0844 - Fremde auf Olymp
ersten Angriffe wurden abgewiesen, da das Solsystem, wie schon früher einmal, sich mit Hilfe des ATG-Feldes um fünf Minuten in die Zukunft versetzte. Die Zeit ist nicht genau bekannt.
Die Laren schafften es jedoch mit ihrem überlegenen Wissen und ihrer Supertechnik, das ATG-Feld zu knacken.
Tausende von Raumschiffen stürzten sich ins Solsystem.
Aber die Erde war mitsamt ihrem Mond verschwunden, und zwar mit Hilfe eines Sonnentransmitters.
Verschwunden war auch der größte Teil der im Solsystem heimischen Menschen.
Die Zurückgebliebenen wurden versklavt und teilweise auf andere Welten deportiert.
Anschließend begann eine Zeit der brutalen Unterdrückung und Ausbeutung aller fortgeschrittenen Zivilisationen in der Milchstraße.
Wir auf Last Port konnten nichts dagegen tun. Außerdem schmolz unsere Zahl mehr und mehr dahin, und der Nachschub von Veteranen blieb naturgemäß aus.
Die Lage scheint, den aufgefangenen Funksprüchen zufolge, hoffnungslos zu sein. Zwar erfuhren wir Bruchstückhaftes von einigen Widerstandsorganisationen und von einem Versteck, in dem die Menschheit ein neues Imperium aufbauen sollte, aber in absehbarer Zeit wird sich die Fremdherrschaft nicht beseitigen lassen.
Meine Bitte ist deshalb an den oder die Leser dieser Botschaft, alles zu tun, um den Unterdrückten zu helfen.
Vielleicht kehrt auch Tengri Lethos mit nach Last Port zurück.
Wenn das sich erfüllt, bitte ich den Hüter des Lichts, seine Machtmittel einzusetzen und die Fremdherrschaft der Laren und Überschweren zu beenden.
Ich weiß, daß die Freiheit unter der Asche der Fremdherrschaft weiterschwelen wird, bis der Sturmwind des Widerstands die Asche hinwegfegt und aus der schwelenden Glut eine helle Flamme anfachen wird."
Maghan konnte nicht verhindern, daß die Botschaft ihn erschütterte und rührte.
Schließlich sprach aus den Worten der Terranerin die gleiche Tragik und die gleiche unerschütterliche Hoffnung, wie sie auch alle Gys-Voolbeerah in sich trugen und tragen würden, bis Tba in neuem Glanz herrlicher denn je erstrahlte.
Aber der Gys-Voolbeerah übersah darüber nicht, daß die Botschaft ihm in die Hände arbeitete, hatte sie doch praktisch alles bestätigt, was er George gesagt hatte.
George hob den Kopf und erklärte: „Aufgrund der galaktopolitischen Situation bin ich bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, daß ich Ihnen die HER BRITANNIC MAJESTY und mich zur Verfügung stelle, ohne eine schriftliche Vollmacht meines Herrn zu besitzen."
„Danke", sagte Maghan. „Nur eine Frage habe ich noch, bevor wir mit dem Totalcheck beginnen und ich den Rest meiner Gruppe an Bord dieses Schiffes beordere.
Wer ist dieser Tengri Lethos, über welche Machtmittel verfügt er?"
„Ich weiß nur, daß er ein Hathorer ist, der Angehörige einer unauffindbaren oder untergegangenen Zivilisation und daß er für das Gute kämpft."
„Und demnach gegen das Böse?" warf Wuthur ein.
„Der Hüter des Lichts kämpft niemals gegen etwas oder gegen jemanden, aber er verfügt mit seinem Ewigkeitsschiff über die Macht, das gesamte Konzil der Sieben zu zerschlagen", antwortete George. „Nur wäre das nicht die Art des Vorgehens, die seiner Mentalität entspräche. Tengri Lethos würde das Gute im Konzil und in den Laren mobilisieren, Unverbesserliche ihrer Machtmittel berauben und versuchen, zwischen den heutigen Unterdrückern und den heutigen Unterdrückten Frieden zu stiften."
Die Gys-Voolbeerah sahen sich vielsagend an, dann fragte Maghan weiter: „Ist im Zusammenhang mit dem Hüter des Lichts irgendwann einmal das Wort Tba gefallen oder das GESETZ erwähnt worden, George?"
„Tba?" wiederholte der Roboter. „Ich habe das Wort noch nie gehört. Und was Gesetze angeht, so läßt sich Tengri Lethos sicherlich von einem universalen Gesetz leiten."
Enttäuscht senkten die Gys-Voolbeerah ihre Köpfe.
Für einen Moment hatten sie die Hoffnung gehegt, daß der Hüter des Lichts vielleicht ein Abgesandter des Tba sei, der nach den Versprengten suchte und dabei das GESETZ verbreitete.
„Man darf wohl nicht zuviel auf einmal erwarten", sagte Maghan schließlich. „Können wir mit dem Totalcheck beginnen, George?"
„Wir können leider überhaupt nicht durchchecken, Sir", antwortete der Roboter. „Die Checkautomatik ist seit langem defekt, und mein Herr konnte sie bisher nicht erneuern lassen. Aber die H.B.M. ist schon unter den widrigsten Umständen gestartet - und sie ist immer wieder
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