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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es nicht", bekannte sie kleinlaut.
    Oshadogan hatte sich aufgerappelt, taumelte jedoch. Aus Versehen geriet er wieder gegen die magische Wand. Der schwarze Mann schrie auf und lief mit rudernden Armen rückwärts. Fred Archer schimpfte in allen Tonlagen. Dorian redete auf Coco Zamis ein. Er konnte sie dazu bewegen, es noch einmal zu probieren, aber sie vermochte sich weder in einen schnelleren oder langsameren Zeitablauf zu versetzen noch sonst irgendwelche magischen Tricks anzuwenden.
    Sie wandten sich zur Seite. Der Dämonenkiller setzte sich an die Spitze der Gruppe. Er schaltete wieder den Handscheinwerfer ein. Aufmerksam forschte er auf dem Boden nach irgendwelchen Spuren.
    Seine Bemühungen wurden belohnt. Schon nach kurzer Zeit entdeckte er eine Fährte. Bloße Fußsohlen hatten ihre Abdrücke im Erdreich hinterlassen.
    „Sie stammen von drei bis fünf Männern", sagte Fred Archer. „Genau läßt sich nicht feststellen, wie groß der Trupp war."
    „Folgen wir der Fährte. Vielleicht durchbrechen wir so die magische Barriere."
    Der Dämonenkiller hielt den Strahl der Lampe auf die Spuren gerichtet und schritt bedächtig aus. Coco ging hinter ihm. Es folgten Oshadogan und Fred Archer. Archer behielt den Neger mit grimmiger Miene im Auge. Er hatte die dunkle Ahnung, der Mann könnte im letzten Augenblick noch alles verpatzen.
    Die unsichtbare Mauer war wie ausradiert. Weder sie noch irgendeine andere Falle hielten die Freunde auf. Zielstrebig steuerte Dorian auf einen Hügel zu, auf dessen Kuppe sich wieder dichter Busch ausbreitete. Sie drangen in das Dickicht ein. Mühselig mußten sie sich mit den Messern eine Bresche schlagen. Etwa nach einer Viertelstunde brach der Dämonenkiller resigniert ab. Die Fährte hatte sich verloren.
    „Still!" sagte Coco unversehens zu dem leise wetternden Archer. „Ich höre Stimmen."
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Tatsächlich drangen unverständliche Wortfetzen aus nördlicher Richtung zu ihnen herüber. Dorian fing augenblicklich wieder zu arbeiten an. Die anderen folgten seinem Beispiel, und bald hatten sie sich dem Rand einer beleuchteten Lichtung genähert. Sie kauerten sich hinter Baumstämme und Büsche. Fred Archer blieb dicht neben dem schwitzenden Oshadogan. Im Zentrum des Kahlschlages gruppierten sich mehrere Schilfmattenhütten um einen grausig anzusehenden Apparat. Fackeln erhellten die Szene, die sich vor den Augen der vier heimlichen Beobachter abspielte. Glatzköpfige Wilde hatten eine dunkelhaarige Frau und einen verwundeten Mann gepackt und schleiften sie in die Nähe des Fallbeils.
    Coco sah den scheußlichen Gesellen aus der Gruppe der Eingeborenen hervortänzeln. Sie faßte Dorian am Arm. „Sieh doch die vielen Füße, die er hat!"
    Hafalii schüttelte sich und warf den vielfarbigen Umhang ab, der lose über seinen Schultern gelegen hatte. Seine zwölf Hände kamen zum Vorschein. Geschäftig wedelten die vier intakten und auch die acht verkrüppelten hin und her.
    „Ein Freak", sagte der Dämonenkiller im Flüsterton. „Und die Eingeborenen sind samt und sonders besessen. Es ist also wahr, was über das Dorf der Merinas erzählt wird."
    „Sie wollen die beiden Weißen mit der Guillotine hinrichten, Rian. Woher haben sie das Mordinstrument bloß?"
    „Wahrscheinlich ein Geschenk der Dämonen. Du weißt doch, daß der Feind immer neue Gemeinheiten ersinnt."
    Fred Archer kam herübergekrochen. Sein Gesicht spielte größte Aufregung wieder.
    „He", flüsterte er, „die Frau ist Maureen Hopkins. Wie der Begleiter heißt, weiß ich nicht - jedenfalls ist es der Mann, der sie vom Flughafen Tananarivo abholte."
    Oshadogan gab einen wimmernden Laut von sich. Fred Archer kehrte unverzüglich zu ihm zurück und stellte fest, daß er vor Angst schlotterte. Als er aufspringen und davonlaufen wollte, blieb Fred nichts anderes übrig, als ihm einen Fausthieb unter das Kinn zu verpassen. Oshadogan sank zu Boden.
    „Coco", sagte der Dämonenkiller, „wie fühlst du dich?"
    „Noch nicht besser. Mit magischen Mitteln kann ich die Gefangenen nicht befreien - falls du das meinst."
    „Dann kümmere ich mich um sie. Du gibst mir von hier oben Feuerschutz und Fred kann ebenfalls eine der Pistolen laden, die wir mitgebracht haben."
    Er wartete, bis Coco ihr Gewehr entsichert und angelegt hatte. Archer wollte mit ihm gehen, aber Dorian lehnte ab.
    Nach kurzem Kriegsrat setzte Dorian sich in Bewegung. Er pirschte am Rand der Lichtung entlang und trachtete danach,

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