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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus mal einen weißen Anstrich gezeigt, der aber war längst verlorengegangen. Jetzt sahen die Mauern so blank aus wie helle Asche.
    Die Freunde hatten versucht, durch die beiden Fenster rechts und links des Eingangs zu schauen. Es war ihnen nicht gelungen, etwas zu erkennen. Obwohl sich die Dämmerung noch nicht ausgebreitet hatte, gelang ihnen kein Blick in das Innere.
    »Leer«, sagte Allan und hob die Schultern. »Was immer ihr auch sagen wollt, ich behaupte, daß dieses Haus leer ist. Darin hält sich niemand mehr auf.«
    »War das nicht zu erwarten?« fragte Johnny.
    »Ja, eigentlich schon«, sagte Allan. Er zeigte auf das Gebäude. »Was machen wir? Gehen wir hinein oder…?«
    »Willst du denn draußen bleiben?« fragte Lizzy.
    »Nein, aber mal um das Ding herumgehen.«
    Damit waren alle einverstanden. Bevor sie starteten, schauten sie sich um. Es gab keinen Menschen, der in sichtbarer Entfernung gestanden und sie beobachtet hätte, wobei Johnny besonders an seinen Vater und seinen Patenonkel dachte. Auch von ihnen hatte er nichts gesehen und weder einen Porsche noch einen Rover entdeckt. Er fragte sich, wo die beiden steckten. Möglicherweise waren sie in den Ort gefahren und würden später noch einmal zurückkehren. Johnny war überhaupt nicht wohl, wenn er an das Zusammentreffen mit seinem Vater dachte. Der würde ganz schön sauer sein, daß er und seine Freunde sich auf diesen Trip gemachte hatten. Johnny würde ihm dann einiges erklären müssen.
    Obwohl es keinen Grund für sie gab, gingen sie sehr vorsichtig, immer darauf bedacht, niemand zu stören, als sie das Haus umschritten, auch die Fenster an der Rückseite sahen, hin und wieder einen Blick durch die Scheiben warfen, ohne allerdings etwas erkennen zu können. Hinter diesen Fenstern lagen die Zimmer, leere Zimmer wohlgemerkt, die ihnen wie verlassene Höhlen vorkamen.
    An der Vorderseite blieben sie wieder stehen wie vier begossene Pudel. Sie schauten sich an, und jeder wartete darauf, daß der andere das Gespräch in Gang brachte.
    Keiner redete, niemand traute sich so recht an die Dinge heran. Selbst Lizzy hielt den Mund. Johnny hielt es für legitim, etwas zu sagen. »Okay, wir sind jetzt hier, und ich denke nicht, daß wir nur gekommen sind, um gegen die Fassade zu starren.«
    »Also reingehen«, sagte Corinna.
    »Klar doch.«
    »Wer zuerst?«
    Da Johnny die Blicke auf sich gerichtet sah, nickte er und gab somit bekannt, daß er den Anfang machen wollte. Es war auch keiner da, der sich vordrängte. Johnny ging zunächst allein auf die Tür zu. Es waren nur ein paar Schritte auf einem schlichten Gang. Johnny fragte sich, weshalb er trotzdem Magendrücken bekam, als stünde er dicht vor einer schlimmen Entdeckung.
    Über der Tür war ein kleines Dach angebracht, das ebensowenig zu dem Haus paßte wie der seltsame Turm auf dem Dach, zumindest fand Johnny das.
    Er hatte die Tür erreicht, blieb vor ihr stehen und schaute noch einmal zu seinen Freunden zurück.
    Sie warteten.
    Die beiden Mädchen hinter Allan Slater, als wollten sie eine bessere Startposition bekommen, wenn sie plötzlich flüchten mußten.
    »Soll ich?«
    »Klar, Johnny.«
    Conolly junior lächelte. Er hatte gewußt, daß alles an ihm hängenbleiben würde. Schließlich war er auch der Initiator gewesen, und da durfte er jetzt keinen Rückzieher machen.
    Er legte seine Hand auf die Klinke. Sie bestand aus Eisen und war dem-, entsprechend kühl. Er drückte sie nach unten und wunderte sich darüber, wie leicht es ging. Er schob sie um eine Idee nach innen. Über die Schulter rief er zurück: »Es ist nicht abgeschlossen.«
    Die anderen schwiegen. Etwas betreten, wie es schien, denn insgeheim hatte wohl jeder gehofft, daß die Tür verschlossen war und sie über den Rückweg hätten diskutieren können.
    Jetzt aber mußten sie.
    »Los!« flüsterte Allan.
    »Sollen wir wirklich?« fragte Corinna.
    »Ihr könnt ja draußen bleiben, wenn ihr wollt.«
    »Willst du, Lizzy?«
    »Nein, wir sind ja auch mitgefahren.«
    »Dann los!« sagte Allan.
    Johnny hatte die Tür mittlerweile weiter nach innen gedrückt, ohne sie jedoch bis zum Anschlag aufgestoßen zu haben. Er hatte sich nur einen ersten Eindruck verschaffen wollen, und der war, das mußte er zugeben, nicht besonders.
    Er schaute in eine große Diele und stellte fest, daß sie nicht nur leer war, er entdeckte auch keine Spuren von Leben oder Hinweise darauf, daß dieses Haus bewohnt war. Es sah verlassen aus und wirkte trotzdem

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