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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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unschlagbar? Ich mache dir ein Angebot. Lass deinen Stern aus dieser Welt verschwinden. Dann können wir zusammen über diese Welt voller minderwertiger Wesen herrschen. Wir könnten alle Feinde vernichtend schlagen. Denk nach, Zamorra. Das ist ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst. Denn es wird kein weiteres mehr für dich geben.«
    Zamorra war verblüfft. Zweierlei ging ihm sofort durch den Sinn.
    Zum einen versuchte der Sammler, sich Zamorras Können zu versichern. Ihm war offenbar deutlich klar geworden, wie hilflos und armselig er war, wenn sein Amulett ihn im Stich Heß.
    Zum anderen… der Mann wusste erschreckend wenig über die Fähigkeiten der Silberscheiben.
    Zamorra - und in seiner Welt auch Nicole - waren in der Lage, Merlins Stern zu sich zu rufen . Das Amulett erschien dann sofort bei ihnen. Doch im umgekehrten Sinn… Zamorra hatte niemals versucht, Merlins Stern von sich zu entfernen, fortzuschicken. Zudem war die Silberscheibe im deaktivierten Zustand.
    Doch lag nicht oft selbst in den Reden des Narren ein Funke an Wahrheit?
    Da war eine Idee, ein Rahmen, der vielleicht zu einem Plan werden konnte. Doch dazu musste Zamorra seine Bewegungsfreiheit wieder ganz erlangen - und er musste den Sammler in seine Gewalt bringen. Alles schien sehr vage, doch ein Wispern, ganz tief in Zamorras Bewusstsein, bestärkte den Parapsychologen.
    Merlins Stern…
    Neue Möglichkeiten des Amuletts hatten sich Zamorra offenbart. Immer dann, wenn er am wenigsten damit gerechnet hatte.
    Du hast es nie versucht…
    Zamorra hörte genau zu, was das Wispern ihm zu sagen versuchte.
    Dann splittete er seine Konzentration in zwei Ebenen auf. Die breiten Riemen, mit denen der Sammler ihn gefesselt hatte, bestanden aus Leder. Der Mann hatte gute Arbeit geleistet, denn die Gurte lagen fest um den Körper des Professors. Doch Leder hatte eine erfreuliche Eigenschaft, fand Zamorra zumindest in dieser Situation. Er musste bei dem, was er nun vorhatte, nur darauf achten, den Sammler entsprechend zu beschäftigen.
    »Wie wäre es, wenn du dein Amulett -Hokuspokus - fortzauberst? Oder weißt du nicht, wie du das anstellen sollst?«
    Im Gesicht des Sammlers begann es unübersehbar zu arbeiten, als er Zamorras Worte zu verdauen hatte.
    »Was tust du denn, wenn ich dein großzügiges Angebot ablehne? Du wirst mich töten, nicht wahr? Was, wenn mein Stern dadurch jedoch nicht diese Welt verlässt? Du musst es nicht sagen, ich kenne die Antwort: Dann ist dein ganzer schöner Plan nicht mehr Wert als der Schmutz unter deinen Fingernägeln. Du bist auf meine Mitarbeit angewiesen. Und die Zeit läuft dir davon, richtig?«
    Der Sammler taugte nicht zum Schauspieler, noch viel weniger zu einem Poker-Profi, denn in seinem Gesicht konnte man die Empfindungen ablesen, die ihn nun beherrschten. Sekunden verstrichen, in denen er nach einem möglichen Ausweg aus dieser Misere suchte. Wertvolle Sekunden, die Zamorra nicht untätig verstreichen ließ. Das Gift schien sich nun endgültig verflüchtigt zu haben. Er war bereit.
    »Ich bin beeindruckt von dem Kunststück, das du mit den Amuletten ablieferst. Ich glaube kaum, dass du das alleine auf die Beine gestellt hast. Wer hat es dir gezeigt? Vor allem aber - hat er es dir auch freiwillig gezeigt?«
    Zamorra sah die dicken Schweißtropfen, die sich auf der Stirn des Sammlers anhäuften. Den ersten Teil seiner Mission hatte er erfolgreich absolviert, denn sein Gegner fühlte sich durch und durch bloßgestellt. Zamorra fragte sich tatsächlich, von wem der Sammler die Fähigkeit gestohlen hatte, die Amulette zu vereinen. Viele Wesen kamen da nicht in die engere Wahl.
    »Selbst wenn du dein Vorhaben erfolgreich in die Tat umsetzen kannst -bist du fähig, die Macht zu kontrollieren, die dir dann in den Händen läge? Sammler, du würdest diese Welt wahrscheinlich vernichten.«
    Aus Verzweif elung wurde im Antlitz des Sammlers binnen Sekunden blanker Hass. »Dann bleibt mir nun eine Wahl.«
    Mit zwei Schritten war er bei der Wand, an der zahlreiche Stich- und Hiebwaffen hingen. Ohne zu zögern griff der Sammler nach einem seltsam geformten Dreizack, dessen Klingen aus purem Gold zu bestehen schienen. Die gesamte Waffe war gut sieben Fuß lang. Mit wutverzerrtem Gesicht wirbelte der Sammler zu Zamorra herum, seinem wehrlosen Opfer, das ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war.
    Aus Wut wurde Verblüffung, denn wehrlos schien der Professor nicht mehr zu sein.
    Zamorra stand wieder sicher auf den

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