Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0840 - Auf BULLOCS Spuren

Titel: 0840 - Auf BULLOCS Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bemerkte: „Wer weiß, worauf wir uns da eingelassen haben."
    Wahrscheinlich hätten alle vier zugestimmt, wenn in diesem Augenblick jemand den Vorschlag zur Umkehr gemacht hätte. Aber dieser Zeitpunkt ging vorüber, ohne daß neue Entscheidungen getroffen wurden.
    Langur konnte nicht ahnen, daß das tragische Folgen haben würde.
    Er war nach wie vor so etwas wie der Anführer dieser kleinen Gruppe. Diese Rolle hatte er an Bord der SOL mit großer Selbstverständlichkeit übernommen, denn schließlich war er als erster Forscher mit den Menschen zusammengetroffen und traute sich zu, gut mit ihnen umgehen zu können.
    Doch, nun waren die vier Forscher allein, und jeder von ihnen war gleichberechtigt. Die anderen schienen jedoch zu erwarten, daß Langur weiterhin als Anführer füngierte. „Da kommen die ersten konkreten Daten", stellte Ranc Poser fest und deutete mit einer Greifklaue auf die Anzeigetafeln des Bordrechners. „Es handelt sich einwandfrei um die Koordinaten eines Sonnensystems im Zentrum von Ganuhr."
    Langur hatte immer das Gefühl, daß es sich bei Poser um einen jüngeren Artgenossen handelte, obwohl es dafür kein sichtbares Indiz gab. Genausowenig gab es Hinweise darauf, ob die Forscher männlichen oder weiblichen Geschlechts waren - oder vielleicht keines von beiden oder beides zusammen.
    Erst, nachdem sie mit anderen Intelligenzen zusammengetroffen waren, hatten die Forscher so etwas wie ein maskulines Selbstverständnis entwickelt. „Vielleicht", entfuhr es Langur mit einem Anflug von Galgenhumor, „sind wir alle vier alte Frauen."
    Die anderen sahen ihn irritiert an. Sie schienen nicht zu verstehen, daß er ausgerechnet jetzt davon zu sprechen begann.
    Kaveer bewegte seine Sinnesorgane hin und her. „Wollen wir das ermittelte Ziel anfliegen?" erkundigte er sich. „Ja!" pfiffen Poser und Daloor gleichzeitig.
    Langur schwieg. Er beobachtete den vor ihnen liegenden Kristall, der verhalten leuchtete und in seinem Innern schwach zu pulsieren schien. Ähnliche Materiestrukturen aus dem „Körper" der Kaiserin von Therm befanden sich auch in den LOGIKOREN, und so war es eigentlich nicht verwunderlich, daß die Rechner die Impulse des Kristalls gedeutet hatten. „Warum sagst du nichts, Douc?" erkundigte sich Kaveer. „Bist du nicht damit einverstanden, daß wir dieses Sonnensystem anfliegen?"
    „Die Entscheidung ist schon gefallen", erwiderte Langur ausweichend. „Ihr habt zu dritt dafür gestimmt, daß dieses Unternehmen fortgesetzt wird."
    „Hast du Bedenken?" wollte Daloor wissen. „Ganuhr gehört zum Einflußbereich BARDIOCS", erinnerte Langur. „Da kann icfr nicht glauben, daß uns irgendwo ein Paradies erwartet."
    Seine Worte lösten tiefe Nachdenklichkeit aus, der von den drei anderen gerade noch zur Schau getragene Optimismus war jäh verflogen. Langur schalt sich einen Narren, daß er auf diese Weise auf die Stimmung seiner Freunde einwirkte.
    Andererseits war das Gefühl, irgend etwas Falsches zu tun, so stark in ihm, daß er sich ihm nicht entziehen konnte.
    Der Kurs der HÜPFER wurde neu festgelegt, un,d wenig später wurde das errechnete Ziel zum erstenmal über die Fernortung registriert.
    Es handelte sich um eine kleine, rötlich leuchtende Sonne im Ster-nengewimmel des Zentrums von Ganuhr.
    Auch für so hochwertige Ortungsinstrumente, wie sie den Forschern der Kaiserin von Therm zur Verfügung standen, war es eine ungewöhnliche Leistung, diesen Stern überhaupt auszumachen, denn in diesem Sektor standen die Sonnen oft nur wenige Lichtmonate voneinander entfernt. Das machte fast jedes Flugmanöver zu einem Risikounternehmen. Für die Forscher, die an Bord der SOL in den vergangenen sechs Monaten ausschließlich in diesem Gebiet operiert hatten, war diese Situation jedoch vertraut. „Ob der Stern Planeten besitzt?" fragte Poser. „Davon bin ich überzeugt", antwortete Kaveer. „Stünde diese Sonne allein, könnten wir diese Frage leicht beantworten, so aber sind die vielfältigen Kraftlinien, vor allem solche hypergravitationaler Natur, einfach zu stark, um über große Entfernungen hinweg exakte Peilungen zuzulassen.
    Wir werden jedoch bald mehr wissen."
    Langur hatte indessen berechnet, daß der geheimnisvolle rote Stern rund 41 000 Lichtjahre vom Medaillon-System (das von den Forschern genauso als Bezugspunkt benutzt wurde wie von den Menschen) entfernt stand.
    Langur machte sich Gedanken darüber, was sie im Zielsektor erwartete. Von ihrem jetzigen Standort aus

Weitere Kostenlose Bücher