084 - Stoßtrupp ins Niemandsland
der mit Matt aus dem ARET geklettert war, um den Boden zu untersuchen. »Mr. Tsuyoshi und die anderen sind hier durchgekommen.«
»Ja«, stimmte Matt zu. »Das Dingi war leicht genug, um diesen Boden befahren zu können. Mit dem Panzer haben wir keine Chance.«
Der Anführer der Running Men - von denen hier nur noch er und Miss Hardy und in Waashton die kümmerlichen Reste unter der Leitung von Mr. Hacker existierten - ließ sich auf ein Knie nieder, um den Boden zu untersuchen.
»Stimmt«, pflichtete er Matt schließlich bei. »Schon nach wenigen Metern würden wir so tief einsinken, dass wir ohne Hilfe nicht mehr heraus kämen. Wir müssen das Gebiet umfahren und einen südlicheren Kurs nehmen.«
»Das ist nicht gut«, sagte Aruula. »Unsere Feinde sind uns noch immer auf den Fersen, ich kann sie spüren. Sie wollen unser Leben.«
Rulfan gesellte sich zu ihnen. Wulf lief unterdessen ein Stück ins Gelände und nutzte den Aufenthalt, um sein Geschäft zu verrichten. »Trotzdem - wir können es nicht wagen, westwärts weiterzufahren«, sagte der Albino. »Wenn wir festsitzen, sind wir den Mutanten erst recht schutzlos ausgeliefert.«
»Er hat Recht«, stimmte Matt zu. Er wusste, dass Rulfans Ansicht nicht aus dem immer noch schwelenden Konkurrenzkampf zwischen ihnen beiden rührte, sondern den Tatsachen entsprach. »Wir werden den Sumpf umfahren.«
»Aber…«
»Ja?«
Aruula blickte zu Boden, zögerte einen Moment mit der Antwort. »Was ich gefühlt habe«, rückte sie schließlich heraus, »was ich gesehen habe… es ist dort, jenseits der Sümpfe.«
»Ein Grund mehr, das Gebiet zu meiden«, sagte Rulfan.
Matt überlegte eine Sekunde länger als der Neo-Barbar aus Salisbury. »Aiko und die anderen sind diesen Weg gefahren«, meinte er dann.
Aruula nickte.
»Aber wir können da nicht durch!«, warf Black ein. »Glaubt mir, ich habe genug Erfahrung mit morastigen Böden. Bei der Flucht vor den Ostmännern damals haben wir mit dem Nixon-Panzer des WCA so ein Gebiet durchquert und kamen mit knapper Not durch. Der ARET ist um das dreifache schwerer. Das klappt nie!« [3] Matt musste ihm zustimmen. Das Risiko, dass sie sich festfuhren, war einfach zu groß. Er zuckte mit den Schultern.
»Wollen wir hoffen, dass Aiko und die anderen ihm nicht begegnen - was immer es ist…«
***
Pieroo erwachte, weil ein Sonnenstrahl die Kuppel des Dingi traf und das von innen beschlagene Glas hell leuchten ließ.
Blinzelnd wachte der Krieger auf, und wie an jedem Morgen fühlte er sich abgeschlagen und matt. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und er fröstelte. Ihm war übel und er fühlte sich elend.
Pieroos bisheriges Leben war von Entbehrungen gekennzeichnet gewesen. Er war niemand, der sich beschwerte.
Doch auch für ihn war unübersehbar, dass sich sein Zustand stetig verschlechterte.
Er hatte kaum etwas gegessen, hatte die Notrationen nicht anrühren wollen, weil Aiko, Honeybutt und er sie vielleicht noch benötigen würden. Jetzt präsentierte sein angeschlagener Organismus ihm die Rechnung dafür.
Pieroo öffnet die Fahrgastzelle des Dingi. Frische Luft drang ins Innere des Geländewagens. Er sog sie tief in seine Lungen, worauf er sich etwas besser fühlte. Schwerfällig stieg er aus dem Fahrzeug und blickte sich um.
Von Aiko und den anderen war weit und breit nichts zu sehen. Dafür sah Pieroo etwas, das ihm schlagartig die Zornesröte ins bärtige Gesicht trieb.
Die Wartungsklappe am Dingi war geöffnet; mehrere Werkzeuge waren am Boden verstreut und Teile aus dem Motor ausgebaut worden, die jetzt ebenfalls im Schmutz lagen.
Von Aiko jedoch, der die Teile fraglos ausgebaut hatte, fehlte jede Spur.
Pieroo verfiel in ein leises Knurren. Er mochte von diesen Dingen nicht viel verstehen, aber selbst ihm leuchtete ein, dass man einen Motor nicht zerlegte, um die Teile dann achtlos herumliegen zu lassen.
»Aiko«, schnaubte er und bückte sich nach einem gebogenen Rohrstück, das auf dem Boden lag. Er wusste nicht, was für eine Bedeutung es hatte, aber der Umstand, dass es ölig und von Sand verklebt war, machte es sicher nicht besser.
Wütend setzte sich Pieroo in Bewegung und stapfte zur Hütte des Eremiten, wo er seine Freunde vermutete. Als er sie erreichte, hatte sich seine Wut noch immer nicht gelegt - im Gegenteil. Schnaubend riss Pieroo das Fell herunter, das vor dem Eingang hing, und stürmte ins Innere.
Der Gestank, der ihm entgegen schlug, raubte ihm fast den Atem. Die Luft in der Hütte
Weitere Kostenlose Bücher