0844 - Fremde auf Olymp
Posbi eine und bei dem zweiten zwei der Mikroraketen an den Metallplastikschädeln, in denen die biopositronischen Gehirne arbeiteten. Von Batterien versorgte Schwerkraftgeneratoren, die nur anderthalb Sekunden arbeiteten, was aber vollauf genügte, hielten die Hohlladungsgefechtsköpfe eisern am Ziel fest.
Die Mikrofusionsbatterien, die die vernichtende Energie nach dem gleichen Prinzip speicherten wie die Energiemagazine von Handstrahlwaffen, gaben ihre Energie in einem scharf gebündelten Staustrahl mit einem Schlage ab.
Die biopositronischen Gehirne der Posbis verbrannten, während die Metallplastikschädel in Fetzen gerissen wurden.
Nchr wollte aufspringen und weiterstürmen, als er merkte, daß die Raketentrommel seines Robot-Töters klemmte. Während er sich bemühte, die Hemmung zu beseitigen, lief Ssnn an ihm vorbei und stürzte sich in den Schacht, aus dem die beiden Posbis gekommen waren. Im Unterschied zu Nchr funktionierte Ssnns Schutzschirmaggregat noch.
Dennoch verrieten ein ohrenbetäubender Donnerschlag und die aus dem Antigravschacht schlagende Glutfront, daß es ihm nichts genützt hatte. Offenbar hatten die Posbis den Schacht mit einer Feldauslöser-mine vermint, und die beiden Posbis, die den Schacht verlassen hatten, waren nur zur Täuschung vorgeschickt worden.
Nchr verschwendete keinen Gedanken an den Tod seines Gefährten. Er dachte nur daran, daß er keine Zeit mehr verlieren durfte und sich in den Schacht stürzen mußte, bevor die Posbis ihn neu verminten.
Eine zweite Mine gab es mit großer Wahrscheinlichkeit vorläufig nicht, denn sie wäre von der Detonation der ersten ebenfalls zur Explosion angeregt worden.
Nchr sprang auf, warf sich in den raucherfüllten Schacht, schaltete sein Flugaggregat ein und raste nach oben. Unterwegs arbeitete er verbissen an der Raketentrommel - und endlich transportierte sie wieder.
Aber Nchr feuerte noch nicht nach oben, denn die Tatsache, daß er bis jetzt noch nicht beschossen worden war, konnte nur bedeuten, daß oben kein Posbi stand.
„Wer ist noch durchgekommen?" sprach er in sein Helmmikrophon.
„Ich, Ctl!" schallte es aus dem Empfängerteil. „Ich folge dir in den Schacht, Nchr."
Sonst niemand! dachte Nchr. Zwei von achtzehn Kämpfern! Aber wenn wir bis zur Zentrale kommen, genügt das. Wir müssen verhindern, daß die stationären Kommandanten des Fragmentraumers Zeuge des Kampfes zwischen uns und den mobilen Posbis werden, sonst lassen sie sich nicht beeinflussen, sondern lösen die Selbstvernichtungsschaltung aus.
Der Bauplan des Fragmentraumers war ihm genau bekannt. Der Kurier aus der Milchstraße, der die Gys-Voolbeerah aus M33 im Triangulum zur Konferenz nach Olymp eingeladen hatte, war mit mehreren Alternativplänen und auch mit den exakten Bauplänen der alten großen und der neuen kleineren Fragmentraumer, die praktisch erst Prototypen waren, versehen gewesen.
Er hatte auch sagen können, in welchen Sektoren des intergalaktischen Raumes mit großer Wahrscheinlichkeit einzelne Raumschiffe der Posbis in Lauschpositionen standen.
Es war reiner Zufall gewesen, daß sie an der Position, die sie sich ausgesucht hatten, einen der neuartigen kleinen Fragmentraumer vorgefunden hatten. Aber Nchr konnte sich immer noch nicht erklären, warum die Posbis sie soweit hatten herankommen lassen, daß sie ihre Geschütze nicht mehr einsetzen konnten. Möglicherweise waren die Posbis neugierig gewesen, weil die Gys-Voolbeerah mit einem zylindrischen Mehrstufenraumschiff gekommen waren.
Nchr schüttelte diese Überlegungen ab. Sie hinderten ihn nur an der Konzentration auf den Kampf.
Aber als er den Antigravschacht auf der Ebene verließ, auf der sich der Zugang zur Kommandozentrale befand, sah er immer noch keinen Gegner.
Er schaltete sein Flugaggregat ab und eilte auf das Panzerschott zu, das in die Zentrale führte.
Während er den Kodeimpulssucher aktivierte und das kleine Anzeigefeld aufmerksam musterte, kam Ctl bei ihm an. Er trug die gleiche Ausrüstung wie Nchr - und wie sie alle Angehörigen des Stoßtrupps getragen hatten, da Nchr auch die Möglichkeit einkalkuliert hatte, daß nur einer von ihnen durchkam.
Ctl holte aus Taschen und Magnetklammern die Einzelelemente des Emotiogenerators und baute sie mit fliegenden Fingern zusammen, wahrend er immer wieder über die Schulter nach hinten blickte. Er beendete sein Werk gerade in dem Augenblick, in dem Nchr den Kodeimpuls ermittelt und abgestrahlt hatte, der das Impulsschloß
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