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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vibrieren des Bodens. Es war so stark, daß selbst die Schreibtische mitzitterten. Unheimliche Kräfte durchtosten das Haus. Suko dachte an die Rache des Drachenmädchens. Man hatte Li und ihren Göttern die Opferstätte genommen und ein anderes Haus darauf errichtet. Die Rache war nur eine zwangsläufige Folge, und hier setzte Suko den Begriff Rache mit Zerstörung gleich.
    Als er sich hochrappelte, nagte in ihm die Angst…
    ***
    Shao hatte nicht die Spur einer Chance, sosehr sie sich auch bemüht hatte. Li Warren war stärker gewesen und hatte ihr Opfer kurzerhand hinter sich hergezerrt in die andere, in ihre Welt, in die Dimension der Geister, die jenseits des Tores lag, und in der sich Shao erst allmählich wieder zurechtfand.
    Das Drachenmädchen hatte sie losgelassen. Sie lag auf dem Boden, umgeben von einem fahlen Licht und seltsamen Wolken, die sich wie schwebende Gardinen verteilten.
    Shao richtete sich auf.
    Sie spürte noch die Druckstellen an ihrem Handgelenk, denn Lis Griff war sehr fest gewesen. Daß sie dies wahrnahm, war für sie zugleich so etwas wie eine Hoffnung, denn sie merkte sehr intensiv, daß sie noch lebte.
    Und sie war allein…
    Shao blieb sitzen, preßte ihre Hände gegen den Kopf, schaute sich bedächtig um und sah den tanzenden Schleiern zu, die als Nebel in ihrer Nähe entlangschwebten.
    Dann stand sie auf.
    Etwas unsicher, denn der Eintritt in diese Welt hatte seine Spuren hinterlassen. Sie riß den Mund auf, um Luft zu holen. Sie schmeckte einfach anders. Doch wonach?
    Als sie vor ihre Füße schaute, entdeckte sie keinen festen Untergrund. Es war nicht erklärbar. Sie schwebte in der Luft, und was andere erschreckt hatte, machte ihr nichts, denn derartige Phänomene waren ihr ebenfalls bekannt.
    Shao hatte auf ihrer Wanderschaft durch die anderen Reiche der Sonnengöttin ähnliche Phänomene erlebt. Sie wußte, daß hier die irdischen Gesetze aufgehoben waren. Hier galt die Physik der Magie.
    Deshalb wollte sie erst gar nicht versuchen, gewisse Dinge zu erklären. Sie nahm sie hin, und damit hatte es sich.
    Wo steckte Li Warren?
    Shao schaute sich um.
    Das Drachenmädchen zeigte sich nicht. Es konnte sich hinter den treibenden Schwaden verborgen halten. Möglicherweise war es sogar ein Teil dieser Wolken geworden, aber lange brauchte Shao nicht zu suchen. Sie hatte auch keine Zeit, Angst zu empfinden, denn plötzlich erschien Li Warren.
    Sie tauchte auf wie ein Geist und löste sich tatsächlich aus den wehenden Fahnen. Es hatte so ausgesehen, als wäre sie ein Teil dieser Fahnen gewesen, und auch ihre Gestalt war beim ersten Hinsehen mehr durchscheinend.
    Sie schwebte näher…
    Das Gesicht zeigte ein Lächeln, aber Shao wußte genau, daß sie anders dachte. Es war einiges passiert, es hatte Tote gegeben, nun aber wußte sie, daß diese Auseinandersetzung, was immer auch dahinterstecken mochte, sich allein auf Li Warren und sie konzentrierte. Sie waren die Feindinnen, sie durften sich gegenseitig keine Chance lassen, denn eine von ihnen war zuviel.
    Der Körper des Drachenmädchens blieb nicht durchscheinend. Er bekam feste Konturen, und als Li Warren Shao die Hand entgegenstreckte, schüttelte die Chinesin mit den langen, dunklen Haaren den Kopf. »Nein, Li, nicht mit dir.«
    »Warum nicht?«
    »Du weißt genau, daß wir auf verschiedenen Seiten stehen und Feindinnen sind.«
    »Das stimmt allerdings. Sogar Todfeindinnen, denn einer von uns muß vernichtet werden.«
    Shao zwang sich zu einem Lächeln. »Ich gebe dir recht, aber ich frage mich, was ich dir getan habe, daß du so über mich denkst. Wir kannten uns nicht, wir haben uns nie gesehen. Wir wären uns auch nie begegnet, wenn sich das Schicksal oder per Zufall nicht zwischen uns gestellt und seine Fäden gezogen hätte.«
    »Vielleicht hast du recht. Aber ich habe dich gespürt, und ich mußte herausfinden, ob du geschickt worden bist, um mich aufzuhalten. Du weißt, daß mich die uralten Drachengötter als Rächerin auserwählt haben. Man hat ihre Opferstätte entweiht. Man hat etwas getan, was man nicht hätte tun dürfen, und die Götter haben es den Menschen übelgenommen. Ich bin ihre Botin, sie haben mir die Kraft gegeben. Ich habe im Blut der Drachen gebadet, bevor ich starb, um in ihre Welt eintreten zu können, in das Reich der Geister, nicht in das Reich der Toten, das von euch benannte Jenseits. Nein, wir befinden uns hier in der Götterwelt der Drachen, die von ihren Seelen erfüllt sind.«
    »Dann sind sie

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