Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Male mit Wilkinson
konfrontiert wurde. Es gab Menschen, die man nicht kannte, die man durch einen dummen
Zufall kennenlernte, und plötzlich liefen sie einem dauernd über den Weg.
    Poul Anders
entschuldigte sich, daß er gestört hatte. Aber daß er auch Larry sein Herz
hatte ausschütten können, das schien ihn erleichtert zu haben. Nun gab es noch
jemand, der wußte, daß er nach zwanzig Jahren einen Schulkameraden
wiedergetroffen hatte, der ihn nicht mehr erkannt hatte.
    Larry und
Maria-Rosa bestellten, als der Ober an ihren Tisch kam.
    Larry
verfolgte ihn mit seinen Blicken, als der Vertreter das Restaurant verließ.
Einen Moment lang sah er noch die verschwommene Gestalt hinter der
Milchglasscheibe zum Korridor. Dann wandte sich Poul Anders nach links,
Richtung Toilette.
    Larry und
Maria-Rosa unterhielten sich in den nachfolgenden Minuten angeregt. Auch das Thema
Wilkinson kam noch mal auf. Die Spanierin fragte X-RAY-3, ob er denn einen
Menschen wiedererkennen würde, den er zwanzig Jahre lang nicht gesehen hätte.
    »Nicht jeden
auf Anhieb. Aber wenn mir dann einer seinen Namen sagen oder von Details
berichten würde, dann würde bei mir sicher der Groschen fallen. Entweder leidet
Perry Wilkinson an Gedächtnisschwund oder er wollte Mister Anders nicht
wiedererkennen. Das würde seine Reaktion erklären. Aber dieser Wilkinson ist
schon ein komischer Kauz.« Unwillkürlich mußte Larry daran denken, was er erlebt
hatte, als er den Ausweis zurückbringen wollte. Demnach wußten selbst alte
Bekannte nichts von Perry Wilkinsons Rückkehr. War es Wilkinson unangenehm,
wenn jemand wußte, daß er wieder in New York weilte?
    Larry
ertappte sich dabei, daß er sich viel zuviel Gedanken über diesen Mann machte.
Doch dieser Mensch war in sein Leben getreten, und seit dieser Zeit
beschäftigte er ihn.
    X-RAY-3 erhob
sich vom Platz, noch ehe das Essen aufgetragen wurde, um sich die Hände zu
waschen.
    Er ging in
den Waschraum, in den die Türen der Herrentoiletten mündeten.
    Der Agent
fuhr sich durch das Haar und blickte in den Spiegel, während er sich die Hände wusch.
Die Türen von zwei Toiletten wurden im Spiegel reflektiert.
    Larry Brent
stutzte.
    Die Türen
reichten nicht bis zum Fußboden. Ein Spalt von etwa fünfzehn Zentimeter Höhe war
zwischen Fußboden und Türabschluß offen.
    Und dort
unten sah er einen Schuh. Er lag in einer seltsam verdrehten Stellung. Im
ersten Moment dachte er, jemand hätte scherzhafterweise einen alten Schuh unter
die Tür geschoben, um die Leute an der Nase herumzuführen.
    Aber in dem
Schuh steckte ein Fuß! Der Fuß wiederum steckte in einem kanariengelben
Ringelsöckchen, wie sie Poul Anders getragen hatte.
    Larrys Augen
wurden zu schmalen Spalten in seinem Gesicht. »Mister Anders?« fragte er. Keine
Antwort.
    Vorsichtig
näherte er sich der Tür und stieß gegen den Schuh. Er gab nicht nach. Der Mann
dahinter mußte sich in dem kleinen Raum völlig verklemmt haben.
    Das Schild an
der Tür zeigte auf besetzt.
    Poul Anders mußte
es in der Toilette schlecht geworden sein. Vielleicht brauchte er Hilfe?
    X-RAY-3
handelte.
    Es fiel ihm
leicht, die schmale, weiße Tür aufzureißen.
    Was er sah,
traf ihn wie ein Keulenschlag.
    Poul Anders
lag quer zwischen der einen Seitenwand und der Kloschüssel. Das Innere der
Toilette war so klein, daß der Vertreter nicht umfallen konnte.
    Seine Augen
waren vor Erstaunen und Angst weit aufgerissen. Um seinen Hals hatte ihm jemand
seinen farbenprächtigen Schlips geknotet.
    Seine Zunge
war dick geschwollen und blau und hing wie ein Fremdkörper zwischen den Lippen
heraus.
    Poul Anders
war erwürgt worden.
    Larry
handelte schnell und umsichtig.
    Er eilte aus
dem Waschraum, ohne den Toten angerührt zu haben.
    Poul Anders’
Schicksal beschäftigte ihn, und er ertappte sich dabei, daß er bereits anfing, sich
Gedanken über gewisse Umstände zu machen.
    Er stand vor
einem Rätsel, was die offensichtliche Ermordung des Vertreters betraf.
    Die
Toilettentür war von innen verriegelt gewesen. Selbst wenn jemand durch Zufall
Poul Anders in der Toilette erwartet hätte, wäre es unmöglich gewesen, sie
wieder zu verlassen, und nachträglich von innen zu verriegeln!
    Auch der Raum
zwischen den Seitenwänden und dem Deckenabschluß war zu niedrig, als daß eine
Person nach dem Mord aus der Toilette geklettert sein könnte.
    Mit einem
kurzen Blick in die Runde hatte Larry Brent festgestellt, daß das Fenster zum
Waschraum nicht ganz geschlossen war. Es war

Weitere Kostenlose Bücher