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084 - Medusenblick

084 - Medusenblick

Titel: 084 - Medusenblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Marsmenschen, keine fliegenden Untertassen, keine Poltergeister - und keine Ungeheuer!«
    Luxon rannte um den Wagen herum. Er riß die Tür auf, beugte sich in das Fahrzeug, und Wassons Gurtschloß hatte er sofort offen. Dann packte er den Fahrlehrer, der um etliches kleiner war als er, und zerrte ihn aus dem Auto.
    »Sie kommen mit mir!« entschied er kategorisch und zog Sterling Wasson, der lauthals protestierte, mit sich.
    Als sie die Sackgasse erreichten, riß Wasson sich zornig los.
    »Eines sage ich Ihnen, Mr. Luxon: Ich werde mich über Sie beschweren. Es liegt mir fern, Sie beleidigen zu wollen, aber meiner Ansicht nach können Sie nicht ganz sauber im Oberstübchen sein.«
    »So! Meinen Sie! Aber ich habe dieses Ungeheuer gesehen!«
    »Ach wirklich? Dann sagen Sie mir doch bitte mal, wo es hingekommen ist, ich kann nämlich nirgendwo eines entdecken.«
    »Es stand hier!« behauptete der Fahrschüler und eilte zu der Stelle, wo Phorkys tatsächlich gestanden hatte. »Genau hier!«
    »Na schön, und nun hat es sich in Luft aufgelöst, und wir können zur Fahrschule zurückkehren«, sagte Wasson. Er hatte den Kanal voll von diesem Fahrschüler. Den hielt man ja im Kopf nicht aus. Wasson wollte zum Wagen gehen.
    »Bleiben Sie!«
    Mochte der Teufel wissen, warum er gehorchte. Vielleicht war da ein seltsamer Unterton in Luxons Stimme. Es war auch möglich, daß ihn Luxons gespannte Haltung veranlaßte, stehenzubleiben. Hatte der rothaarige Mann etwas entdeckt? Luxon starrte in eine bestimmte Richtung. Wasson folgte seinem Blick und sah eine schwarze Mauernische. Verbarg sich dort jemand in der Dunkelheit? Wenn ja, so war es mit Sicherheit kein Ungeheuer. Luxon war reif für die Klapsmühle, das stand für seinen Fahrlehrer fest.
    Langsam setzte sich Roderick Luxon in Bewegung. Im Auto war er die Unsicherheit in Person gewesen, doch jetzt wirkte er selbstbewußt und zielstrebig.
    Er kniff die Augen zusammen und neigte den Oberkörper etwas vor. Seine langen, kräftigen Arme pendelten vor und zurück. Je näher er der Nische kam, desto mißtrauischer wurde sein Gesichtsausdruck.
    Phorkys wußte schon längst, daß er entdeckt war, aber er regte sich dennoch nicht. Der Mann hätte gut daran getan, in den Wagen zu steigen und weiterzufahren. Aber wenn er auf eine grauenvolle Überraschung aus war, sollte er getrost näherkommen. Phorkys fürchtete den vierschrötigen Mann nicht. Der Bursche konnte noch so mutig sein, dem Vater der Ungeheuer konnte er nichts anhaben.
    Aber Roderick Luxon verließ sich auf seine Kraft…
    Er sah die Gestalt in der Schwärze des Schattens. Sie wirkte zusammengesunken. Vorhin hatte sie größer ausgesehen, und sie war auch in keine schwarze Decke gehüllt gewesen.
    Drei Schritte vor der Nische blieb Roderick Luxon stehen. Er richtete sich zu seiner vollen beachtlichen Größe auf und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Wer oder was immer du bist, komm hervor, ich will dich sehen!« sagte Luxon energisch.
    Völlig verändert war er auf einmal. Der Roderick Luxon, der vorhin im Auto fast ausgeflippt wäre, existierte nicht mehr.
    Er hob die klobigen Fäuste. »Bist du taub?« knurrte er. »Hast du mich nicht verstanden?«
    Phorkys reagierte nicht.
    Da verlor Luxon die Geduld. Er sprang vor und griff nach dem schwarzen Umhang - und dann entrang sich seiner Kehle ein entsetzter Laut.
    Phorkys schnellte aus der Nische. Er hätte Luxon töten können, verzichtete aber darauf, rammte den vierschrötigen Mann nur so kraftvoll zur Seite, daß er stürzte, und lief anschließend mit wehendem Umhang auf Sterling Wasson zu.
    Diesmal zweifelte der Fahrlehrer an seinem eigenen Verstand. Teufel, Luxon hatte recht. Das war tatsächlich ein Ungeheuer. Begreifen konnte das Wasson nicht. Er konnte die grauenerregende Existenz dieses Scheusals nicht akzeptieren.
    Es hatte den Anschein, als hätte es Phorkys auf Wasson abgesehen, doch kurz vor dem Mann änderte der Vater der Ungeheuer seinen Kurs und jagte an dem Fahrlehrer vorbei.
    Völlig perplex und verdattert wandte sich Wasson um. Immer wieder schüttelte er fassungslos den Kopf.
    ***
    Pater Severin bemerkte die Veränderung des Freundes. Tony Ballard lag reglos auf dem Boden und nahm an den Vorgängen keinen Anteil mehr. Wie tot lag Tony da, und er wäre wahrscheinlich nur dann wieder zu sich gekommen, wenn der Exorzismus beendet worden wäre, doch Pater Severin machte weiter.
    Er wußte, daß er sich jetzt durch nichts beirren lassen durfte. Wenn das

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