körperliche Existenz für immer aufgebt. Ich denke, du wirst uns dein Bewusstsein öffnen, Gefährtin des Aus erwählten.«
    ***
    Aufgeben wollte Zamorra auf keinen Fall. Er sah zwar keine Chance mehr für sich, aber das hieß doch nicht, dass es keine gab! Er war aus den vertracktesten Situationen immer wieder herausgekommen, irgendwie! Sogar damals, als er gelähmt war, weil die Explosion einer Tauchkapsel ihn mit ihren Trümmern verletzt hatte.
    Hinter einem Weltentor, wo ein Dämon lauerte, der die Traumzeit der Aborigines manipulieren wollte… [5]
    Auch damals war eines der Siegel mit im Spiel gewesen. Das fünfte? So genau konnte Zamorra es nicht mehr sagen.
    Aber er war nicht mehr gelähmt, und er lebte noch, obgleich der Dämon ganz klar im Vorteil gewesen war, als der ihn töten wollte. Allein schon durch seine bessere Beweglichkeit…
    Auch hier musste es einen Weg geben! Es galt nur, den zu finden.
    Ganz ruhig bleiben! , befahl sich der Meister des Übersinnlichen selbst. Ganz ruhig…
    Es fiel ihm schwer in seinem Zustand. Die Übelkeit, die ihn fast umbrachte, die einsetzende Atemnot… viel Zeit blieb ihm nicht mehr.
    Ganz ruhig bleiben!
    Leicht gedacht, schwer getan. Trotz aller Meditationstricks, die Zamorra kannte.
    Wenn ihn wenigstens das verflixte Amulett mit seinem Schutzfeld einhüllen würde! Aber trotz der absoluten Todesgefahr nahm es die fremde Magie immer noch nicht ernst. Wie auch? Im Inneren dieser Riesenblüte verdaut zu werden, hatte ja nichts mit Schwarzer Magie zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit Chemie.
    Zamorras Gedanken tasteten sich durch eine Reihe von Möglichkeiten, die alle gleich absurd erschienen.
    Was mögen Pflanzen aller Art nicht?
    Feuer!
    Weil sie darin verbrennen!
    Wie kann ich Feuer erzeugen?
    Sein Feuerzeug

Weitere Kostenlose Bücher