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0844 - Fremde auf Olymp

Titel: 0844 - Fremde auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heruntergekommen. Wenn Sie einverstanden sind, wärme ich schon die Zündlaser für die Fusionskammern an und schalte die Heizanlage für die Dampfkessel ein."
    „Dampfkessel?" fragte Maghan fassungslos. „Sind das Kessel, in denen Wasser zum Sieden und Verdampfen gebracht wird? Und damit soll dieses Schiff durch den Weltraumfliegen?"
    „Aber, Sir!" erwiderte der Roboter mit vorwurfsvoll klingender Rasselstimme. „Das Zeitalter der Dampfraumschiffe ist längst vorbei. Die H.B.M. verfügt über hochmoderne Impulstriebwerke. Jedenfalls sind sie nicht älter als zweihundertfünfzig Jahre. Mein Herr und ich pflegen die Düsen lediglich vor dem Start mit hochgespanntem Dampf durchzublasen, damit sich die Düsenkanäle von außen überprüfen und notfalls reinigen lassen.
    Es wäre sehr nützlich, wenn Sie inzwischen einen MDKRP besorgen könnten, Sir."
    „Einen MDKRP?" erkundigte sich Maghan. „Was ist das?"
    „Ein mechanischer Düsenkanal-reinigungsprüfer, Sir", antwortete der Roboter. „Zuletzt benutzte ich eine vier Meter lange Eisenstange als MDKRP. Aber sie ist irgendwo abhanden gekommen. Eine hölzerne Stange tut es aber auch. Sie darf nur nicht dicker als eine Faust sein."
    Maghan begriff zwar immer noch nicht, was der Roboter eigentlich wollte, aber er befahl Volghom, irgend etwas zu beschaffen, das der Definition Georges nahekam.
    Während Volghom die H.B.M. verließ, rief Maghan über sein Armbandfunkgerät die restliche Besatzung des SVE-Raumers an und befahl sie herüber.
    Unterdessen bewegte sich der Roboter von einer Schaltung zur anderen, drückte hier auf einen Knopf, zog dort an einem Hebel, schlug hin und wieder mit der stählernen Faust auf die Hauptpultabdeckung und stieß Flüche und Verwünschungen aus, die er offenbar seinem Herrn abgelauscht hatte.
    Anschließend zog er Maghan am Ärmel zum Hauptpult, deutete auf zwei Hebel und sagte: „Mit diesem Hebel erhöhen Sie den Dampfdruck - und mit dem anderen blasen Sie die Düsenkanäle durch, Sir. Die Knöpfe dort sind dafür da, daß man das Durchblasen auf Einzeldüsen schalten kann, aber die dazugehörige Elektronik wurde zur Reparatur der Kartentankelektro-nik verbraucht. Der Kartentank ist für einen Raumfahrer nämlich das Wichtigste. Funktioniert er nicht, ist keine Navigation möglich."
    „Ich weiß", sagte Maghan matt. „Was soll ich tun?"
    „Geben Sie mir ein Armbandfunkgerät, Sir", antwortete der Roboter. „Ich gehe nach draußen, sobald der MDKRP da ist. Richten Sie sich danach einfach nach meinen Anweisungen, bitte!"
    Maghan schluckte. Er winkte Wuthur herbei, nahm ihm das Funkgerät ab und streifte es über Georges Handgelenk.
    Als Volghom mit einer zirka fünf Meter langen Stahlstange erschien, Zweifel im Gesicht, nahm George sie ihm aus der Hand, schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter und verließ die Zentrale.
    „Weiß jemand, wie man die Bildschirme aktiviert?" fragte Maghan verzweifelt. „Ich möchte unbedingt sehen, was dieser irre Roboter draußen anstellt."
    Er merkte erst, daß sein Armbandfunkgerät noch eingeschaltet war, als Georges blechern klirrende Stimme sagte: „Links vom Hauptschaltpult finden Sie zwei Klemmen, über denen ein Stahlstab liegt, Sir. Wenn Sie den Stab in die Klemmen drücken, werden die Bildschirme der Panoramagalerie aktiviert. Aber fassen Sie den Schalter nicht ohne Handschuhe an, Sir! Die Isolierung ist weggeschmort."
    „Bei allen Dunkelnebeln!" flüsterte Wuthur. „Das ist kein Raumschiff, sondern eine Ansammlung von Schrott, den man in eine kugelförmige Gestalt gepreßt hat.
    Die Hälfte unserer Gruppe sollte auf Last Port zurückbleiben, damit wir nicht alle mit einem Schlag sterben, wenn das Schiff explodiert."
    Maghan zuckte die Schultern und begab sich zu der angegebenen Stelle. Da er ohnehin Handschuhe trug, brauchte er nicht erst welche anzuziehen. Er sah das Provisorium, das der Roboter einen Schalter genannt hatte - und plötzlich bekam er großen Respekt vor Georges Herrn, der offenbar mit diesem Schrottkasten kreuz und quer durch die Milchstraße geflogen war und sich stets zu helfen gewußt hatte.
    Als er den Stab in die Klemmen drückte, zuckte eine Stichflamme dicht an seinem rechten Ohr vorbei.
    Doch inzwischen war er schon soviel gewöhnt, daß er sich darüber nicht mehr aufregte.
    Er sah, daß sich die Bildschirme der Panoramagalerie tatsächlich erhellten. Allerdings boten sich seinen Augen mehr blinde als optisch brauchbare Stellen dar.
    „Ich weiß, die

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