0840 - Auf BULLOCS Spuren
brauchte der Mutant nicht lange zu warten, bis einer der Forscher im Hangar eintraf. Äußerlich waren diese Wesen kaum voneinander zu unterscheiden, aber Bjo, der die Mentalaura des Ankömmlings esperte, stieß auf das Selbstverständnis von Froul Kaveer.
Der Forscher bewegte sich mitten durch den Hangar und winkte sogar mit einer Greifklaue zum Kommandostand hinauf, wo man aber auf sein Erscheinen nicht reagierte. Das bewies Bjo, wie alltäglich dieser Besuch für die Solaner hier im Hangar bereits war.
Kaveer kletterte in die offene Schleuse der HÜPFER. Der halbrunde Bug des Raumschiffs war verdunkelt, so daß Bjo nicht sehen konnte, was sich im Innern abspielte. Er hätte jedoch geschworen, daß Kaveer sich nicht in der Antigravwabenröhre befand, sondern einer geheimnisvollen Tätigkeit nachging, die sehr wahrscheinlich mit dem von den Forschern geplanten Start des Keulenschiffs zusammenhing.
Diesmal wurde Bjos Geduld auf eine harte Probe gestellt, denn es dauerte über zwei Stunden, bis Froul Kaveer wieder aus der HÜPFER kam. Langsam, als hätte er gerade eine Routineangelegenheit hinter sich gebracht, verließ der Forscher den Hangar.
Als Bjo sicher sein konnte, daß der andere nicht anhalten und umkehren würde, tauchte er aus seinem Versteck auf und huschte zur HÜPFER hinüber. Mit einem Satz gelangte er in die Schleusenkammer und von dort aus ins Innere des Raumschiffs.
Was immer er innerhalb des Schiffes zu finden gehofft hatte - der Anblick, der sich ihm bot, war enttäuschend.
Es gab keinerlei Dinge zu sehen, die nicht schon früher dagewesen wären. Bjo war ein paarmal mit Douc Langur in der HÜPFER gewesen und hatte sich die verschiedenartigen Anlagen erklären lassen, deshalb war diese fremde Technik nicht völlig unbekannt für ihn.
Er wandte sich der Antigravwa-benröhre zu und begann sie zu untersuchen. Sie schien erwärmt zu sein, aber das konnte auch an den Eigenschaften des Materials liegen, aus dem sie bestand.
Es mußte nicht unbedingt ein Hinweis darauf sein, daß Kaveer sie benutzt hatte.
Der junge Mutant entfernte einen nur leicht befestigten winkelförmigen Gegenstand von der Schaltanlage und verbarg ihn in den Taschen seiner Uniform.
In diesem Augenblick kam wieder eine Meldung über Interkom. Bjo hörte durch die offene Schleuse, daß Atlan zur SOL-Besatzung sprach. „Ich bitte alle Mitglieder der Schiffsführung und des Mutantenkorps in die Zentrale", sagte der Ar-konide.
Wahrscheinlich, überlegte Bjo, hatten Gucky und Fellmer Lloyd bei ihrer Suche nach den Dieben des Kristalls endlich Erfolg gehabt und die wahren Täter entlarvt.
Die Aufforderung wurde noch einmal wiederholt, ohne daß Atlan eine Begründung dafür abgab. Bjo verließ die HÜPFER. Er achtete darauf, daß er beim Verlassen des Hangars ebenfalls nicht gesehen wurde.
Als er die Zentrale im Mittelteil der SOL erreichte, waren fast alle Verantwortlichen versammelt. Auch die Mutanten waren zugegen.
Die Forscher standen im Halbkreis um den Arkoniden, so daß Bjo seine Vermutung, die Affäre sei beendet, bestätigt sah. Doch schon die ersten Worte Atlans bewiesen ihm, daß er sich getäuscht hatte.
Atlan wußte nichts! „Sie alle kennen unsere vier Freunde", eröffnete der Kommandant seine Ansprache. „Die Forscher haben viel für uns und dieses Schiff getan. Wir haben allen Grund, ihnen dankbar zu sein. Doch von nun an wollen sie ihre eigenen Wege gehen. Douc, bitte begründen Sie Ihre Absichten, Sie können das besser als ich."
Douc Langur trat neben Atlan.
Vielleicht, dachte Bjo, kommt es jetzt zu einem Geständnis.
Doch Langur pfiff in den Translator: „Dies ist die Stunde des Abschieds! Meine drei Freunde und ich werden an Bord der HÜPFER die SOL verlassen und unsere eigenen Wege gehen."
So war das also! Bjo verzog grimmig das Gesicht. Die vier Burschen hatten den Kristall in ihren Besitz gebracht und bereiteten jetzt ihren Abgang hochoffiziell vor. Bjo mußte den Wunsch unterdrücken, auf Langur zuzugehen und ihm die Wahrheit zu sagen. „Sie alle wissen", fuhr Langur fort, „daß wir uns in einem Dilemma befinden. Wir wissen nichts über unsere Herkunft und unsere Identität. Die Frage, ob wir Roboter oder organische Wesen sind, ließ sich bisher nicht klären. Deshalb haben wir beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Wir werden Nachforschungen anstellen."
„Wir hätten Ihnen dabei helfen können!" rief Ras Tschubai. „Dieses Angebot wissen wir zu würdigen, und wir empfinden tiefe
Weitere Kostenlose Bücher