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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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betreten.
    Sie staunte nicht schlecht, als sie den Inhalt des Päckchens sah. Die Farben eines einfachen, aber dennoch reizvollen Gewandes leuchteten ihr entgegen. Sie streifte ihre europäischen Sachen ab und zog das Gewand an. Eine Beschreibung schilderte in Wort und Bild, wie sie die haubenähnliche Kopfbedeckung aufzusetzen hatte. Als Maureen kurze Zeit später die Toilette und den Waschraum verließ, glich sie den einheimischen Frauen in und vor der Flughafenhalle bis auf eine Winzigkeit: Ihre Haut war ein paar Nuancen zu hell.
    Lemmy wartete wirklich auf dem Bock eines zweirädrigen Karrens. Mächtige, weiße Ochsen standen im Zaumzeug. Lemmy erblickte sie, grinste flüchtig und streckte eine Hand aus. Erstaunlich kraftvoll zog er sie zu sich hinauf. Die Fahrt konnte beginnen. Er streifte die Rücken der Ochsen mit einer dicken Peitsche. Ruckend zogen sie an. Maureen wäre fast auf die leere Ladefläche gefallen. Ihr unterdrückter Schrei veranlaßte Lemmy, sie festzuhalten.
    Weder der Mann noch die Frau konstatierten, daß Fred Archer einen Jeep mietete und sich an ihre Fersen heftete.

    Über eine Stunde verging. Der Ochsenkarren befand sich nun auf einem unbefestigten Fahrweg im Hochland. Sattgrün gefärbte Pflanzen und Bäume mit ausladenden Kronen säumten den Weg. Der Himmel über ihnen war stahlblau. Dreist tönten die Rufe kleiner Urwaldtiere aus dem dunklen, verfilzten, feuchten Busch hervor.
    „Wie weit ist es noch bis zu Gunnarsson?" wollte Maureen Hopkins wissen.
    „Gedulden Sie sich, Ma'am!" erwiderte Lemmy. „Noch zwei Stunden gemächliche Fahrt, dann sind Sie bei ihm."
    „Warum ist er nicht selbst gekommen?"
    „Es wäre ein Risiko gewesen."
    „Ich verstehe nicht…"
    „Ich habe doch erklärt: Es wimmelt nur so von Tücken und finsteren Mächten." Der Mann schaute sie von der Seite an. „Außerdem sind Sie nicht die einzige, mit der er sich zu befassen hat. Die Kolonie verlangt ihm so einiges an Energie ab."
    Maureen gab sich Mühe, ihre Enttäuschung nicht zu zeigen. In ihrem Inneren arbeitete es plötzlich heftig. Was hatte dies alles zu bedeuten? War sie einem Betrüger auf den Leim gegangen? Hielt sich Magnus Gunnarsson einen ganzen Harem? War er ein Mädchenhändler? Sie wollte aufbegehren, anhalten, aussteigen - da fiel ihr wieder ein, wie gütig der Ausdruck seines Gesichtes gewesen war und wie überzeugend und ehrlich er geklungen hatte. Sie konnte nicht glauben, daß er ein Hochstapler war.
    Ohne ersichtlichen Grund hielt Lemmy plötzlich an.
    „Schauen Sie mal dort hinüber!" forderte er sie auf.
    Sie folgte mit dem Blick der Richtung, in die er wies. Schräg vor ihnen erhob sich ein schätzungsweise fünf Meter hoher Stein. Er sah verwittert aus. Auf der Spitze saß quer ein weiterer Stein mit Schädeln und Hörnern irgendwelcher Tiere.
    „Was ist das?" fragte sie entsetzt.
    „Ein Totendenkmal der Eingeborenen. Eine Art Menhir, würde ich sagen."
    „Menhir? Ich denke, die gibt es nur in Europa, auf den Hünengräbern der Kelten und Normannen, in Stonehenge und in den ehemaligen gallischen Provinzen in der Bretagne."
    „Richtig. Aber wie Sie sehen, haben unsere Leute Nachahmer gefunden. Vielleicht gibt es irgendwelche geschichtlichen Zusammenhänge. Ich weiß es nicht. Die Schädel und Hörner stammen übrigens von Opfertieren. Passen Sie auf, Ma'am, was gleich geschieht!"
    Er ließ die Peitsche knallen, schnalzte mit der Zunge und beugte sich vor, um die Zügel zu lockern. Knarrend setzte sich der Karren wieder in Bewegung. Die Ochsen bewegten sich; augenscheinlich waren sie zu schnelleren Regungen nicht imstande. Lemmy lenkte sie auf den Menhir zu, richtete sich auf und drehte sich um. Prüfend ließ er den Blick schweifen. Den Jeep, der rund eine halbe Meile entfernt in einem struppigen Gebüsch parkte, sichtete er jedoch nicht.
    Der Karren schwankte und ächzte, als sie das Totendenkmal passierten. Direkt in den Urwald hinein steuerte Lemmy. Maureen Hopkins wollte etwas Warnendes rufen, aber sie wurde von der neuen Umgebung völlig gefangengenommen.
    Sie befanden sich in einer gänzlich anderen Welt. Schlanke Stämme erhoben sich rundum, und sie konnten mühelos zwischen den Stämmen hindurchfahren. Die Bäume waren erstaunlich hoch und besaßen einen matten, schwärzlichen Glanz. Blau schimmerten die Wipfel. Die Luft roch eigenartig. Nirgendwo war ein Tier zu sehen oder zu vernehmen.
    „Lemmy, was hat das zu bedeuten?" bedrängte Maureen den seltsamen Mann.
    Er

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