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0839 - Das letzte Duell

0839 - Das letzte Duell

Titel: 0839 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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wir vorher. Die Frage ist allerdings: Wo steckt Tendyke?«
    »Vorausgesetzt, er lebt überhaupt noch«, ergänzte Spencer trocken. Der Detective schien nicht davon auszugehen.
    An diese Möglichkeit wollten Zamorra und Nicole jedoch lieber nicht denken. Zwar war es Tendyke möglich, im Fall seines vorzeitigen Ablebens mittels magischer Zauberworte zur Feeninsel Avalon überzuwechseln, wo sein Körper regeneriert wurde, doch war der Vorgang ungemein schmerzhaft und die Probleme, die es beim letzten Mal gegeben hatte, waren den Freunden noch allzu gut in Erinnerung.
    »Also schön«, erklärte Spencer und riss die beiden Dämonenjäger aus ihren Gedanken, »sehen wir uns einmal um. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht herausfinden, was hier vorgeht. Kommen Sie!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sich der Detective in Bewegung und marschierte in den Ort hinein.
    ***
    Einige Stunden zuvor
    »Was ist das?«, wiederholte Linda Tucker ihre Frage. Angst zeichnete sich in ihren Zügen ab.
    Tendyke warf ihr einen Seitenblick zu. »Glauben Sie mir, das wollen Sie gar nicht wissen.« Er drehte sich um die eigene Achse. Die tastenden Nebelfinger schienen entschlossen zu sein, ihnen keine Fluchtmöglichkeit zu lassen. Es war fast so, als verfüge der Nebel über ein eigenes Bewusstsein.
    Oder als würde ihn jemand gezielt steuern.
    Seneca!
    Beim Gedanken an seinen verschlagenen Doppelgänger spürte der Sohn des Asmodis, wie die Wut weißglühend in ihm hochkochte, doch gestattete er nicht, dass sie ihn beherrschte. Er wusste, er musste einen kühlen Kopf bewahren, sonst würde es mit ihnen allen ein schnelles Ende nehmen.
    »Zusammenbleiben«, zischte Tendyke und hielt Tom an der Schulter fest, bevor dieser kopflos dem wabernden Nebel direkt in die Arme rennen konnte.
    Langsam kamen die Schwaden näher und drängten sie von den Autos weg. Dass der Nebel eine Strategie verfolgte, ließ sich nicht mehr leugnen. Tendyke erschien es fast, als wollte man sie in eine bestimmte Richtung drängen.
    Der Nebelring, der sie umschloss, weitete sich an einer Stelle, um sich an einer anderen dichter zusammenzuziehen. Den drei unfreiwilligen Gefährten blieb keine Wahl, als sich weitertreiben zu lassen, wollten sie nicht mit dem Nebel in Kontakt kommen.
    Schließlich erreichten sie den Ortskern. Hier zog sich der geisterhafte Nebelring enger zusammen.
    »Was hat er vor?«, fragte Tom mit zitternder Stimme. Er stand kurz davor durchzudrehen.
    »Ich glaube, das werden wir gleich erfahren«, gab Tendyke zurück.
    Er sollte Recht behalten, denn seine Worte gingen beinahe in einem metallischen Knirschen unter. Im gleichen Moment spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen zu vibrieren begann. Staub wirbelte auf.
    Tendykes Augen weiteten sich, als er nach unten blickte und begriff. Der Nebel hatte sie gezielt auf eine im Boden versenkbare Plattform gedrängt, eine Art Aufzug. Wer immer hinter dieser ganzen Aktion stand, er hatte sein Ziel erreicht.
    Der Sohn des Asmodis fluchte. Die Plattform war perfekt getarnt gewesen.
    Quietschend sank der Aufzug tiefer und bald war vom Himmel nur noch ein helles Viereck zu sehen, das rasch kleiner wurde. Tendyke fragte sich, wie tief der enge Schacht wohl ins Erdreich führen mochte und was sie an seinem Ende erwartete.
    »Bleibt ruhig«, schärfte er seinen Gefährten ein. »Es nützt uns nichts, wenn ihr jetzt durchdreht.«
    Linda Tucker schnaufte entrüstet. »Sie haben leicht reden!«, erwiderte sie unwillig. »Für Sie scheint das wohl völlig normal zu sein.«
    Ein schmales Lächeln blitzte in Tendykes Mundwinkeln auf. »Normal vielleicht nicht«, gab er zurück, »aber ich habe so meine Erfahrungen.«
    Mittlerweile umgab sie fast völlige Dunkelheit. Die Sekunden schienen sich zu Ewigkeiten auszudehnen, und Tendyke spürte, wie das Warten an seinen Nerven zu zerren begann.
    Abrupt ging ein harter Ruck durch die Plattform und sie kam zum Stehen.
    »Endstation«, knurrte Tendyke. Er wartete, bis sich seine Augen halbwegs an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann griff er unter seine Jacke und zog die SIG aus dem Holster. Er wusste nicht, was sie hier unten erwartete, doch es war besser, auf alles gefasst zu sein.
    ***
    Abend
    Mit unbewegter Miene erhob sich Detective Spencer von dem leblosen Körper, den sie vor wenigen Minuten entdeckt hatten.
    »Nichts mehr zu machen«, erklärte er.
    »Können Sie schätzen, wie lange er schon tot ist?«, fragte Zamorra. Er musterte den Leichnam. Entsetzen und Schmerz

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