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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geputzt worden.
    In den anderen Zimmern bot sich ihnen das gleiche Bild. Sauberkeit, kein Staub, ein Fußboden, der wie geleckt wirkte. Selbst in den Ecken entdeckten sie keinen Schmutz.
    »So etwas gibt es doch nicht«, flüsterte Corinna. »Das habe ich noch nicht erlebt.«
    »Ich auch nicht.«
    »Trotzdem bin ich nicht froh darüber, daß wir keinen Menschen gesehen haben.«
    »Und warum nicht?«
    Sie hatten auch das letzte Zimmer besichtigt und drehten sich wieder um. »Das will ich dir sagen, Johnny. Ich habe noch immer das Gefühl, daß hier jemand lauert und nur darauf wartet, uns überfallen zu können.« Sie bewegte ihre Hand und wies in verschiedene Richtungen. »Irgendwo hier, aber nicht sichtbar, sondern in der Luft versteckt. Weißt du, was ich damit meine?«
    »Einen Geist, nicht?«
    »Genau.«
    Corinna sah Johnny ins Gesicht. »Du nimmst das so lässig hin, was ich nicht verstehe.«
    »Wieso lässig?«
    »Das meine ich.«
    Johnny rieb seine Nase. »Bis jetzt haben wir ja nichts erlebt. Es hat uns auch keiner angegriffen, sage ich mal. Okay, das Haus ist schon komisch, du brauchst nur an seine Sauberkeit zu denken, aber das macht mir eigentlich keine Angst.«
    »Was denn?«
    »Och - noch nichts.« Da hatte Johnny zwar zur Notlüge gegriffen, aber Corinna fragte nicht nach.
    Sie wurde auch von Lizzy und Allan abgelenkt, die Hand in Hand die Treppe runterkamen, wobei Allan ein Grinsen aufgesetzt hatte.
    »Das Haus ist leer!« meldete er. »Wir haben uns umsonst Sorgen gemacht. Hier ist nichts. Was ist denn mit euch? Habt ihr in allen Zimmern nachgeschaut?« Er überwand die letzte Stufe und blieb mit Lizzy dicht vor der Treppe stehen.
    »Auch nichts«, sagte Corinna.
    »Tja, dann müssen sich die Leute wohl etwas eingebildet haben, obwohl es da oben auch so sauber ist, als würde hier jeden Tag eine Putzkolonne wüten.« Er lachte und gab sich selbst die Antwort.
    »Vielleicht kehrt auch diese Fanny Weldon wieder zurück.«
    Seine Worte hatten es trotzdem nicht geschafft, die Furcht zu vertreiben. Lizzy schlug vor, sich auf den Rückweg zu machen. »Wir haben hier nichts gesehen. Wenn wir jetzt fahren, können wir in London noch in eine Disco reinschnuppern.« Sie kam einen Schritt vor und versuchte, energisch auszusehen, wobei sie die Hände in die Hüftseiten stützte. »Wer ist für meinen Vorschlag?«
    »Dagegen habe ich nichts«, meinte Corinna. »Was ist denn mit dir, Johnny? Du bist so ruhig.«
    Das hatte auch seinen Grund, denn Johnny dachte an seinen Vater und seinen Patenonkel. Wenn sie jetzt verschwanden, würden sie den beiden nicht in die Arme laufen, später schon, denn er ging davon aus, daß sie noch einmal zurückkehren würden. Bei Dunkelheit sah sowieso alles ganz anders aus. Da krochen die geheimnisvollen Geister und Jenseitigen aus ihren Welten hervor, um sich in der der Menschen auszubreiten und Angst und Schrecken zu bringen.
    Corinna stieß ihn an. »He, bist du eingeschlafen?«
    »Nein.«
    »Was meinst du denn?«
    »Ja, wir können gehen.«
    »Na endlich!« stöhnte Corinna. »Wir sagen auch nie, daß die Idee, hergefahren zu sein, schlecht gewesen ist.«
    »Ist mir egal.«
    Alan Slater stand schon an der Tür. Er drückte die Klinke nach unten, um die Tür aufzuziehen, das aber gelang ihm nicht. Zweimal probierte er es, fluchte dabei, rappelte an der Klinke, drehte sich dann um und schaute die drei anderen aus großen Augen an. »Man hat uns eingeschlossen«, flüsterte er…
    ***
    Es wurde still. Selbst das Atmen war nicht zu hören. Keiner wollte ein Geräusch produzieren, doch die Gesichter der Angesprochenen nahmen dieselbe Farbe an wie das von Allan Slater. Selbst ihre Lippen erbleichten.
    Johnny spürte das Zittern in seinen Knien. Er hatte durch den Vorschlag seine Freunde in diese Lage hineingebracht, und er fühlte sich auch für sie verantwortlich. Einer mußte ja etwas tun, deshalb ging er auf die Tür zu. »Laß mich mal.«
    »Bitte!« Allans Stimme klang rauh, als er zur Seite trat und Johnny Platz machte.
    Der Junge wußte, daß er keinen Erfolg haben würde, aber er wollte nichts unversucht lassen und reagierte so wie Allan zuvor. Er rüttelte an der Klinke, zog, zerrte - und mußte zugeben, daß auch er es nicht schaffte, die Tür zu öffnen.
    Sie blieb zu!
    Johnny drehte sich wieder um. Mit der Zungenspitze fuhr er über die trockenen Lippen. Dabei sah er durch eines der Fenster nach draußen, wo es mittlerweile dunkler geworden war. Die Dämmerung hatte ihre

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