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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht alt oder schmutzig, sondern wie frisch geputzt.
    Ein kompakter Schatten glitt über die Schwelle, als die drei anderen in das Haus schlichen. Sie gingen zwar vor, aber sie sahen so aus, als wollten sie jeden Augenblick zurückweichen, um einer Gefahr so schnell wie möglich zu entwischen.
    Johnny winkte ihnen zu. »Los, ihr Feiglinge, kommt schon näher! Mich hat niemand gebissen.« Er grinste, denn er hatte sich mittlerweile an die Atmosphäre gewöhnt. Zwar war auch seine Furcht nicht völlig verschwunden, doch ängstlich wie seine Freunde war er nicht. Sie kamen, und Corinna blieb so dicht neben Johnny stehen, daß sie ihn berührte. Es schien so zu sein, als suchte sie seinen Schutz.
    Wie auf Kommando schraken die vier Freunde zusammen, als sie den dumpfen Laut hörten, mit dem die Tür wieder ins Schloß gefallen war. Keiner von ihnen hatte sie berührt, und sie wußten es alle.
    Sekunden verstrichen. Sie reihten sich aneinander, bis eine Minute daraus wurde, und da war es Lizzy Dorman, die das lastende Schweigen unterbrach.
    »Spürt ihr es nicht auch?«
    »Was denn?« fragte Allan.
    Lizzy hob die Schultern. »Das… das ist hier so komisch, finde ich. So anders.«
    »Wie denn?«
    »Kalt!«
    Johnny wiederholte das Wort und fragte dann. »Wie kommst du darauf, daß es so kalt ist?«
    »Das weiß ich nicht. Ich… ich habe einfach nur das Gefühl, daß es kalt ist. Und zwar anders kalt als draußen oder so.« Sie schaute sich um. »Klebrig.«
    Allan Slater mußte lachen, verstummte jedoch sehr schnell, als er die Gesichter seiner Freunde sah, die ausdruckslos blieben. Sie dachten eben anders als er. Trotzdem wollte er nicht aufgeben. »Wie kalt denn? Was meinst du damit?«
    »Komisch klebrig.« Lizzy schüttelte sich. »Als würde die Kälte an mir hängen.« Sie hatte schon eine Gänsehaut bekommen. »Ich glaube, daß hier etwas ist. Hier hält sich etwas Komisches versteckt. Ihr könnt mich auslachen oder nicht. Aber ich glaube daran. Hier haust etwas, das wir nicht sehen können.«
    Keiner widersprach.
    Lizzy redete weiter. »Fühlt ihr das denn nicht?« fragte sie. »Ist euch nicht so seltsam?«
    »Mir schon«, sagte Corinna.
    Johnny hob die Schultern. Auch er gab innerlich zu, daß die Atmosphäre zwischen den Wänden eine besondere war. Beschreiben konnte er sie nicht. Dazu fehlten ihm die Worte. Außerdem war die Kälte nicht so wie draußen, da hatte Lizzy schon recht gehabt, und er, der ja durch seine Vergangenheit Erfahrungen gesammelt hatte, dachte an eine magische Kälte, die ein Wesen aus dem Jenseits hinterließ. Darüber wollte er mit den anderen nicht sprechen. Johnny wollte ihre Furcht auf keinen Fall noch steigern. Deshalb sagte er lieber nichts.
    Allan ging einige Schritte zur Seite. Er hatte sich dabei auf die Treppe zubewegt. »Was machen wir?« fragte er und deutete gleichzeitig die Stufen hoch. »Sollen wir das Haus durchsuchen?«
    »Wäre nicht schlecht«, stimmte Johnny zu.
    »Zwei nach oben, zwei hier unten?«
    »Gut, Allan. Geh mit Lizzy nach oben. Corinna und ich bleiben hier unten.«
    Lizzy verzog das Gesicht. »So besonders gefällt mir das nicht«, flüsterte sie. »Ich weiß auch nicht, das ist schon alles komisch.«
    Allan gab seiner Stimme einen sicheren Klang. »Keine Sorge, ich bin ja bei dir.«
    »Jetzt redest du wie der Held auf der Leinwand.«
    »Das wollte ich schon immer mal sein«, sagte er und zog Lizzy mit auf die unterste Stufe zu. Sie wehrte sich nicht. Johnny und Corinna schauten den beiden nach, wie sie die Holzstufen hochgingen und sich dabei nicht umdrehten.
    »Die Kälte ist geblieben«, flüsterte das Mädchen. »Ich… ich… habe es genau gespürt.«
    »Und weiter?«
    Sie sprach noch leiser und bewegte kaum ihre Lippen dabei. »Denkst du nicht an das Kalte Feuer?«
    Johnny nickte. »Schon, das habe ich nicht vergessen. Glaubst du denn, daß die Kälte damit gemeint ist?«
    »Keine Ahnung, aber einen Grund muß es doch geben.«
    »Egal, wir schauen uns mal um.« Als Johnny vorging, hängte sich Corinna bei ihm ein. Sie mochte den Jungen mit den braunen Haaren, die nie richtig in Form lagen, weil sie einfach aus zu vielen Wirbeln bestanden. So zeigte Johnnys Kopf einen regelrechten Wildwuchs. Corinna zitterte, Johnny spürte es, und das Zittern blieb auch, als sie in das erste Zimmer schauten, in dem nichts stand.
    Kein einziges Möbelstück. Es lag auch kein Staub auf dem Boden. Der Raum sah aus, als wäre er erst wenige Minuten vor ihrem Eintreffen

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