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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wendung ab.
    Cynthia erhielt einen Stoß in den Rücken. Sie taumelte nach vorn. Einen Schmerz verspürte sie nicht, und deshalb lachte sie auch, als man sie fortzerrte. Sie mußte um den Scheiterhaufen herum.
    An der Rückseite war eine Lücke in das Reisig geschlagen worden, dort schob man sie hindurch und auf den hohen grauen Pfahl zu, der mit seiner Spitze in den klaren Morgenhimmel ragte.
    Zwei Kerle gingen mit ihr. Einer hielt die Stricke schon bereit. Daß ihr schon ein Strick um die Hüften gebunden war, interessierte die Männer nicht. Sie wollten es ganz genau machen, preßten sie gegen den Pfahl und wickelten ihr die anderen Stricke um den Leib, vom Hals bis hin zu den Knien.
    Alle aus dem Dorf und auch aus den Nachbarorten hatten sich versammelt. Sie bildeten eine Mauer aus Leibern, und selbst die Alten hatte man nicht zu Hause gelassen. Sie hockten auf Stühlen oder Schemeln und starrten Cynthia an oder glotzten ins Feuer.
    Die Weiber schrieen.
    Viele Männer bewunderten Cynthias nackten Körper, der einfach schön war.
    »Der Teufel hat ihr diesen Leib gegeben!« brüllte eine alte Frau. »Nur der Teufel! Sie soll brennen! Die Sünde soll zu Asche werden!« Die Alte streckte die gefalteten Hände dem Himmel entgegen, als wollte sie, daß der Allmächtige ihre Worte bestätigte.
    Der Pfarrer war nicht gekommen.
    Cynthia lächelte, als sie daran dachte, denn sie kannte den Grund. Schließlich hatte er es bei ihr auch schon versucht, sie waren aber gestört worden, und einen zweiten Anlauf hatte er nicht unternommen. Sie hätte ihm gern diese Tat mit harten Worten entgegengeschleudert, aber was brachte es? Das andere Leben, das neue war wichtiger.
    Cynthia spürte die Stricke, die in ihre nackte Haut schnitten. Aber es gab keine Schmerzen, nur eben diesen Druck.
    Als Romero Sanchez seinen rechten Arm mit der Fackel anhob, dachte sie wieder an ihren nächtlichen Besucher. Würde er tatsächlich die Kraft haben, sie aus dieser Feuerhölle zu befreien?
    Sie wußte es nicht, sie konnte es sich auch nicht vorstellen. Wie sollte jemand die Flammen betreten können, ohne daß er selbst verbrannte? Andererseits hatte er auch ihr Verlies betreten, ohne eine Tür zu öffnen. Vielleicht war er durch die Wand gegangen. Bei ihm war eben alles möglich.
    Sanchez Lachen riß sie aus ihren Gedanken. Er lachte deshalb, weil er die Fackel schleuderte. Weit brauchte er sie nicht zu werfen. Zweimal drehte sie sich in der Luft, dann kippte sie nach vorn und mit dem brennenden Ende zuerst in das Reisig.
    Es war pulvertrocken und griff gierig nach dem Feuer.
    Cynthia hörte das Knistern und Fauchen. Rauch setzte sich von den Flammen ab und bildete einen breiten Vorhang, der nur schwer zu durchschauen war. Hinter ihm hatte sich die Masse der Gaffer verändert. Durch den sich bewegenden Rauch sahen sie aus, als würden sie ebenfalls tanzen und sich darüber freuen, wenn die Flammen zugriffen und die Hexe verbrannten.
    Das Feuer kam näher.
    Reisig zerplatzte, fuhr glühend in die Höhe, die Flammen griffen weiter, aber sie spürte keine Hitze.
    Rauch trieb gegen ihr verzerrtes Gesicht. Ihr Mund stand offen. Niemand sah ihre Zähne, denn sie zeigte ein verbissenes Grinsen, und der Rauch verdichtete sich noch mehr.
    Nicht er würde ihr gefährlich werden, es waren die Flammen, denen auch ein Vampir nicht entwischen konnte. Sie nahmen und holten sich die Nahrung.
    Kälte im Feuer!
    Urplötzlich spürte sie das Gefühl, und es war genau die Kälte, die Cynthia schon in der Nacht kennengelernt hatte, und sie genau gab ihr die Hoffnung.
    Er war da. Er war gekommen. Er hatte sein Versprechen tatsächlich eingehalten.
    Sie sah ihn nicht, sie spürte ihn, denn seine Kälte umwehte sie wie ein Eisguß in der Hölle.
    »Ich hole dich!«
    »Jetzt…?«
    Ihre Fesseln fielen. Rauch umgab sie, erschwerte die Sicht, aber er nahm den anderen auch die Sicht auf sie. Wahrscheinlich würden die Gaffer überhaupt nicht sehen, was sich in dem Feuer abspielte.
    Möglicherweise ein paar seltsame Bewegungen, mehr nicht.
    »Jetzt wirst du mit mir kommen, Cynthia…«
    »Und wohin?«
    »In meine Welt.«
    »Was ist das?«
    Die Flammen fauchten, knatterten, umtanzten sie und gaben auch noch andere Geräusche ab, die Cynthia nicht einordnen konnte. »Die Welt der Schatten, die Welt des kalten Lichts, wo du warten kannst. Sie wird dir gefallen, meine Liebe.«
    »Hat sie einen Namen?«
    »Es ist die Vampirwelt…«
    Seine letzten Worte. Ein Windstoß fachte das

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