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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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charakteristische Brummen und Vibrieren hinter den dicken Flächen der einzelnen Trennwände war laut und eindeutig.
    „Vergiß nicht. Ich bin eineinviertel Jahrhunderte alt. Ich habe schon einiges erlebt und überlebt."
    „Auch einen solchen allesfressenden Superwurm?" wollte Fellner wissen.
    „Nein. Das ist eine gänzlich neue Erfahrung."
    Sie standen vor der kleinen Schleuse und warteten.
    Ihre einzige, einigermaßen wirksame Waffe war Fellners zehnpfündiger Hammer. Irgendwo hinter den Verschalungen fraß sich der Fremdling durch Leitungen, Platten und Ersatzteile Ereignislos vergingen dreißig, vierzig Sekunden, und das Brummen und Knistern hörte nicht auf. Immer wieder flackerten die Leuchtkörper. Die Männer blickten sich schweigend in die Augen und wußten, daß von Sekunde zu Sekunde mehr vernichtet wurde.
    „Wir haben keine Möglichkeit, diesen Allesfresser in den Korridor zu locken", stellte Jason fest.
    „Unsere Chance ist, daß er sich vielleicht durch das Schiff nach draußen bohrt", schränkte Borstian ein. „Zugegeben, eine geringe Chance ..."
    „Ich werde aus diesem stählernen Wurm nicht schlau. Inzwischen müßte er an Übersättigung leiden.
    Einige Zentner Metall und andere Stoffe hat er schon verschlungen, und dazu noch einige kräftige Energieladungen."
    In einer Gebärde der Hilflosigkeit hob Tubbs Knothe die Arme.
    Sie vermochten nicht festzustellen, an welcher Stelle sich der Allesfresser gerade befand. Die Wände und die Decken bildeten gleichermaßen Resonanzflächen, von denen das brummende Geräusch ausging.
    Wieder meldete sich Patricia aus der Zentrale.
    „Habt ihr diesen ... Fremden endlich?" fragte sie.
    „Nein. Er arbeitet unsichtbar hinter irgendwelchen Wänden oder Decken", rief Tubbs aufgeregt.
    „Ich kann bald nicht mehr. Immer mehr Kontrollampen gehen aus. Dieser kosmische Verbrecher frißt Leitungen und Steuerkabel. Dieser Teil des Schiffes wird bald paralysiert sein."
    Und es war keine Wendung der Situation abzusehen.
    Sie warteten mit steigender Ungeduld. Der Lärm schwoll an und nahm ab, kam mit gesteigerter Lautstärke wieder und ließ sich nicht lokalisieren. Schaudernd dachte Tubbs daran, was alles vernichtet wurde, ohne daß sie sich im geringsten dagegen wehren konnten.
    „Patricia!" rief Knothe beschwichtigend, obwohl er ebenfalls um sein Leben und die Existenz des Schiffes fürchtete. „Keine Panik.
    Die LOTOSBLUME ist bisher nicht besiegt worden, sie wird auch dieses Abenteuer überstehen."
    „Ich kann es nicht glauben!"
    „Doch. Wir sind zu allem entschlossen, Pat. Keine Sorge.
    Wir schaffen den Allesfresser binnen zehn Minuten aus dem Schiff."
    „Hoffentlich."
    Der Lärm nahm zu. Die Vibrationen wurden kürzerwellig und schärfer. Fellner hob den Hammer schlagbereit. Tubbs und Jason beobachteten sorgfältig Decke und Wände.
    An irgendeiner Stelle mußte dieses elende Wesen herauskommen! Wieder verging etwa eine Minute.
    Und dann fiel der Allesfresser fast direkt zwischen sie. Er kam aus einem kreisrunden Loch in der Decke und prallte schwer auf den Boden. Augenblicklich trat Fellner vor und schwang den Hammer.
    „Die Schleuse!"
    Von der Zentrale aus geschaltet, rollte die schmale Tür halb auf. Dann ertönte ein peitschender Knall, und das Schott blieb unbeweglich stehen. Knothe machte einen Satz und drückte den Schalter der Ersatzsteuerung. Nichts. Die Innentür rührte sich nicht. Der alte Mann warf sich mit der Schulter gegen die Kante und schob die Platte bis zum Anschlag zurück.
    „Hierher, Jason! Schließe deinen Anzug."
    Jetzt hatte Fellner seine Taktik zur Vollkommenheit entwickelt. Immer wieder schlug der Terkonithammer gegen die Stahlringe des Fremden. Ehe der Allesfresser Gelegenheit hatte, sich irgendwo festzubeißen, wurde er wieder zur Seite gerissen, krümmte sich und rollte hilflos hin und her und kam keine Sekunde lang zur Ruhe. Klirrende und prasselnde Geräusche erfüllten diesen Teil des schmalen Korridors.
    Jason klappte den Helm herum und befestigte ihn. Mit einem Satz war Tubbs heran und half ihm. Kurz darauf fauchte die Innenversorgung auf. Dann sprang Tubbs wieder zurück zur inneren Schleusentür und zerrte daran.
    Im Zickzack prallte der Allesfresser von einer Korridorwand zur anderen. Mit einem abschließenden Hieb beförderte ihn Fellner in die Schleuse und drückte Jason den Hammerstiel in die Hände.
    „Hier. Treibe ihn ins All!" schrie er. Jason machte drei schnelle Schritte und befand sich in der kleinen,

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