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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begangen haben.«
    »Was uns aber nicht hilft!« schrie Jasper durch die Halle. »Die Vergangenheit ist vorbei. Wir müssen sehen, daß wir hier herauskommen. Gibt es eine Chance bei der geschlossenen Tür?«
    Er bekam keinen Vorschlag.
    »Wir werden Scheiben einschlagen. Wir werden in die Büros laufen und dort die Fenster zertrümmern. Es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, Leute. Durch den Keller können wir nicht mehr entkommen. Dort ist die Elektronik der Türen ausgefallen. Keine Codekarte reagiert mehr, es gibt nur mehr die konservative Möglichkeit. Dazu brauchen wir auch Werkzeug.«
    »Sir, die ersten Büros liegen sehr hoch.«
    »Das weiß ich, Huang.«
    »Wenn wir auf die Straße springen, könnte es sein, daß wir den Sprung nicht überleben.«
    Für einen Moment war Kent sprachlos. Er schnappte nach Luft. Widerspruch war er nicht gewohnt.
    »Okay, dann frage ich dich, ob wir überleben, wenn wir hier in der Halle stehen. Ich sehe schon, wie die gewaltigen Brocken auf uns herabregnen und uns regelrecht zermalmen. Wir haben so oder so keine Chance.« Er ging einige Schritte vor, damit ihn die anderen Männer noch besser hören konnten. »Ist das in eure Schäden hineingegangen, frage ich euch?«
    Sie schwiegen.
    »Gut«, sagte Kent. »Ich gebe hiermit das Kommando ab. Es ist der Punkt erreicht, wo ein jeder selbst für sich und sein Leben verantwortlich ist. Ihr habt die Wahl. Ihr könnt bleiben oder mit mir in die Büros laufen, um dort die Fenster einzuschlagen. Wir brauchen auch kein Werkzeug. Wir werden die Schreibtische anheben und sie gegen die Scheiben schleudern, das ist es. Wer kommt mit?«
    Noch zögerten die Männer.
    »Keiner?« Jasper Kent sprach das eine Wort aus und lachte dabei scharf. »Will niemand mit mir gehen? Wollt ihr euch alle hier in der Halle von den Trümmern begraben lassen?«
    Die Antwort auf seinen Vorschlag kriegte er auf eine andere Art und Weise.
    Der zweite Stoß erwischte das Haus.
    Und er war schlimmer als der erste.
    Plötzlich spürten die Männer, wie sie den Halt verloren, ohne dagegen etwas unternehmen zu können. Sie bekamen die Stöße mit, der Boden der Halle neigte sich zur Seite. Zwei von ihnen rutschten und schafften es nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten. Das Glas am Eingang vibrierte, es schüttelte sich, aber es zeigte keine Sprünge und brach auch nicht auseinander. Jasper Kent, der nach vorn hatte gehen wollen, wurde schon beim zweiten Schritt gestoppt und taumelte zurück. Er hielt sich auf den Füßen, hörte das Rumoren und starrte dabei zu Boden, wo er etwas sah, das er nicht begreifen konnte.
    Ein Spalt hatte sich dort gebildet. Ein Riß, der sich der Länge nach durch die Breitseite der Halle zog. Er war zackig wie der Kamm einen Drachens, und er war so breit, daß ein Fuß hineingepaßt hätte.
    Das war nicht alles.
    Aus dem Riß drang ein ätzend riechender Qualm, der trotzdem nicht die rötlichgrünen Drachenaugen verdecken konnte, die in der Tiefe des Spalts lauerten.
    Da war auch Jasper Kent klar, daß sie keine Chance mehr hatten und der Drachenmagie ihr Leben opfern würden.
    Ein dritter Erdstoß noch, dann war es vorbei…
    ***
    Sie will dein Herz! Sie will es haben, um es ihren verfluchten Drachengöttern zu opfern.
    In Shaos Kopf jagten sich diese schlimmen Gedanken, und sie sah keine Chance, diesem Schicksal zu entgehen. Auch wenn sie nicht so wehrlos war wie zuvor Madame Chu, in dieser Welt hatte sie nicht das Sagen, hier regierten die Drachengötter und ihre Helferin.
    Es war Shao gelungen, einen tiefen Blick auf die Tote zu werfen. Sie sah nicht anders aus als die drei Leichen im Büro, das eigentlich hinter ihr lag, aber darüber konnte Shao nur lachen, denn dieser Weg war weiter entfernt als der von der Erde zum Mond.
    Das Drachenmädchen lächelte sie an. »Du hast es vielleicht gesehen, und du wirst es kaum spüren. Es tut nicht einmal besonders weh. Du spürst zuerst nur einen kurzen Schmerz, du merkst wohl, wie sich etwas öffnet, aber das ist auch alles, Shao. Wenn du denkst, es fängt an, dann ist es schon geschehen und vorbei.«
    Shao schüttelte den Kopf. »Ich werde mich nicht ergeben, Li, das verspreche ich dir. Ich werde dich…« Sie verstummte, weil Li ihren rechten Arm vorgestreckt hatte und ihr die blutverklebte Hand zeigte.
    Nein, das war keine Hand mehr, das war schon eine Klaue, die Ähnlichkeit mit der Kralle eines Drachens aufwies. Sie würde in den Körper hineinstoßen, sie würde Haut, Gewebe und

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