Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0843 - Die Frühträumer

Titel: 0843 - Die Frühträumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
trommelte auf das Dach des Gleiters.
    Die Sicht reichte nur noch knapp dreißig Meter weit. Nur wenn es blitzte, konnten die Zgmahkonen etwas weiter sehen.
    Als sie den Raumhafen erreichten, hellte es etwas auf.
    Blokker Ceyg flog direkt in die Schleuse eines Schiffes, ohne vorher Verbindung mit den Kontrolleinrichtungen des Raumhafens aufzunehmen. Als der Gleiter aufsetzte, spürte Kad, daß der Raumer bebte und schwankte.
    Ein Videoschirm erhellte sich vor ihnen. Das Gesicht eines Uniformierten erschien darauf. Doch der Offizier sagte nichts. Sekunden darauf eilten zwei andere Männer in den Hangar.
    Sie halfen Blokker Ceyg und Maccar Karf aus der Maschine.
    „Länger hätten wir nicht warten können", sagte einer von ihnen. „Wir müssen starten, oder das Schiff bricht auseinander.
    Außerdem drängen sich wenigstens zehntausend unserer Leute vor dem Raumhafen. Sie alle hoffen, sich in den Raum retten zu können."
    Kad verstand nicht, was er meinte. Wenn das Schwarze Nichts zusammenbrach, und wenn die Planeten in die Sonnen stürzten, dann bot auch ein Raumschiff keine Sicherheit mehr.
    Ratlos blickte er Sig an. Er empfand keine Furcht. Nahezu gleichgültig registrierte er, daß er bald nicht mehr leben würde. Doch das änderte sich, als er das Gesicht des Mädchens sah.
    Es war von Furcht gezeichnet.
    „Ich möchte mit dir leben", sagte sie stammelnd. „Wir haben noch gar nicht richtig zu leben begonnen."
    Er legte den Arm um sie.
    „Vielleicht wird noch alles gut", erwiderte er. Sie blieben im Gleiter sitzen, als das Raumschiff startete.
    Blokker Ceyg, Maccar Karf und die Uniformierten verließen den Hangar.
    Die beiden Frühträumer folgten ihnen erst eine Stunde später.
    Zu dieser Zeit befand sich das Raumschiff schon im freien Raum. Einige Männer, denen sie begegneten, beschrieben Kad und Sig den Weg zur Hauptleitzentrale.
    Als die Frühträumer hier eintrafen, standen etwa fünfzig Männer und Frauen vor den Bildschirmen und diskutierten erregt miteinander.
    Kad sah einen kreisförmigen, schwarzen Fleck auf den Bildschirmen.
    „Was ist das?" fragte er. Maccar Karf, der neben dem Eingangsschott stand, hörte ihn und kam zu ihm.
    „Ein Schwarzes Loch", erklärte er. „Die Öffnung eines Dimensionstunnels."
    Damit wußte der Frühträumer nur wenig anzufangen. Er spürte die Energien, die sich in dem Schwarzen Loch vereinigten. Sie machten sich als deutlich fühlbarer Druck auf seine Schläfen bemerkbar. Er wandte sich Sig zu. Sie stand mit geschlossenen Augen neben ihm. Ihre silbern schimmernden Lippen bebten.
    Sie litt auch unter dem Energiedruck.
    „Sollen wir dagegen kämpfen?" fragte er leise.
    TAT schüttelte den Kopf.
    „Das wäre sinnlos", erwiderte er.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich der Dimensionstunnel stabilisiert und daß er bleibt. Irgend etwas wird durch ihn zu uns kommen. Vermutlich wird er sich schließen, sobald es hier ist."
    „Irgend etwas?" fragte Kad. „Was meinst du damit?"
    „Wenn wir Pech haben, eine Sonne oder einige Planeten, die unter dem Gravitationsdruck zertrümmert worden sind.
    Das würde das sichere Ende für uns alle bedeuten. Wenn wir, Glück haben, kommen ..."
    Ein Aufschrei ging durch die Menge.
    Maccar Karf fuhr herum. Er blickte auf die Bildschirme. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    „Laren", schrie jemand. „Larische Raumschiffe. Zehntausende!"
     
    5.
     
    Vor dem Aufbruch
     
    „Propaganda ist die Kunst, andere von etwas zu überzeugen, was man selber nicht glaubt", sagte Julian Tifflor einige Tage später.
    Er befand sich in Sol-Town auf Gäa. Bis zum Einflug der larischen Raumflotte in das Schwarze Loch hatte die Provcon-Faust eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dakkardim-Ballon gehabt.
    Sie war ein in sich geschlossenes Raumgebiet gewesen, das von nahezu undurchdringlichen Energiewirbeln umgeben war.
    Doch aus diesem Raum hatte stets ein Weg nach draußen geführt. Die Dunkelwolke war kein Gefängnis, sondern ein sicheres Versteck gewesen.
    Nun war das Versteck überflüssig geworden.
    Die Macht der Laren war zerbröckelt.
    Die Laren waren in die Schwarze Falle gegangen. Die Menschheit konnte in die freie Galaxis zurückkehren. Doch dazu war die Mehrheit noch nicht bereit. Julian Tifflor hatte Schwierigkeiten, die Menschheit des NEI zum Aufbruch zu bewegen.
    Kershyll Vanne, der sich bei ihm im Büro befand, erhob sich aus dem Sessel, in dem er gesessen hatte. Er fuhr sich mit der linken Hand durch das schwarze, dichtgelockte

Weitere Kostenlose Bücher