0845 - Das Höllenhaus
Johnny wissen.
»Ich denke es mir. Das alles hat sich ziemlich alt angehört, was ihr vorgelesen habt. Die ist bestimmt schon tot. Sie hat in dem Haus gelebt, sie hat sich da wohl gefühlt, das ist alles.«
»Klar«, sagte Lizzy, »und jetzt erscheint sie immer dann als Geist, wenn es dunkel wird.«
Nach dieser Bemerkung schauten die vier wie abgesprochen zum Himmel. Wenn sie so weiterfuhren, würden sie noch im Hellen am Ziel eintreffen. Das wollten sie auch. Es war besser, das Haus bei Tageslicht zu besichtigen, als in der Nacht.
Sie redeten hin und her, bis Allan Slater fragte: »Was machen wir denn, wenn die Tür abgeschlossen ist?«
»Mal sehen.«
»Hör auf, Johnny, das ist keine Antwort. Ich würde trotzdem einsteigen. Wenn das Haus leersteht, was ich annehme, gehe ich sogar davon aus, daß es aufgebrochen wurde.«
»Meinst du?«
»Klar.« Allan tippte gegen seine Stirn. »Die Leute in Wye sind doch auch neugierig. Du kannst mir nicht erzählen, daß sie anders sind als wir, Johnny.«
Conolly junior schwieg, aber die beiden Mädchen nicht. »Was ist?« flüsterte Corinna, »wenn da im Haus jemand gestorben ist? So ähnliche Typen wie wir, die es mal versucht haben. Ist doch alles möglich oder nicht?«
»Sei ruhig.« Lizzy stieß die Freundin an. »Davon will ich nichts hören - okay?«
Allan kicherte. »Ihr habt schon jetzt die Hosen voll. Himmel, seid ihr ängstlich.«
»Wenn wir das wären, säßen wir nicht hier!« protestierte Lizzy. »Wir rechnen nur mit allen Möglichkeiten.«
»Dann rechnet mal weiter.«
Die Unterhaltung schlief nun ein.
Johnny tat das, was jeder Beifahrer hin und wieder machte. Er hatte eine Karte hervorgeholt und sie auf den Knien ausgebreitet. Dort schaute er nach, wann sie abfahren mußten und verglich auf der Karte die Gegend mit der Wirklichkeit, in der sie sich befanden.
Weit war es nicht mehr. Lizzy gefiel die Stille nicht. Sie wollte Musik haben. »He, Allan, du hast doch Kassetten. Schieb mal eine rein.«
»Kann ich nicht. Der Recorder ist kaputt.«
»Huaaa… auch das noch.«
»Stimmt das?« flüsterte Johnny ihm zu.
»Ja.«
»Weit brauchst du nicht mehr zu fahren. Ich denke, es ist die nächste Abfahrt.«
Johnny hatte sich nicht geirrt. Das Schild tauchte wenige Sekunden später auf. Die Schrift war groß genug, um sie auch bei höherer Geschwindigkeit lesen zu können, und Allan sprach davon, daß er noch mal tanken mußte.
»Das bezahlen wir«, sagte Johnny.
»Gut.«
»Hat in diesem Kaff um diese Zeit denn eine Tankstelle geöffnet?« fragte Lizzy.
Sie hatte, und zwar stand sie am Ortseingang von Wye. Der Tankwart war dabei, einige Dinge in einen Schuppen zu transportieren. Die Behälter mit der Luft und auch die angebotenen Reifen, die auf einem fahrbaren Regal auf Käufer warteten. Er hörte mit dieser Arbeit auf, als der Manta neben einer Zapfsäule gestoppt wurde.
Beim Aussteigen sagte Johnny: »Wir können den Mann nach dem alten Haus fragen.«
»Das wollte ich auch schon sagen. Ich habe keine Lust, lange zu suchen.«
»Da habt ihr noch mal Glück gehabt«, sagte der Tankwart. »Ich wollte gerade dichtmachen.«
»Wir sind eben Glückspilze«, sagte Allan, während Johnny schon zapfte. Er hörte seinem Freund und dem Tankwart zu. Allan kam direkt auf das eigentliche Thema zu sprechen, denn er fragte nach einem Haus, das es hier in der Nähe geben sollte.
Der Tankwart trat einen Schritt zurück. »Wollt ihr dorthin?« fragte er.
»Klar.«
»Warum?«
»Nur so.«
»Dann seid ihr die zweiten, die heute schon nach diesem komischen Haus fragen.«
Johnny bekam spitze Ohren. Er reimte sich gewisse Dinge zusammen. Ohne den endgültigen Beweis zu haben, wußte er, daß sein Vater und John Sinclair an dieser Tankstelle gewesen waren.
Allan hatte keine Ahnung. »Wer war denn schon da?«
»Zwei Männer. Älter als ihr.«
»Auch Fremde, wie?«
»Sonst hätten sie ja nicht gefragt.«
Allan wußte nicht, was er sagen wollte. Er wandte sich hilfesuchend an Johnny, der aber tat so, als hätte er nichts gehört und zapfte weiter. Dafür sprach der Tankwart. »Ich weiß gar nicht, was an diesem alten Haus so interessant ist. Da wohnt niemand mehr.«
»Das wissen wir.«
»Und warum wollt ihr hin?«
Allan Slater grinste breit. »Weil wir etwas gehört haben, verstehen Sie? Etwas… na ja… jedenfalls soll es nicht ganz geheuer sein, erzählt man sich.«
»Das Haus meinst du?«
»Klar?«
Der Tankwart schaute Allan ernst an. »Laß die Finger
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