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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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in Sichtweite vor dem Restaurant stehen, in dem sie zu Mittag speisten. Die Aussicht, daß das Fahrzeug oder zumindest die wertvolle Fracht gestohlen wurde, war groß.
    Beim Kellner erkundigte sich Dorian nach einem Führer. Der Mann wurde bleich, als er vernahm, daß sie ins Gebiet der Merinas aufbrechen wollten. Plötzlich hatte er es sehr eilig, ihnen die Rechnung vorzulegen. Auf das Thema mit dem Führer war er einfach nicht mehr anzusprechen.
    Das Trio gab nicht auf. Der Dämonenkiller und Fred Archer fragten sich durch und fuhren gemeinsam mit Coco schließlich in ein weniger schmuckes Viertel der Stadt. Ein Mann namens Oshadogan wurde ihnen genannt. Sie suchten ihn auf. Er war ein dunkelhäutiger, hagerer, mißtrauisch dreinblickender Mann Mitte der Dreißig, der in einer Baracke lebte und offenkundig arbeits- und mittellos war. Erst, als sie ihm eine größere Geldsumme anboten, willigte er ein.
    „Ich habe Angst", sagte er, „aber der Hunger ist schlimmer als die Angst. Sterben muß ich so und so."
    „Du scheinst keine großen Hoffnungen zu haben, daß wir lebend nach Tananarivo zurückkehren", sagte Fred konsterniert.
    „Kaum."
    „Was hast du dann von dem Geld, das wir dir geben?"
    „Den Vorschuß bekommt meine Familie", erwiderte Oshadogan heiser. „Und was den Rest betrifft, so freue ich mich auf die Aussicht, die Scheine doch noch in den Fingern halten und knistern hören zu dürfen, bevor uns etwas zustößt."
    „Das kann ja heiter werden", meinte Fred Archer. „Ich finde, dieser Mann übertreibt maßlos. Ich würde die Dinge nicht so sehr dramatisieren."
    „Wir brechen auf', sagte Dorian. „Lassen wir uns vom Zufall überraschen. Mehr Sicherheitsvorkehrungen als die, die wir ohnehin getroffen haben, könnte man nicht erfinden."
    Vorsorglich tastete er nach den verschiedenen Dämonenbannern, die er in den Taschen seines Tropenanzuges verstaut hatte.

    Am frühen Nachmittag ließen sie den Jeep auf dem letzten befahrbaren Stück Weg zurück. Oshadagon, Fred Archer und Dorian Hunter beluden sich mit den Ausrüstungsteilen. Coco erbot sich, ebenfalls etwas zu schleppen, aber das wurde von den Männern abgelehnt. Lediglich ein geladenes Gewehr, Kaliber 7,65 Millimeter, wurde ihr ausgehändigt. Der schwarze Führer stapfte voraus. Es folgten Dorian und Coco. Das Schlußlicht der kleinen Gruppe bildete der Privatdetektiv.
    Feuchte Blätter, Zweige und Lianen streiften ihre Körper. Morsches Astwerk zerbrach knackend unter ihren Schuhsohlen. Hinter der grünen, undurchdringlich wirkenden Mauer des Busches herrschte quirliges, wimmelndes Leben, das sie mit Geschnatter, Gezeter und Gekreisch begrüßte. Etwa eine halbe Stunde ging vorüber. Das Strauchwerk wurde dichter und dichter. Oshadogan griff zur Machete. Auch der Dämonenkiller und der Privatdetektiv zückten die scharfen Haumesser und machten sich an die mühselige Arbeit. Die Stunden verstrichen wie im Flug.
    Es begann zu dämmern, als sich der Urwald ein wenig lichtete. Oshadogan, Dorian und Fred schwitzten. Große dunkle Flecke zeichneten sich auf ihren Tropenanzügen ab. Coco blickte immer wieder furchtsam in die Runde. Sie hatte Angst vor Schlangen.
    Ziemlich überraschend öffnete sich plötzlich das üppige Pflanzengeflecht und sie sahen einen Hang, der nur mit kniehohem Gestrüpp bestanden war. Was der Grund für den Vegetationswechsel war, ließ sich beim besten Willen nicht feststellen. Die vier waren aber froh, wieder atmen zu können.
    Die Macheten konnten vorerst zurück in die Lederscheiden gesteckt werden. Die klare, kühle Luft tat ihren Lungen gut.
    Nebeneinander schritten sie den Hang hinab. Auch jetzt blieben sie wachsam.
    Sie stiegen in ein kleines Tal hinab, und Oshadogan verkündete: „Wir befinden uns im Sickergebiet des Flusses."
    „Ausgezeichnet!" erwiderte Dorian. „Wie lange ist es her, daß du zum letztenmal den Fuß in diese Gegend gesetzt hast?"
    „Etwa anderthalb Jahre."
    „Und du erinnerst dich daran, wo das Dorf der Merinas seinen Platz hatte?"
    „Sicherlich." Oshadogan nagte an der Unterlippe herum, bevor er weitersprach. „Ich weiß, daß ich mich auf etwas Wahnsinniges eingelassen habe. Aber ein Zurück gibt es jetzt wohl nicht mehr - es sei denn, Sie lassen Ihren Plan fallen."
    „Ausgeschlossen", widersprach Fred Archer.. „Wozu haben wir uns denn bis jetzt abgeschuftet?" „Ich habe Sie gewarnt."
    „Bekannt. Sparen Sie sich die Worte, Oshadogan!"
    „Wir ziehen weiter", erklärte Dorian dem

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