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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ersten Vorboten geschickt, und sehr bald würden die Schatten auch in dieses Haus hineinfallen.
    Dort bewegte sich nichts. Höchstens das Gras am Boden, über das der Wind strich. Er hatte gehofft, seinen Vater oder seinen Patenonkel zu entdecken, beide ließen sich nicht blicken.
    »Okay, wir sind eingeschlossen«, murmelte er. »Und was tun wir jetzt? Raus müssen wir.«
    Corinna dachte praktisch, trotz ihrer Furcht. »Wir können ja ein Fenster einschlagen.«
    »Gute Idee!« lobte Johnny. »Womit?«
    Keiner von ihnen besaß ein entsprechendes Werkzeug. Und in dem Haus würden sie in den leergeräumten Zimmern ebenfalls nichts Vernünftiges finden.
    »Die Hand. Es bleibt uns nur die Faust«, sagte Allan.
    Lizzy war dagegen. »Die schneidest du dir auf!«
    Allan zog bereits seine Jacke aus, und Johnny tat das gleiche. Sie wickelten die Jacken um die Hände, während die Mädchen zuschauten.
    »So können wir es schaffen«, sagte Johnny und zog sich im selben Augenblick zusammen, das heißt, sein Körper verkrampfte sich, denn er hatte einen eisigen Hauch gespürt, der hautnah an ihm vorbeigehuscht war und sich auf seine Haut gelegt hatte. Nur für einen Moment, dann war es vorbei.
    Er brauchte seine Freunde nur anzuschauen, um zu wissen, daß sie das gleiche gespürt hatten.
    »Was war das?« hauchte Corinna. »Mir war auf einmal so kalt, als hätten mich Finger aus Eis gestreichelt.«
    »Ja, bei mir auch«, flüsterte Lizzy.
    Allan Slater nickte nur.
    »Es muß etwas in das Haus gedrungen sein«, flüsterte Lizzy. »Etwas Unheimliches - oder?«
    Sie erhielt keine Antwort.
    »Sag du mal was, Johnny.«
    »Du kannst recht haben.«
    »Wir müssen raus!« drängte Allan. Zusammen mit Johnny ging er auf das rechte Fenster neben der Tür zu. Beide konzentrierten sich auf die Scheibe. Ob Allan es auch sah, wußte Johnny nicht, er zumindest hatte den Eindruck, als würde sich die Luft hinter der Scheibe so bewegen, daß auch das Glas davon nicht unberührt blieb und langsam damit begann, Wellen zu schlagen.
    »Da ist doch was!« hauchte Allan.
    Johnny blieb stehen. Er hatte eine unsichtbare Grenze erreicht, die ihn darauf hinwies - bis hierher und nicht weiter!
    Irgend etwas ging dort draußen vor. Er konnte es nicht sehen, nur spüren, und Allan dachte ebenso.
    »Da lauert was.«
    Johnny nickte nur.
    Und dann schob sich das Etwas näher. Sie konnten es noch immer nicht genau erkennen, weil es mehr einem amorphen Koloß glich. Es war dunkel und trotzdem nicht schwarz. Zwei Farbstufen bildeten eine Trennung. Vorn dunkler, dahinter heller, aber auf der Frontseite entdeckten sie trotzdem zwei helle Punkte.
    Kreise… Ovale?
    »Augen!« murmelte Johnny flüsternd. Er hatte es nicht sagen wollen, es war ihm über die Lippen gedrungen. Die Augen gelblich und kühl, schwebten nicht allein. Sie waren Teile eines Ganzen, eines unheimlichen, aschgrauen Gesichts…
    ***
    Bill und ich waren ein wenig durch den Ort gewandert und schließlich in einem Pub hängengeblieben, der sehr alt aussah und innen gemütlich wirkte.
    Wir mischten uns unter die zahlreichen Gäste an der Theke und bestellten Bier. Natürlich fielen wir als Fremde auf. Man warf uns schräge Blicke zu, sprach uns aber nicht an. Die Neugierde wurde eben im Zaum gehalten. Der Wirt servierte das Bier. Unter seinen buschigen Brauen schaute er uns für einen Moment mißtrauisch an, brummte ein »Cheers« und widmete sich wieder seinen Stammgästen.
    Eine stämmige Kellnerin brachte Nachschub in einen Nebenraum, wo Billard und Dart gespielt wurde. Hin und wieder konnten wir das Klacken der Kugeln hören, wenn sie gegeneinander stießen.
    Nach dem ersten Schluck fühlte ich mich wohler. Auch mein Freund Bill grinste breitlippig. »Hier werden wir wohl keinen Blumentopf gewinnen«, sagte er. »Ob es sich schon herumgesprochen hat, weshalb wir hier in Wye sind?«
    »Glaube ich nicht. Die Menschen sind so. Fremde mögen sie nicht besonders. Außerdem ist das noch nicht die Küste, wo die Einheimischen vom Tourismus leben. Wer von Dover nach London will und auch umgekehrt, fährt an Wye vorbei.«
    »Das sehe ich auch so.« Der Reporter starrte in sein Glas. »Wenn es anfängt zu dämmern, sollten wir losziehen. Ich hoffe nur, daß sich das Gesicht noch einmal zeigt.«
    »Fanny Weldon wird tun, was sie für richtig hält.«
    Bill schaute hoch. »Dann bist du auch der Meinung, daß sie es war, die uns erschienen ist.«
    »Aber immer doch.«
    Neben mir drehte sich ein Mann um, der

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