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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte ihr einfach gelingen, die Schmerzen zu überwinden, und sie bewegte sich nach rechts, wobei sie den Arm ausstreckte und die Hand flach gegen den Untergrund stemmte, der trotzdem unter ihr kaum sichtbar war.
    So kam sie hoch…
    Breitbeinig stand sie auf den Füßen. Sie drehte den Kopf, weil sie dorthin schauen wollte, wo sie die Stimme vernommen hatte.
    Ihr Blick war nicht klar. Die Umrisse verschwammen noch zu sehr vor ihren Augen. Sie preßte die Fingerkuppen auf die Augendeckel, bevor sie wieder hinschaute.
    Jetzt war die Sicht klarer.
    Li Warren kniete auf dem Boden. Dabei hatte sie den Oberkörper nach vorn gedrückt und den Kopf gesenkt, weil sie auf eine bestimmte Stelle schaute.
    Dort mußte etwas oder jemand liegen, was Shao nicht sofort erkennen konnte. Erst als sie sich aufgerappelt hatte, sah sie die Beine der liegenden Person.
    Es war Madame Chu, die regungslos auf dem Rücken lag und gegen Li Warren nicht den Hauch einer Chance hatte.
    Auch wenn Shao noch nicht näher an die beiden herantrat, so spürte sie doch das Unheimlich und andere dieser Situation. Das Ungeheuerliche, das Unaussprechbare, das Unglaubhafte, das auch sie einfach nicht wahrhaben wollte.
    Aber es stimmte.
    Sie erhielt den Beweis, als Li Warren auflachte, bevor sie ihren rechten Arm bewegte und zur Seite streckte. Sie hatte dabei die Hand zur Faust geballt.
    Blut tropfte nach unten…
    Shao erstarrte.
    Der Schrei lag auf ihren Lippen, ohne daß er sich lösen konnte, weil das Entsetzen über die Tat einfach zu groß war.
    Dann holte das Drachenmädchen aus.
    Sie schleuderte etwas weg, das bisher von ihrer Faust umklammert gewesen war. Es war dunkel, nicht sehr groß, einige Tropfen sprühten noch ab und wurden ebenso auf gesaugt wie das weiche dunkle Etwas, das seinen Weg zu den Drachen fand.
    Im Hintergrund hörte Shao ein Fauchen, ohne allerdings sehen zu können, wer dieses Fauchen abgegeben hatte.
    Und Li Warren lachte.
    Böse und triumphierend. Mit einer katzenhaft geschmeidigen Bewegung fuhr sie noch in ihrer knienden Haltung herum und sprang während der Drehung auf die Füße.
    Sie starrte Shao an.
    Die aber schaute nach unten auf die rechte Hand. Sie war blutverschmiert bis zum Gelenk, und rote Tropfen fielen in langsamen Abständen nach unten.
    Das Drachenmädchen lächelte zufrieden, es nickte und lächelte dann weiter.
    »Du… du… hast es getan? Du hast es tatsächlich getan?« Shao hatte zuerst langsam gesprochen, dann aber schneller, und sie merkte, wie etwas in ihrem Innern explodieren wollte.
    »Ja, ich habe es getan. Ich habe ihr das Herz genommen und so den Drachengöttern geopfert. Denn nicht anderes ist früher an dem Ort geschehen, an dem nun das Haus steht.«
    »Mein Gott! Wie kann man nur so grausam sein!«
    »Es ist Gesetz.«
    »Wessen Gesetz?«
    »Das der Drachengötter. Madame Chu hat ihr Herz verloren, aber die Götter sind noch nicht zufrieden. Sie zürnen. Sie wollen mehr, viel mehr, verstehst du?«
    »Ja«, flüsterte Shao.
    »Dann brauchst du ja nicht zu raten, wer als nächstes Opfer sein Herz verliert…«
    ***
    Stille…
    Unnatürlich, angespannt. Die Männer in der Halle des Hochhauses rührten sich nicht vom Fleck.
    Aber jeder wußte, was da auf sie zukam. Dieses dumpfe Grollen hatte nicht zu einer unterirdischen Explosion irgendwo in den Tiefen der Kellerräume gepaßt, das war etwas anderes gewesen, etwas viel Schlimmeres, für das es den erschreckenden Begriff des Erdbebens gab.
    Jeder rechnete damit, aber keiner von ihnen wagte es, das Wort auch auszusprechen.
    Die Männer standen in der Halle verteilt. Jasper Kent und Huang nahe der Tür, die anderen an ihren Überwachungskonsolen, die allerdings nur mehr die leeren Bildschirme zeigten. Hier hatte die Technik, die so große Elektronik, versagt und der alten Magie ihren Tribut zollen müssen.
    Jasper Kent fing sich als erster. Er mußte es tun, er war der Chef, die anderen erwarteten es von ihm.
    Auch wenn es ihm nicht leicht fiel, die Nerven zu bewahren, er blieb ruhig und deutete sein erstes Wort durch ein Nicken an. »Ich weiß nicht genau, was hier vorgeht, aber wir müssen damit rechnen, daß wir ein Erdbeben erleben und daß dieses Haus einstürzen wird.«
    »Warum ein Erdbeben?« rief jemand aus dem Hintergrund. »Die… die sind immer weiter nördlich.«
    Huang drehte sich um. »Es ist kein normales Beben. Wir haben die alten Götter erzürnt. Sie wollen das Haus nicht. Sie lehnen es ab. Die Erbauer müssen einen Fehler

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