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0839 - Das letzte Duell

0839 - Das letzte Duell

Titel: 0839 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Falle gegangen.
    »Vielleicht eine Art unterirdischer Schutzbunker«, ließ sich Tom Delaney vernehmen.
    Tendyke runzelte die Stirn, nickte aber. Der Junge mochte durchaus Recht haben. Laut den Akten hatte Seneca sofort mit dem Bau der Siedlung begonnen, nachdem es ihn auf diese Welt verschlagen hatte. Der Gedanke dahinter war klar. Er wollte sich ein hervorragend getarntes Refugium verschaffen, falls ihm einmal der Boden unter den Füßen zu heiß wurde.
    Der Sohn des Asmodis grinste wölfisch. Die Idee hätte durchaus von ihm selbst stammen können.
    Während er noch seinen Gedanken nachhing, flammte die Beleuchtung auf. Tendyke blinzelte angesichts der plötzlichen Helligkeit.
    »Zu freundlich«, knurrte er. »Nun ja, wenigstens sehen wir jetzt etwas.«
    Er blickte sich um. Sie befanden sich in einer schmucklosen Halle. Die Wände zeigten ein tristes Einheitsgrau, Neonröhren verbreiteten ein kühles, unangenehm wirkendes Licht. An der Wand neben dem Aufzug konnte Tendyke ein Tastenfeld mit darüber angebrachtem Display erkennen. Er vermutete, dass dies die technischen Kontrollen des Aufzugs darstellte.
    Er ging darauf zu und drückte aufs Geratewohl eine Taste. Sofort flammte das Display auf. Fahlgrüne Buchstaben wurden sichtbar.
    »Enter Passcode!«, las Tendyke. Er verzog das Gesicht. »Wäre ja auch zu schön gewesen…« Er wandte sich ab, um sich weiter umzusehen.
    Am gegenüberliegenden Ende der Halle war eine Stahltür zu erkennen. Entschlossen machte er sich auf den Weg dorthin.
    »Wo wollen Sie hin?«, hörte er hinter sich Toms Stimme.
    »Mich umsehen«, antwortete Tendyke über die Schulter. »Irgendwie müssen wir ja wieder nach oben kommen.«
    Er deutete auf den Aufzugschacht. »Hinausfliegen können wir ja schließlich nicht. Also, kommen Sie schon! Wir müssen zusammenbleiben. Niemand weiß, was uns hier unten erwartet.«
    Tom Delaney und Linda Tucker zögerten kurz, bevor sie sich in Bewegung setzten und sich anschickten, Tendyke zu folgen. Dieser war bereits mit der schweren Stahltür beschäftigt. Auch hier war zum Öffnen die Eingabe eines Codes nötig.
    Tendyke stieß einen Fluch aus und wollte der Tür gerade einen Tritt versetzen, als ein metallisches Knirschen erklang. Einen Moment später schwang die Tür nach Innen auf.
    »Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir beobachtet werden«, murmelte Linda Tucker.
    Tendyke musterte die junge Frau kurz. Sie konnte es nicht ahnen, doch sie sprach ihm direkt aus der Seele.
    Seneca, der wahrscheinlich die Möglichkeit hatte, sämtliche Einrichtungen zentral zu steuern, schien jeden ihrer Schritte über gut verborgene Überwachungskameras zu beobachten. Persönlich würde sein Doppelgänger erst in Erscheinung treten, wenn er seine Opfer exakt dort hatte, wo er sie haben wollte. Bis dahin würde er sie belauern wie eine Spinne in ihrem Netz…
    »So eine Einladung kann man nicht ausschlagen«, murmelte Tendyke zu sich selbst, winkte die Gefährten hinter sich her und trat in den scheinbar endlosen grauen Korridor, der sich hinter der Tür erstreckte.
    Der Sohn des Asmodis schüttelte den Kopf. Die unterirdische Anlage schien gewaltig zu sein. Den Komplex in der vergleichsweise kurzen Zeit zu bauen, war eine beachtliche Leistung. Seneca schien weder Kosten noch Mühen gescheut zu haben.
    Während sich die drei noch umsahen, schwang die Panzertür wieder zu.
    Tom Delaney zuckte zusammen. »Wir sind gefangen!« Schweiß perlte von seiner Stirn.
    Tendyke versuchte, beruhigend zu lächeln. Schließlich wollte er nicht, dass ihm der Junge noch durchdrehte. Er schien ohnehin schwache Nerven zu haben. »Das waren wir vorher schon«, stellte er klar. »Mit dem Aufzug wären wir kaum hinausgekommen.«
    Tom wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment wurde ein statisches Knistern laut. Im nächsten Moment meldete sich eine Stimme über einen unsichtbaren Lautsprecher.
    »Du hast mich also tatsächlich gefunden, Double«, vernahm Tendyke. Heiß glühender Zorn schoss durch seine Adern, als er sofort Ty Seriecas Stimme erkannte. Es war schließlich seine eigene. »Ich dachte schon, ich müsste dir eine schriftliche Einladung schicken.« Ein leises Lachen, dem keine Spur echter Heiterkeit innewohnte, war zu hören. »Hier kommt nur einer von uns beiden lebend raus, und ich verrate dir ein Geheimnis, Double: Derjenige wirst nicht du sein!«
    ***
    Abend
    »Ich schätze, jetzt haben wir ein Problem«, erklärte Zamorra trocken, als er den heranwogenden Nebel

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