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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Feuer noch einmal an. Es loderte hoch auf, die Menschen schrieen, sie wollten die Hexe zu Asche werden sehen, und sie liefen trotz Hitze und Rauch näher an den Schauplatz heran.
    Dort sahen sie nichts.
    Die Hexe war verschwunden.
    Flammen leckten von unten her wie lange Feuerschlangen über den leeren Pfahl, und was alle anderen sahen, das sah auch ein Mann namens Romero Sanchez.
    Er dachte an die letzten Worte dieser verfluchten Person und wurde blaß.
    »Der Teufel!« brüllte eine Frau und tanzte dabei auf der Stelle. »Der Teufel hat sie geholt.« Mit der Hand deutete sie immer wieder auf den Scheiterhaufen. »Er hat sie geholt, und nun werden sie gemeinsam in der Hölle schmoren!«
    Noch nie in ihrem Leben hatte sich die Frau so geirrt wie an diesem kalten Morgen…
    ***
    Sheila Conolly schaute mich über den schmalen Tisch hinweg an, und ich sah die Tränen in ihren Augen schimmern. Sie waren so plötzlich gekommen, daß ich mir diesen Vorgang nicht erklären konnte, denn sie hatte zuvor nur einen Satz nach der Begrüßung gesagt.
    »Es ist was mit Bill.«
    Deshalb also hatte sie mich allein an diesem Morgen treffen wollen. In einem kleinen netten Café, das zumeist von jüngeren Menschen bevölkert wurde.
    Wir hatten einen Tisch gefunden, der ziemlich weit hinten lag. Der Tisch und die beiden Korbstühle mit den gestreiften Sitzkissen standen neben einer schrägen Glaswand, hinter der sich der kleine Parkplatz des Cafés befand. Auf dem Gelände standen noch die Autos der Besucher, die in umliegenden Boutiquen einkauften.
    Der Tisch war durch eine Decke in einem gelblichen Weiß verborgen, und aus einer sattgrünen Blumenvase schauten einige Blüten hervor. Ich hatte die Vase zur Seite gerückt, um Sheila besser sehen zu können. Sie holte ein Taschentuch hervor und tupfte ihre Tränen aus den Augenwinkeln, während uns die Bedienung den Kaffee und auch die beiden Cognacs brachte.
    Ich griff nach dem Glas. »Trinken wir erst, Sheila, und dann kannst du der Reihe nach berichten.«
    »Pardon, John, ich wollte es nicht. Aber…«, sie schluckte, »es ist plötzlich über mich gekommen.«
    »Das ist schon okay.«
    Auch sie trank. Ich schaute sie über den Glasrand hinweg an. Ihr Gesicht wirkte längst nicht so entspannt wie sonst. Um die Mundwinkel herum lag ein harter Zug, die Augen waren vom Weinen feucht geworden, und das lindgrüne Kostüm an ihr wirkte streng und fremd. Als sie das Glas abgesetzt hatte, spielten ihre Finger mit den blassen Perlen der Halskette.
    Ich schenkte Sheila und mir Kaffee ein, bot ihr eine Zigarette an, die sie ablehnte.
    Ich rauchte und nickte ihr dabei auffordernd zu. »Es hat doch keinen Sinn, wenn wir hier sitzen und Trübsal blasen. Du solltest endlich damit herausrücken, was dich bedrückt.«
    »Klar, John, klar.« Sie nickte. »Es geht um Bill.«
    Sheila hob ihre Tasse an. Sie hielt sie mit beiden Händen, weil ihre Finger zitterten. Ein paarmal schluckte sie, holte tief Luft, dann endlich brach es aus ihr hervor, und sie sagte: »ich… ich… habe das Gefühl, als würde er mich betrügen.« Nach diesem Satz schloß sie die Augen, als hätte sie Angst davor, mich ansehen zu müssen.
    Ich sagte nichts, streifte Asche ab, trank einen Schluck Kaffee und formulierte dabei in Gedanken meine Frage. »Wie kommst du zu diesem Verdacht? Es ist doch einer - oder?«
    »Ja, das stimmt.« Sie öffnete wieder ihre Augen. »Bill… nun ja, er ist in den letzten beiden Wochen oft verschwunden. Er ist fast jeden Abend weg und kommt erst spät wieder.«
    Ich drückte die Zigarette aus, weil sie mir plötzlich nicht mehr schmeckte. Dafür zeichnete ich mit dem Fingernagel Figuren auf die Decke. »Weißt du denn, wo er hingeht?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Bitte.«
    »In die spanische Botschaft.«
    Nach dieser Antwort schaute ich Sheila an, als wäre sie ein völlig fremdes Wesen. Mit allem hatte ich gerechnet, damit allerdings nicht. Und ich schüttelte auch den Kopf, ein Zeichen, daß ich mich möglicherweise verhört hatte.
    Sheila verstand mich schon, denn sie sagte: »Du hast richtig gehört, John, es ist die spanische Botschaft.«
    ***
    »Was macht er denn da?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Bitte, Sheila.« Ich beugte mich vor. »Er wird dir doch etwas darüber gesagt haben.«
    »Das schon.« Sie fuhr durch ihr Haar. »Aber er hat mir nicht die Wahrheit gesagt.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich fühle es.«
    Ich lächelte. »Pardon, aber das ist mir zuwenig. Darauf kann ich kein

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